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Unterwegs im indonesischen Großstadtdschungel - Jakarta

Veröffentlicht: 01.06.2023

Aus Indien kommend sind wir - als Zwischenstopp zu den Orang Utans auf Borneo - in Jakarta gelandet. Wir hatten diesen Flug in der Planung noch sehr spät geändert, und da wir nicht das ganze Indonesien-Konstrukt neu machen wollten, hatten wir nun einen eineinhalbtägigen Aufenthalt in einem Hotel nahe des Flughafens. Wir haben lange überlegt, ob es wohl einen kompletten Ruhetag geben sollte, aber naja, das bekamen wir dann doch nicht hin ...

Letztlich haben wir dann doch beschlossen, uns ins Getümmel zu wagen, wo wir nun schon mal da waren. Zunächst ging es mit dem Hotel-Shuttlebus wieder zum Flughafen, dort mit einer Verbindungsbahn zum Flughafenbahnhof, und schließlich mit dem Zug in die Stadt - nicht wirklich schnell, aber ein Taxi soll wohl üblicherweise 2h oder so brauchen.

Der Zug fuhr an - für unsere Verhältnisse - sehr arm wirkenden Wohngebieten, jeder Menge Müll und auf den Gleisen spielenden Kindern vorbei. An unserem Zielbahnhof angekommen und ausgestiegen, stellten wir fest, dass wir uns nun in genau so einem Viertel befanden. Eine gute Stunde liefen wir mit mehr oder weniger gutem Gefühl durch enge Gassen ohne Bürgersteige, mit vielen Leuten, noch mehr Mopeds und Autos, stinkenden Kanälen und auch ansonsten jeder Menge Dreck und Gestank. Wir waren natürlich die einzigen europäisch aussehenden Personen hier - zwar haben wir uns nicht bedroht gefühlt, aber doch mal vorsichtshalber nicht wild rumfotografiert (wäre eh nicht gut gegangen, da die Gassen zu eng waren).

Auch nach dem Erreichen einer großen Straße wurde unser Eindruck von der Stadt nicht besser. Die Fußgänger wurden rarer, dafür die Autos und Mopeds mehr. Die hier vorhandenen Bürgersteige waren größtenteils nicht nutzbar, weil dort entweder Straßenverkaufsstände standen oder Motorräder und Autos abgestellt waren, so daß wir immer noch auf der Straße laufen mußten. Eine Straße zu überqueren war eine Überlebensübung, weil der motorisierte Verkehr keine Verkehrsregeln zu kennen schien: Egal, ob die Ampel rot oder grün war, gefahren wurde immer. Fußgängerüberwege waren nur Attrappe, angehalten wurde dort nie, man musste die Autos und Motorräder schon umkurven und hoffen, dass man heil auf der anderen Seite ankommt. Die Häuser waren nahezu alle schmuddelig bis total verdreckt, und wenn man tatsächlich mal ein recht hübsches Bauwerk von weitem gesehen hatte, stellte sich beim Näherkommen meistens heraus, dass es sich auch im Verfallsstadium befand.

Das Nationalmonument mit seiner Aussichtsplattform hätten wir gerne besucht, das war aber leider weiträumig abgesperrt, vermutlich wegen einer hier stattfindenden ASEAN-Konferenz.

Die langen Strecken zwischen den ‚Sehenswürdigkeiten‘ hätten wir gerne mit dem hop-on-hop-off-Bus, den es gratis geben sollte, zurückgelegt, eine Haltestelle dafür war aber nicht zu entdecken und den Bus sahen wir auch nicht, sodass wir dann doch alle Strecken laufen mussten. Am Ende waren wir dann 16km (Google-gemessen) durch Hitze (35°C sagte der Wetterbericht) und Staub gelaufen, und wir waren durchaus froh, als wir den Bahnhof wieder erreicht hatten.

Zuletzt gab es noch kleineren Schwierigkeiten, am Flughafen den Shuttle zurück zum Hotel zu finden, aber irgendwann saßen wir dann schließlich eingestaubt, müde und einigermaßen fußlahm drin und waren froh, als wir endlich zurück in unserem Hotelzimmer waren…

Wir sind ja bisher nicht so recht Asien-affin gewesen, und Jakarta hat uns zumindest nicht vom Gegenteil überzeugt. Sollten wir jemals noch einmal hier durchkommen (auf unserer aktuellen Reise passiert das u.a. noch zwei Mal), dann werden wir wohl lieber im Hotel bleiben ...

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