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von einheimischen Märkten und Fischerdörfern

Veröffentlicht: 12.09.2016

Es ist halb sechs Uhr morgens. Ich sitze hier auf der Terrasse vor dem Bungalow in dem kleinen Ort Miandrivazo. Während ich schreibe, sehe ich dem Aufwachen der Stadt zu. Überall krähende Hähne, die Leute begeben sich zur Arbeit, hacken Holz, holen Wasser oder sammeln Gräser für die Dächer oder für was auch immer... Ich muss noch über Morondova berichten, die Stadt am Meer, die wir nach dem Besuch der Tsingys und der Baobab Allee erreichen. Wir kommen in Morondava abends an und fahren der Hauptstrasse entlang. Hier pulsiert das Leben! Wir kommen mit dem Auto nur langsam voran, überall sind Menschen. Ein einziges Gewusel... Nach einer langen Nacht (wir konnten endlich mal ausschlafen) und dem Frühstück machen wir uns auf, die Stadt zu besichtigen. Ein spannender Spaziergang. Auch hier wird überall Ware verkauft: Entweder Gemüse oder rohen Fisch, fertig zubereitetes Essen, aber auch Handys, Möbel oder DVD Raubkopien. Man kann hier alles haben... Einige nähen direkt auf der Strasse Kleider oder verschönern Tücher. Sie nähen auf alten, mechanischen Singer Nähmaschinen. So weit ich weiss, sind das bei uns in Europa gesuchte Sammlerstücke! Wir sind hier aktuell weit und breit die einzigen Weissen und werden neugierig beäugt. Wir grüssen freundlich mit Salama resp. Salame und die Leute haben eine Freude, dass sie in der Landessprache begrüsst werden und grüssen freudig zurück. Wir wagen uns in einen Markt hinein, sofort werden wir mitgezogen, denn die Gässchen zwischen den Ständen sind so schmal, das man hier schlecht einfach stehenbleiben kann ohne einen Stau zu verursachen. Also laufen wir weiter, immer tiefer in das Marktreiben hinein und fragen uns, ob wir hier wohl je wieder rausfinden... Hinter und unter den Markttischen sitzen und liegen teilweise ganze Familien. Sie scheinen es lustig zu finden, dass sich ein Weisser hierherverirrt hat und tuscheln miteinander... Einige bieten uns auch an, doch den Fisch zu probieren. Wir lehnen dankend ab und gelangen irgendwann wieder ins Freie. Wow, was wir hier alles gesehen haben, müssen wir erst verarbeiten... Für den Rückweg entscheiden wir uns, dem Strand entlangzulaufen. Auch hier sind viele Menschen zu sehen. Wir kommen gerade dazu, als eine Traube von Menschen ein Netz zum Wasser rauszieht und beobachten, wie flink der Fisch aus den Netzen befreit und in Körbe geworfen wird. Ebenso flink wird der Fisch dann ein paar Meter weiter nach Art und Grösse sortiert. Für unser Gefühl ist es viel Fisch. Vor allem wenn man sieht, wieviel Fisch auch abends noch zu verkaufen versucht wird. Jeder hofft auf sein Glück, dennoch landet wohl viel von dem Fisch im Abfall. Leider fischen hier auch einige Fischer mit Moskitonetzen, was dazu führt, dass auch die ganz kleinen Fische hangen bleiben. In ein paar Jahren wird es hier wohl nicht mehr viel zu fischen geben... Nachmittags machen wir uns auf eine Pirogenfahrt mit zwei Fischern durch die Lagunenlandschaft und besichtigen die Mangroven sowie ein Fischerdorf. Dies ist sehr eindrücklich. Ein Junge holt uns rasch zwei frische Kokosnüsse vom Baum, die wir ausschlürfen während wir das Dorf auf uns wirken lassen. Ein schöner Nachmittag! Abends gehen wir auf Tipp unseres Fahres in ein Lokal, welches auf Seafood spezialisiert ist und sehr frische Ware verarbeitet. Wir bestellen zu zweit eine Fischplatte. Diese ist so gross, dass man sie unmöglich alleine aufessen kann. Wir brauchten sogar noch die Mithilfe des Fahrers, damit wir die sehr leckere Platte leer bekommen...Am nächsten Morgen treten wir den Rückweg nach Antananarivo, kurz Tana, der Hauptstadt an. Die erste Etappe führt uns bis nach Miandrivazo, von wo aus ich jetzt diese Zeilen schreibe. Heute geht es nochmals 220km weiter nach Antsirabe, wo wir dann zwei Nächte bleiben. Wenigstens sind hier die Strassen besser... 
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