Veröffentlicht: 22.11.2022
Heute bekamen wir wieder ein großartiges Frühstück auf der Terrasse direkt vor unserem Zimmer. Yanara und Fambhi, unsere Vermieter, sind wirklich sehr herzliche und nette Leute. Heute stand eine Stadterkundungstour auf dem Programm. Wir schlenderten durch die gepflasterten Gassen von Trinidad und genossen den angenehm, ruhigen Flair dieser Kleinstadt.
Die Stadt gehört seit den 80ger Jahren zum UNESCO Weltkulturerbe und hat, vor allem rund um den Plaza Major, seinen kolonialen Flair kaum verloren. Im 18. und 19. Jahrhundert war Trinidad sogar die drittgrößte Stadt Kubas und sehr wohlhabend, da der Zuckerhandel in dieser Zeit einen großen Aufschwung erlebte. Heute ist die Kleinmetropole vor allem für den Tourismus und das umliegende Naturschutzgebiet bekannt.
Aber nun wieder zurück zu uns. Wir stoppten, gefühlt, vor jedem zweiten Gebäude um Fotos zu schießen da der Baustil etwas ganz besonderes verkörperte. Nach einem längeren Spaziergang durch die Gassen der ehemaligen, spanischen Kolonialstadt, besuchten wir noch das Museum in einem historischen Franziskanerkloster, dass die Konterrevolution (Revolutionen gegen Fidel Castro) behandelte. Aber das eigentliche Highlight war nicht das Museum sondern der überragende Ausblick auf dem Glockenturm dieses Gebäudes. Hier spürten wir zu 100% das kubanische Karibikfeeling und genossen jede Sekunde die wir dort verbrachten. Natürlich starteten wir auch ein Fotoshooting um ein paar Eindrücke für später festzuhalten.
Am Nachmittag fanden wir noch eine nette, kleine Bar die uns mit Canchanchara (ein klassisch kubanischer Cocktail) und Snacks versorgte. Leicht angeheitert gingen wir zurück in unser Casa und kauften auf unserem Rückweg noch ein paar kleinere Souvenirs, damit wir nicht ganz mit leeren Händen nach Hause kommen. Wir würden gerne hunderte Erinnerungsstücke mit nach Hause nehmen doch leider fehlt uns dafür der Platz im Rucksack und oftmals auch das nötige Kleingeld. Am Abend gönnten wir uns noch ein paar Tapas und noch einen Canchanchara damit wir auch gut schlafen können. Dort trafen wir auf ein nettes irisches Pärchen welche uns ganz aufgeregt von ihrem Trip zu den nahegelegen Wasserfällen erzählten, was uns in unserer Planung bestärkte, am nächsten Tag eine Wanderung durch den nahegelegenen Naturpark zu machen.
Wie bereits erwähnt machten wir heute eine Wanderung zum Javira (oder auch El Cubano) Wasserfall. Nach einem kräftigenden Frühstück, schnürrten wir unsere Wanderschuhe und ab gings. Wir wollten die Tour ohne Buchung und ohne Guide machen um Geld zu sparen. Mit Maps.me ausgerüstet ging es Richtung Norden raus aus der Stadt. Ein halbe Stunde wanderten wir auf einer Straße bis wir dann auf einen Feldweg abbiegen mussten. Dann wurde es immer besser. Wir überquerten Felder, Kuh- und Ziegenweiden und sogar Gärten von ansässigen Farmern, bis wir schlussendlich in einem Dschungel ankamen. Dort war der Weg wieder etwas "offizieller" und ausgeschildert. Man sollte eigentlich Eintritt zahlen, dadurch dass wir aber nicht von der normalen Seite kamen, sondern über die Wiesen und Felder gelaufen sind, dürften wir auch den Eingang verpasst haben. Nach ca. 2 Stunden wandern waren wir endlich am Ziel angelangt - der Javira Wasserfall. Dort fragte uns gleich der "security guard" nach unserem Ticket. Mit einem einfachen "No, ticket" war die Situation aber auch schon wieder erledigt und er erklärte uns wo wir ins Wasser springen konnten und wo nicht. Nach einigen Fotos hüpften wir dann rein in das Vergnügen. Das Wasser war angenehm kühl und extrem erfrischend bei diesen Temperaturen.
Wir relaxten noch ein wenig am Ufer, snackten ein paar Nüsse und beschlossen schließlich wieder den Heimweg anzutreten.
Zuhause angekommen machten wir uns frisch und ab gings in die Stadt um etwas zu Essen. Wir fanden ein billiges aber gutes Restaurant und gönnten uns ein "3-gänge-Menü". Alles Top, bis wir die Nachspeise, eine Kaffee- und eine Schokotorte bekamen. Manfred schlang die ersten Bissen hinunter bis wir plötzlich zwischen den Cremen eine blau, schwarze Verfärbung entdeckten. Sofort dachten wir an Schimmel und erinnerten uns an eine Geschichte die uns das irische Paar am Vortag erzählte (Sie hatten Maden in ihrem Fleisch). Da aber alles andere sehr gut und frisch war, fragten wir beim Kellner nach ob das Schimmel sein kann. Er lachte und meine "No moho"(kein Schimmel). Er brachte uns sogar den Küchenchef der uns erklärte, dass die Produkte aus Spanien stammten und die Verfärbung von den Cremen kommt. Wir glaubten ihm, zumindest wollten wir ihm glauben, und aßen die Kuchenstücke auf. Manfred musste Anna helfen da es sich um gigantische Portionen handelte. Wir sind uns bis heute nicht ganz sicher ob es Schimmel war oder nicht. Im Nachhinein betrachtet waren wir ein wenig blauäugig, aber zumindest hatten wir kein Beschwerden und so wird es immer ein Rätsel bleiben.
Heute wollten wir ein Frühstück außerhalb unserer Unterkunft testen, also in der Stadt. Doch leider stellte sich diese Entscheidung als ein Fehler heraus. Um 9:00 morgens an einem Dienstag, sind der Großteil der Kubaner noch nicht wirklich wach, zumindest in Trinidad, und so hatten fast alle Restaurants und Lokale geschlossen. Schlussendlich fanden wir doch eine kleine Bude, welche uns ein Omelett und einen Kaffee zubereiten konnte. Danach machten wir uns auf den Weg zur Bushaltestelle. Dort fragten wir einen Touristen wie er zu seinem Ticket kam und dieser zeigte auf das nahegelegene Reisebüro. Die Dame am Schalter plante gerade seelenruhig einen Urlaub für ein kubanisches Pärchen. 5 Minuten vor Abfahrt des Busses machte dann Anna auf uns aufmerksam und so kamen wir noch zu unseren Tickets bevor der Bus Abfuhr, Gott sei Dank!
Eine halbe Stunde später fanden wir uns auf einem malerischen Karibikstrand wieder. Wir hatten Glück da alle Hotels am Strand gerade geschlossen waren. Wir waren fast alleine am Strand. Der weiße Sand und das türkisblaue Meer waren atemberaubend. Als kleines Sahnehäubchen ließen wir uns noch ein, zwei Cocktails (in einer Kokosnuss) zu unsere Liegen liefern und genossen den Rest des Tages in vollen Zügen. Wir machten ein paar Telefonate mit unseren Liebsten Zuhause, wir hatten noch so viel Datenvolumen auf unserer kubanischen Sim-Karte, und beobachteten die Sonne beim Untergehen. Danach hieß es wieder zurück nach Trinidad. Eine kurze Dusche und ab zum Abendessen, nur dieses mal ohne Kuchen.