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Tag 110: Teneriffa - Von Guanchen und Vulkanen

Veröffentlicht: 16.02.2023

Teneriffa, die mit 2.034 Quadratkilometern die größte und wichtigste der Kanarischen Inseln, liegt im Atlantischen Ozean vor der Westküste Afrikas. Sie ist eine Insel der Kontraste mit quirligen Touristenzentren und abgelegenen Dörfern, Sonnen durchfluteten Badestränden und Schnee bedeckten Bergen. Das herausragende Merkmal der Insel ist der Pico de Teide. Mit einer Höhe von 3.718 Metern ist der Berg fast 1.000 Meter höher als die Zugspitze und der höchste Berg auf spanischem Staatsgebiet. Teneriffa ist besonders bei den Deutschen und Briten zu jeder Jahreszeit als Urlaubsziel beliebt.

Die Ureinwohner waren die Guanchen, welche – so wird angenommen – die Inseln von Nordafrika aus kommend ca. 500–800 v. Chr. besiedelten. Es handelte sich um ein primitives Volk von Höhlenbewohnern, die mit den Menschen aus der Steinzeit verglichen werden und Ackerbau und Viehzucht betrieben. Während des 15. Jahrhundert wurden die Kanarischen Inseln zum Ziel der sich ausbreitenden spanischen Kolonisation. Das Volk der Guanchen zeigte zu Anfang starken Widerstand gegen die Angriffe und erzielte bei den Schlachten sogar einige Erfolge. Doch im Jahre 1495 mussten sich die Bewohner Teneriffas angesichts der spanischen Übermacht und überlegenen Feuerkraft geschlagen geben. 

Direkt am Ausgang des Terminals steht ein Taxifahrer mit dem Schild „Taxi sechs Personen“. Er heißt Jose und bietet eine Tour im Norden Teneriffa’s, die etwa 4-5 Stunden dauern soll und für jeden von uns 35 € kostet. Kaum losgefahren, erzähle ich Jose, dass ich etwas Spanisch spreche. Großer Fehler! Ab sofort schaltet er auf Spanisch um, was sich aber als interessant erweist. Alles, was ich nicht verstehe, ergänzt er auf Englisch. Sprachkurs einmal anders.

Zuerst geht es in das alte Städtchen San Cristobal de La Laguna. Wir schlendern eine gerade Straße mehrere 100 Meter bis zur Kathedrale und denselben Weg zurück, wo uns Jose bereits erwartet. Weiter geht es Richtung Puerto de la Cruz zu einem ersten Fotostopp in El Sauzal. Von hier hat man einen fantastischen Blick über Puerto de la Cruz und den über 3700 Meter aufragenden Teide mit seinem schneebedeckten Gipfel. Minutenlang nehmen wir das Panorama in uns auf. Der zweite Fotostopp ist in La Orotava direkt oberhalb der Bananenplantagen, deren Ernte großteils nach Europa exportiert wird. In Ort besichtigen wir das Haus der Balkone mit angrenzenden Plaza de San Francisco.

In Puerto de la Cruz angekommen, laufen wir die Uferpromenade entlang. Hier wurden in den letzten 20 Jahren Hotels, Restaurants und Läden, sowie besagte Uferpromenade gebaut. Alles schön gemacht und auf Massentourismus ausgelegt. Jose sagt, dass in der Saison auf 1 Einwohner 9 Touristen kommen. Am Ende der Promenade geht es direkt in den alten Teil des Hafens über. An Stegen entlang kann man in kleine natürliche Bassins zum Schwimmen gehen, allerdings gibt es jede Menge Krebse, die die Felsen ringsum bevölkern. Überall herrscht geschäftiges Treiben. Zurück im Taxi fahren wir nach Santa Cruz de Tenerife, wo wir Jose im Zentrum verabschieden, um gemütlich zum Schiff zurückzubummeln. Wir genießen das Flair der Stadt und der ein oder andere Einkauf muss auch noch sein.

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