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Bei den Drachen im Komodo Nationalpark

Veröffentlicht: 05.06.2023

Nach dem Abschied von der rotbehaarten Verwandtschaft und deren kleinen Cousins und Cousinen mit den großen Nasen verbrachten wir noch eine Nacht in einem Hotel auf Borneo, weil es mit den Flugzeiten anders nicht gepasst hatte. Am nächsten Tag ging es dann wieder zurück nach Jakarta, wo wir mangels eines günstigen Anschlussfluges ebenfalls wieder eine Zwischenübernachtung hatten.

Dann ging es endlich weiter, dieses mal zur Insel Flores, an deren Westseite sich der Komodo-Nationalpark anschließt. Auch hier erwartete uns wieder ein Guide, der uns zunächst in ein Taxi und mit diesem in Richtung des nächsten Hausbootes verfrachtete. Da gerade Niedrigwasser war, konnte das Boot nicht am Steg anlegen. Also wurde ein Beiboot losgeschickt, um uns samt Gepäck zu unserem Domizil für die nächsten 2 Nächte zu holen. Das kleine Motorboot sah für unsere Augen recht klapprig aus, aber es war ja zumindest von B nach A gekommen, dann würde es für zurück wohl auch noch reichen. Als es angelegt hatte, wurde erstmal mit einem Eimer Wasser rausgeschöpft, hmmmmm… Dann wurde zunächst unser Gepäck - unter Zuhilfenahme eines total verrosteten Kahns mit großen Löchern - in das Bootchen gehieft und schließlich sollten wir den Koffern hinterher klettern. Ok, also ca 1,5m von der Jetty runter auf den Schrottkahn, über ein paar Seile steigen und ein großes Loch umkurven und dann schließlich in die frisch ausgeschöpfte Nussschale steigen. Die Fahrt dauerte nicht allzu lang und das Wasser lief auch nur ganz langsam wieder ins Boot, so dass wir gut am Ziel ankamen. Das Aussteigen am Hausboot war dann weniger abenteuerlich und mit einem großen Schritt erledigt. Wir konnten uns aus zwei Kabinen einen Schlafraum aussuchen, in den anderen bugsierte man dann unseren ganzen Kram. Das Bad sah - wie schon bei den Orang Utans - so aus, als würden wir uns auch dieses Mal das Duschen lieber für den nächsten Hotelaufenthalt aufsparen. Die Toilette musste durch Wasserschöpfen aus einem großen Eimer per Hand gespült werden. Einfache Unterkünfte waren wir ja inzwischen gewohnt, dachten allerdings, schon auf dem einfachsten Level angekommen gewesen zu sein - aber irgendwie geht es offensichtlich doch immer noch einfacher… Naja, für zwei Nächte stellte das jetzt kein so großes Problem dar, was soll‘s also…

Gleich zu Beginn besprachen wir mit unserem Guide das Programm. Wegen eines verlegten Fluges (und der resultierenden späteren Ankunft) drohte uns die Wanderung auf der Insel Rinca (gesprochen Rintcha) durch die Lappen zu gehen. Gerade die war aber - zusammen mit der Wanderung auf Komodo - der Grund für den Trip hierher. Es zeigte sich aber, dass der Guide total flexibel war und unsere Wünsche sofort aufnahm. Er stellte kurzerhand die Aktivitäten so um, dass wir nun doch beide Wanderungen machen und außerdem noch eine Runde Schnorcheln konnten. Eine andere kleine Wanderung fiel dafür weg, aber die war uns ohnehin nicht so wichtig.

Am frühen Morgen (7:00Uhr, noch vor dem Frühstück) brachte uns unser heißgeliebtes Beiboot nach Komodo Island, wo wir - von einem Ranger begleitet - auf die Suche nach den ‚Dragons‘ (Komodowaran ist auf Englisch Komodo Dragon) machten. Da die Paarungszeit wohl gerade begonnen hat, sollte es allerdings durchaus schwieriger, sein die Tiere zu finden. Na toll, dachten wir uns, das wird dann wohl nix. Aber so schlimm kam es dann doch nicht: Auf einer kleinen Anhöhe im trockenen Gras lag ein mittelgroßer Drachen und setzte sich auch noch schön züngelnd in Bewegung, als wir kamen. Später sahen wir am Strand noch zwei richtig große und einen recht kleinen Waran, so dass wir komplett zufriedengestellt waren.

Den nächsten Stopp machten wir am Pink Beach, der - entgegen aller bisher gesehenen Bilder davon - nur mäßig pink war, um dort zu schnorcheln. Auch dazu kam das Beiboot zum Einsatz - man gewöhnte sich so langsam daran. Vom Strand aus erreichte man ein recht schönes und intaktes Riff und konnten neben vielen kleinen und größeren Fischen auch einen sehr großen Squid (=Kalmar?), zwei Schildkröten und einen Schwarzspitzenriffhai sehen. Außerdem sahen wir überraschenderweise noch einen Jungdrachen, der am Strand im Baum saß (das tun die Baby-Warane die ersten beiden Lebensjahre lang, da sie sonst von ihren Eltern oder anderen erwachsenen Drachen aufgefressen würden).

Danach ging es weiter Richtung Rinca, unterwegs fuhren wir aber noch an eine Stelle, an der man supergut vom Boot aus Mantarochen beobachten können sollte, wenn denn welche da wären. Nach einigem Suchen wurden wir tatsächlich fündig, und da wir offensichtlich noch viel Zeit hatten, wurde aus dem vom-Boot-aus-Beobachten ein weiterer Schnorchelgang. Wir schwammen hier zeitweise mit 7 Mantas herum, die am Fressen waren und sich von uns gar nicht gestört fühlten. Sie kamen teilweise total nah und waren riesengroß (geschätzt 10m Spannweite!), sodass wir uns wirklich winzig vorkamen. Absolut genial!!!

Auf Rinca sahen wir dann schließlich noch einmal 8 Komodowarane, die allerdings - weil es trotz fortgeschrittener Tageszeit immer noch mächtig heiß war - nur faul in der Gegend rumlagen.

Bevor es zum nächtlichen Ankerplatz ging, passierten wir dann zu guter Letzt eine Insel, von der aus Tausende von Flughunden in Richtung ihrer Futterinsel zum nächtlichen Mahl abflogen…

Der Aufenthalt auf dem Hausboot endete schließlich nach einem letzten frühmorgendlichen Schnorchelgang an einem weiteren intakten und durchaus schönen Riff, wo wir noch einmal auf 2 Schildkröten trafen. Ein letztes Mal durften wir in unser Beiboot klettern und kamen wohlbehalten samt unserem Gepäck wieder an Land an, wo bereits das Taxi zum Flughafen wartete. Weiter ging es nach Denpasar auf Bali, wo allerdings kein Programm, sondern lediglich eine Hotelübernachtung anstand, da auch hier die Flugzeiten nicht auf unserer Seite waren…

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