Veröffentlicht: 20.07.2017
Von Salta ging es nunRichtung Chile. Wir wählten für uns eine unbekannte Strecke entlang der Ruta40. Die Strecke war teilweise miserabel aber dafür war die Landschaftbombastisch.
Unter anderem kamen wir am Viaducto la Polvorilla vorbei. Einkleiner Pfad führte hinauf zur stillgelegten Eisenbahnbrücke. Die Brücke lagauf 4.200 Höhenmeter und der 20-minütige Marsch kam uns vor wie die Besteigungdes Aconcagua. Uns kamen erste Zweifel auf, ob die geplanten Trekkingtouren inPeru wirklich eine so coole Idee seien. Unser geplanter Schlafplatz gefiel unsnicht wirklich und so fuhren wir einfach weiter.
Rückblickend betrachtet eineabsolut dämliche Idee. Unser neuer Schlafplatz lag nämlich auf 4600 Meter undda machten unsere Körper nicht mehr mit. Zunächst hatte Kai nur leichteKopfschmerzen, aber am späten Abend ging es los. Das volle Programm derHöhenkrankheit: Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Übelkeit und Schwindel. AuchSilke merkte die Auswirkung der Höhe aber glücklicherweise nicht so stark. Damussten wir nun durch. Nach einer sehr unruhigen und schlaflosen Nacht wolltenwir nur noch eins. Runter. Bei zweistelligen Minustemperaturen sprang Maggi mitleichter Verzögerung an und brachte uns in die Grenzstadt Susques. Dort suchtenwir die örtliche Bäckerei auf, frühstückten und legte uns anschließend wiederins Bett. So plötzlich der Spuck der Höhenkrankheit uns getroffen hatte soschnell war er auch wieder vor rüber. Trotzdem entschieden wir uns die folgendeNacht auf der gleichen Höhe zu verbringen.
Am nächsten Tag steuerten wirRichtung chilenisch-argentinische Grenze. Es lief richtig gut, dieKopfschmerzen waren endgültig weg und Silke schaffte sogar ihre ersten 100Kilometer am Stück. Der chilenische Grenzbeamte war ziemlich überrascht eineFrau hinter dem Steuer zu sehen und wies mir (Silke) eine extra große Parklückezu. Die ich selbstverständlich voll ausnutze 😊. Der Grenzkontrolle verlief relativ entspannt unddiesmal war auch der Kontrolleur tiefenentspannt. Er nahm uns nur die für ihnbereitgelegte schrumpelige Karotte ab. Das restliche Gemüse haben wir getarntund Kai hatte vorsorglicher Weise Salami und Schinken am vorherigen Abendverspeist. Nach einem kurzen Empanada Snack übernahm Kai das Steuer. Schon beimersten Anstieg bemerkten wir einen leichten Leistungsabfall – waren aber derMeinung Maggi kämpft mit der Höhe. Diese Diagnose war falsch.
Beim nächstenAnstieg auf 4.800 Meter ging nichts mehr. Im zweiten Gang mit einerHöchstgeschwindigkeit von 16 km/h robbten wir uns dem Berg hinauf. Zwischenzeitlichmussten wir mehrmals rechts ranfahren damit Maggi verschnaufen konnte bzw. sichder Dreck im Dieselfilter setzen konnte. Das war nämlich unser Problem. Maggi´sFilter waren verstopft. Oben angekommen waren wir ziemlich euphorisch, dass wires geschafft haben. Unsere Freude war jedoch nur von kurzer Dauer. Es gingnämlich nicht wie vermutet bergabwärts Richtung San Predo de Atacama, sondernnochmals nach oben. Dieses Tal-Hügel Spiel wiederholten wir einige Male. Beimdritten Anstieg mit Tempo 20 hatte Kai die Faxen dicke und stieg aufs Dach umneue Filter zu besorgen. Auf 4.800 Meter kann es jedoch ziemlich windig seinund so entschieden wir uns gegen eine Outdoor – Reparatur. Aber auch diesesAbenteuer 😊 hatteein Happe End. Verschwitz aber glücklich kamen wir nach siebenstündiger Fahrtauf dem Marktplatz von San Predro de Atacama an und wir versprachen Maggi, dasswir morgen seine Dieselfilter tauschen.