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Im Kanha-Nationalpark

Veröffentlicht: 23.05.2023

Unsere Tage beginnen üblicherweise mit einem Weckerklingeln um 4:00 Uhr, denn gegen 4:45 werden wir zur Tigersafari abgeholt. Ein Umzugstag - in diesem Fall vom Bandhavgarh NP zum Kanha NP - mit einer Weckzeit von 06:30 Uhr fällt da schon in die Kategorie "Ausschlafen".

Für den Umzug sind ca. 250km zurückzulegen - geplant waren dafür 6h, gebraucht haben wir dann aber doch nur 4,5h, was ja immer noch langsam genug ist. Mopeds, Fußgänger, Radfahrer, andere Autos oder oft auch Kühe umkurvend ging es dabei (meist laut warnhupend) durch die Indische Landschaft, die aus ziemlich rückständigem Ackerbau bestand. Auf jeden Fall kamen wir zeitig genug an, um noch an der Nachmittagssafari teilzunehmen.

Die Nachmittagssafaris begannen pünktlich um 16:00Uhr mit dem Öffnen des Schlagbaumes. Dann strömte die Karawane - hier in Kanha schätzten wir, dass es bis zu 50 Safarifahrzeuge sein könnten - in den Park, verteilten sich dort aber etwas auf zugewiesene Sektoren. Trotzdem war man selten allein, und die einfachste Art, etwas zu entdecken, war, dorthin zu fahren, wo viele Kameras in die gleiche Richtung zeigten. Gegen 18:00 Uhr ging üblicherweise die Sonne unter, und im letzten Tageslicht - so gegen 18:45 - verließ man dann den Nationalpark wieder.
Die Morgen-Safaris begannen immer um 5:30Uhr am Schlagbaum, da war es schon einigermaßen hell, auch wenn die Sonne noch nicht aufgegangen war. Wir mussten auch immer erst noch mit Reisepass angemeldet werden, weshalb die Fahrer gerne so 5:00/spätestens 5:15 am Gate ankamen. Die Vormittagssafaris dauerten üblicherweise 5,5-6h, wobei eine Viertelstunde oder so zum Verzehr des mitgebrachten Frühstücks in einem extra abgesicherten Bereich abging. Mit knapp 9h im Nationalpark plus ein bisschen An- und Abfahrt und dem dazwischen dringend benötigten Mittagsschlaf waren unsere Tage hier wirklich gut ausgenutzt und auch anstrengend, die 40°C und darüber stellten auch keine wirkliche Erholung dar. Zeitweise krochen wir ziemlich auf dem Zahnfleich (wir wissen, Mitleid gibt es nur in homöopathischen Dosen ...)

Wir hatten übrigens bisher immer ein eigenes Safari-Fahrzeug (mit Fahrer und Nature Guide - es sollen ja ein paar Arbeitsplätze gesichert werden) für uns, während sich in baugleichen anderen Kutschen oft bis zu 8 Touristen zusammenquetschten. Dabei ist bemerkenswert, dass man ganz selten nur mal ein anderes "weißes" Gesicht hier sieht - alle anderen Gäste hier gehen zumindest optisch als Inder durch. Das hatten wir nicht so erwartet, ein hohes inländisches Interesse ist aber für den Erhalt der Nationalparks sicherlich von Vorteil.

Die erste Safari in Kanha war der Nachmittag der Anreise - wir sahen einen Tiger, der sich erst vor uns in Positur legte, später sein Revier markierte und auf der Straße auf uns zugelaufen kam. Dann machte er einen kurzen Abstecher zu einigen Gaurs (große Wildrinder), um dann schließlich in einem nicht einsehbaren Wasserloch zu verschwinden. Sehr kooperativ, der Kollege. Unser Fahrer war selbst am fotographieren und kam dadurch manchmal erst etwas spät weg - so war der Tiger in seinen nächsten Annäherungen vielleicht noch 2-3m von uns entfernt.

Die 2.Kanha-Safari war dann ein Vormittag, das Highlight dieses Trips war ein Muttertier, welches mal wieder nahe vor uns die Straßenseite wechselte. Mit einigem Abstand folgten dann noch ihre 3 Kleinen, die aber nicht dem Muttertier hinterherstiefelten, sondern in einem Grasgebiet zurückblieben. Später am Vormittag sahen wir sie noch einmal die Straßenseite wechseln. Übrigens hatten wir die Info bekommen, dass die Tigerin in dem bestimmten Gebiet wäre, und wir haben über 1h auf ihr Erscheinen gewartet, aber das hat sich dann auch richtig gelohnt ... viele andere Autos hatten längst aufgegeben und haben so die Sichtung verpasst.

Die 3.Ausfahrt - logischerweise wieder ein Nachmittag - war dann mal eine Nullnummer, was Tiger betraf. Auch von den restlichen Tieren war nicht sooo viel zu sehen, es war allerdings auch der heißeste Tag bisher ...

Bei der 4.Safari sahen wir zwar 3 Tiger (einen davon sogar zweimal), aber sie waren sehr weit weg, schlecht zu sehen, verdeckt durch andere Fahrzeuge und Büsche oder Gras etc. Beim mittleren davon - Tiger #9 in der Zählung ohne Babies - gab es auch noch 4 Babies, die aber auf die Entfernung und im hohen Gras erst recht nicht wirklich gut zu sehen waren.

Eines dieser 4 Babies sahen wir dann auch auf der 5.Ausfahrt noch einmal, ansonsten war diese wieder eine Nullnummer.

Insgesamt waren wir hier nicht vollumfänglich zufrieden. Der Nationalpark hat 6 Sektoren. Von diesen waren 2 zu weit weg für unseren Standort ... verblieben 4, und wir hatten 5 Safaris. Man könnte meinen, da könnte man in jeden Sektor mal reinschauen, aber nein - 4x wurden wir in den gleichen Sektor gebracht, und in diesem gab es entweder nicht viel zu sehen, oder unser Fahrer und die entsprechenden Guides waren zu unmotiviert ...

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