Marc El Viajero
Marc El Viajero
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Semuc Champey und Lanquin

Veröffentlicht: 02.09.2018

Semuc Champey ist ein gaaanz keiner Ort mitten im nirgendwo in Zentralguatemala. Für einige Reisende der beste Ort in Guatemala überhaupt. Wieso genau hat sich mir nicht ganz erschlossen, aber die Geschmäcker sind ja verschieden... Und ein gutes Stück Abenteuer ist es allemal.

Die Fahrt von Flores dauert gute acht Stunden im Touristenbus. Man könnte auch den normalen (Chicken)Bus nehmen, das ist aber umständlich und manchmal ist es doch ganz angenehm im klimatisierten Bus zu fahren, ohne Umsteigen und es kostet auch nicht mehr als 10 Franken.
Die Fahrt selbst ist Eindrücklich. Von den tropischen Regenwäldern in Nordguatemala in die Kiefernwälder im Zentrum. Man fährt durch schöne Hügellandschaften, teilweise jedoch massiv abgeholzt was nicht sehr schön aussieht. Die ganze Landschaft ist übersäht mit Hütten in denen die Landbevölkerung lebt. Guatemala ist grausam zersiedelt. Die Leute hier scheinen sehr arm und lebt wohl von dem, was die Natur her gibt. Die Reise geht via Copan, ein grösserer Ort, weiter nach Lanquin. Für die letzten 10km, abseits befestigter Strasse, benötigen wir eine Stunde über eine steile Naturstrasse ins Tal hinunter. In Lanquin ist auch mein Hostel. In Semuc gibts zwar auch welche, aber dort ist man ziemlich gefangen weil es sonst überhaupt nichts gibt.
Der Ausflug nach Semuc Champey startet am nächsten Morgen früh. Auf der Brücke eines Pick-ups gehts in 45 Minuten über einen anständig steilen Pass. Ziemlich holprig und eng und man muss sich richtig gesthalten.
Dort angekommen starten wir gleich mit dem richtigen Abenteuer: eine Höhlentour, bei der jeder zur Beleuchtung nur eine Kerze erhält. Dann klettert und schwimmt man gut 500m in die Höhle hinein, passiert Wasserfälle, steigt senkrechte Leitern hoch und schwimmt einarmig (in der anderen Hand ist die Kerze) an spitzigen Felsen entlang. Ganz SUVA-konform ist das wohl nicht. Aber alle schaffen es unversehrt wieder hinaus und sind begeistert.
Danach gehts zum Entspannen beim sogenannten Tubing in einem aufgblasenen Autoreifen den Fluss runter.
Um für die nachmittägliche "Wanderung" gerüstet zu sein, wird anschliessend zu Mittag gegessen. Diese Wanderung, die für einige Touristen eine grosse Herausforderung darstellt, führt in 20 Minuten zum Aussichtspunkt über dem Fluss mit seinen natürlichen Pools in einer Schlucht. Das ist schön anzuschauen, aber für mich nicht dermassen spektakulär wie für einige andere. Dafür bin ich wohl etwas zu verwöhnt von den Schweizer Alpen...
Nach dem Abstieg wird noch ein bisschen in diesen Pools gebadet. Der Hauptfluss verläuft in diesem Bereich übrigens unter den Pools in einem natürlichen Tunnel.
Danach gings zurück nach Lanquin. Und weil ich drei Nächte gebucht habe, blieb der nächste Tag zur Erholung, weil es hier wirklich nichts anderes zu tun gibt. Immerhin hat es noch ein gutes Café mit Kuchen.

Tags darauf ging es dann aber weiter nach Panajachel am Lago Atitlán und damit in die Haupttouristenregion von Guatemala.
Die Fahrt führte über schmale Brücken, hohe Pässe durch riesige Hangrutschgebiete und vorbei an Mülldeponien, wo der Abfall einfach in die Schlucht gekippt wird, direkt in die nordwestlichen Hochebenen. Nach zwölf Stunden Fahrt und mit Einbruch der Dunkelheit kamen wir schliesslich an.

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