mariondieter-weltweit
mariondieter-weltweit
vakantio.de/mariondieter-weltweit

Tag 111: Madeira - Die Blumeninsel

Veröffentlicht: 16.02.2023

Der portugiesische Archipel mit der Hauptinsel Madeira liegt im Atlantik – westlich von Marokko, nördlich von den Kanarischen Inseln und genau 991 Kilometer südwestlich von Portugals Hauptstadt Lissabon. Porto Santo ist die einzige weitere Insel von Bedeutung, die restlichen wie die nahen Ilhas Desertas (Wüsteninseln) und die noch abgelegeneren Ilhas Selvagens (Wilde Inseln) sind alle unbewohnt. Madeira ist 794 Quadratkilometer groß, 56 Kilometer lang, 23 Kilometer breit und wird von circa 265.000 Menschen bewohnt. Die Hauptstadt ist Funchal mit circa 102.000 Einwohnern.

Als wir morgens in Funchal einlaufen liegen bereits zwei Kreuzfahrtschiffe im Hafen, eines davon ist die AIDAnova. Im Größenvergleich sind wir ein Zwerg, was klar wird während wir langsam vorbei gleiten. Später erfahren wir, dass die drei Schiffe bis zu 10.000 Gäste in die Stadt spülen, was natürlich an den beliebtesten Touristenattraktionen zu langen Wartezeiten führt (an der Seilbahn auf den Monte 2 Stunden, bei der Schlittenfahrt mindestens 1,5 Stunden). Dazu kommen am heutigen Tag niedrige Wolken und Saharastaub, der die Sicht stark beeinträchtigt. Am Pier hat die Crew ein 2x2 Meter großes Plakat aufgestellt, auf dem jeder unterschreiben kann und das später vermutlich für einen guten Zweck versteigert wird.

Am Taxistand genau zwei Taxen, ein Van und eine Mercedes C-Klasse. Wir steuern auf Carlos zu, der uns in akzentfreiem Englisch begrüßt und eine Tour zusammenstellt, die der schlechten Sicht angepasst ist. Das finden wir super (30€p.P.). Auf schmalen Straßen geht es an der Küste entlang, wobei Carlos vor jeder Kurve hupt. Damit warnt er eventuellen Gegenverkehr, da das Passieren nur an bestimmten Stellen möglich ist. Nach kurzer Zeit kommen wir in Santa Cruz- Cancio bei einer Christusstatue (kleiner Abklatsch der in Rio) an, die über viele Stufen umrundet bzw. von allen Seiten betrachtet werden kann.

Weiter geht es in das kleine Fischerdorf Camara de Lobos, das sehr ursprünglich geblieben und unendlich stolz auf seinen bekanntesten Besucher, Winston Churchill, ist. Direkt am Hafen liegen jede Menge Boote und etwa 5-6 kleine Bars Seite an Seite. Manche modern, mindestens eines noch ursprünglich. Carlos empfiehlt uns genau in dieser das Nationalgetränk Poncha (Orangensaft, Zitronensaft, Honig und Rum) zu probieren. Es mundet uns so gut, dass wir zwei Runden trinken, Alkoholwirkung inklusive. Das Bemerkenswerte in dieser Kneipe ist eine ausgestopfte Kuh, an deren Euter ein Weintank angeschlossen ist. Früher wurde hier Wein für die Gäste gezapft, was die EU aus Hygienegründen aber mittlerweile verboten hat. Auf dem Rückweg nach Funchal halten wir an einem Aussichtspunkt in San Martinho mit Blick über den Hafen von Funchal, allerdings lassen sich die Kreuzfahrtschiffe wegen des Saharastaubs mehr erahnen als sehen.

Abends lernen wir auf dem Pool Deck Inacio Freitas kennen, einen hier lebenden AIDA-Enthusiasten, der jedes Schiff der Reederei bei der Einfahrt willkommen heißt und bei der Ausfahrt verabschiedet. Er mixt heute Abend noch kräftig Poncha und wird später zusammen mit dem Lotsen die AIDAmar wieder verlassen. Ein liebenswertes Original!

Antworten

Portugal
Reiseberichte Portugal
#funchal #madeira#portugal