Veröffentlicht: 21.11.2019
6. & 7. September 2019
Eins ist schon mal klar - der Taxifahrer, bei dem ich am Flughafen eingestiegen bin, wurde auf jeden Fall nicht mein erster Freund.
Aber zurück zum Anfang: nachdem mit meinen Flügen alles reibungslos geklappt hat, kam ich abends gegen 20 Uhr völlig erschöpft mit viel zu wenig Schlaf (ich kann in Flugzeugen nämlich nicht schlafen) in Cuenca an. Der Flughafen von Cuenca ist klein und überschaubar, trotzdem habe ich es geschafft den falschen Ausgang zu nehmen und damit die Taxen zu verfehlen. Nach kurzer Suche habe ich sie dann aber gefunden und mir das nächstbeste geschnappt. Nachdem ich dem Taxifahrer mit Hilfe von GoogleMaps klar gemacht habe, wo ich hin möchte, ging die Fahrt los und ich war schon ganz gespannt. Da es aber schon dunkel war, habe ich nicht allzu viel gesehen.
Nach kurzer Fahrt haben wir das Ziel erreicht - da sich mein Ho(s)tel aber an einem großen Platz befand, konnte mich der Fahrer nicht direkt vor der Tür absetzen, hat mir aber netterweise die Richtung gezeigt. Naja was soll ich sagen, es war leider die falsche. So bin ich trotz Navi auf dem Platz herumgeiirt und habe es nicht gefunden. So langsam wurde ich nervös, schließlich wurde ich ja davor gewarnt, abends im dunkeln alleine herumzulaufen - und dann hatte ich auch noch mein ganzes Gepäck dabei und sah offensichtlich veriirt aus. Nach ein paar Mal hin und her laufen habe ich es aber doch noch gefunden und bin völlig erleichtert Richtung Eingang gesprintet.
Die Dame an der Rezeption war sehr freundlich und hat mich zum Zimmer gebracht - auf der Treppe habe ich gemerkt: mein Koffer ist eindeutig zu voll! Ich betrat das Zimmer und die Dame ließ mich allein. Es folgte die nächste Ernüchterung - das Bett war fleckig, es war kalt und laut. Aber zum Glück habe ich ja meinen Schlafsack dabei, den ich dann ausgepackt habe und es mir im Bett gemütlich gemacht habe, um endlich in den wohlverdienten Schlaf zu sinken.
Romy, die ich schon aus Bremen kannte und die auch ihr Auslandsemester in Cuenca macht, war schon ein paar Tage länger in Cuenca. Wir haben uns für den nächsten Tag verabredet, um die Stadt gemeinsam zu erkunden - bzw. damit sie mir zeigen konnte, was sie schon alles erkundet hat. Wir haben uns morgens um 11 getroffen und sind einfach querfeldein gelaufen. Meine Gedanken dabei waren sehr wechselhaft. Mal dachte ich "oh wie schööön" und dann war ich hier und da wieder etwas abgeschreckt, da die Kabel lose runterhängen, die Gebäude teilweise etwas schäbig aussehen oder mir zunahe kommende Menschen Angst machten. Wie gesagt, mir wurde geraten vorsichtig zu sein, bloß nicht das Handy öffentlich in der Hand zu halten und ja auf mich aufzupassen. So langsam packte uns der Hunger und wir haben ein geeignetes Café gesucht - gar nicht so einfach, denn dass man Vegetarier ist, verstehen die meisten nicht. "Aber Hühnchen ist ok, oder? Nein? Aber Wurst? Auch nicht? Aber du isst doch Fisch?" Ja, es gibt viele Fragen, viele Missverständnisse und manchmal trotzdem die Wurst dazu. Schließlich haben wir aber ein nettes französisches Café im Carré neben der Kathedrale.
Den Nachmittag haben wir dann auf der Dachterasse von Romys Hostel verbracht, denn hier war es deutlich schöner als bei mir und es liegt am gleichen Platz. Für den Abend hatte der Besitzer ein gemeinsames Abendessen geplant, wo seine Gäste noch jemanden mitbringen durften. Es gab ein vegetarisches 5-Gänge-Menü und eine "kein Handy"-Regel. Hier habe ich unter anderem Dominik, Lisa (die zufällig ich gleichen Hotel wie ich wohnte und es genauso wenig mochte) und Lisa (die auch Tourismus studiert und für ihr Auslandsemester in Cuenca ist) kennen. Mit Dominik und Lisa 1 habe ich mich für den nächsten Tag zum wandern im Cajas Nationalpark verabredet. Mit Romy und Lisa 2 dann zu einer Stadtführung am Montag, um die Umgebung und teils die Geschichte der Stadt ein bisschen besser kennenzulernen.
Gut gesättigt und gespannt auf das, was noch kommt, haben Lisa 1 und ich uns dann gemeinsam auf den Weg zu unserem Hotel gemacht und sind müde ins Bett gefallen - diese Höhe macht einem am Anfang ganz schön zu schaffen.