03.11.-10.11.2021 Puebla & Taxco

Von Puerto Escondido bin ich nach Puebla gefahren, 3 Nächte habe ich hier verbracht. Hier ist es endlich wieder angenehm von den Temperaturen, so um die 23 Grad (vorher um die 33 Grad) das schwitzen hat ein Ende.

Jedes Mal wenn ich in einer neuen Stadt ankomme muss ich erstmal herausfinden wie man sich hier fortbewegt. Leider hat mein Internet funktioniert, konnte also kein Uber rufen. Mir war klar, dass ich nicht den erst besten Taxifahrer nehmen würde der mich von der Seite anquatscht, hab also den drittbesten genommen der an der Straße zu den Taxen stand. Es gibt gelbe und schwarze Taxen in Puebla, im Nachhinein habe ich erfahren, dass man auf keinen Fall in schwarze Taxen steigen sollte, weil es bei denen vorkommen kann, dass man in ein unsicheres Viertel gefahren wird in welchem man dann ausgeraubt o.ä., werde keine Taxen mehr nehmen, nur noch über sichere Apps anfordern. 

Queretaro hat eine wunderschöne Altstadt, insgesamt ist mir die Stadt aber etwas zu groß (5. Größte Stadt Mexikos, 1.500.000 Einwohner). Ich bevorzuge Städte in denen ich alle Strecken zu Fuß gehen kann.

In einem Restaurant hab ich mir (mehr oder weniger unfreiwillig) die Schuhe putzen lassen. Hier in Mexiko gibt es einige die ihr Geld mit Schuhe putzen verdienen. Für mich ein befremdliches Gefühl.

Einen Tag habe ich einen Tagesausflug nach Cholula gemacht, das ist ein Teil von Puebla der sehr auf Touristen ausgerichtet ist. Hier findet man eine Pyramide, die aber von den spanischen Eroberern überbaut wurde, man sieht jetzt nur noch einen Berg mit einer Kirche auf der Spitze. Von dort oben hat man eine wahnsinnig schöne Aussicht u.a. auf den Popocatépetl, der aktivste Vulkan Mexikos.

In Cholula hatte ich eine merkwürdige Begegnung mit einem älteren Mann (etwa 70), am Anfang haben wir uns total nett unterhalten, haben zusammen einen Kaffee getrunken. Bis er angefangen hat meinen Füßen Komplimente zu machen & anzustarren (hatte offene schuhe an). Auf der Rückfahrt nach Puebla hab ich ihn wieder in der Bahn getroffen, hab mich aber wo anders hingesetzt. Er hat mir einen Brief geschrieben, was für ein toller Mensch ich wäre etc. In Puebla angekommen hat er unbedingt mit mir auf mein Uber warten wollen & hat sich dabei sorgen um meine Füße gemacht, weils kalt geworden ist. Nachdem er meine Füße angefasst hab, musste ich ihn freundlich aber bestimmt bitten zu gehen. Ich hab oft Begegnungen mit Menschen auf der Straße, mit manchen habe ich dann auch was unternommen, aber das war einfach nur unangenehm.

Von Puebla nach Taxco

Von Puebla bin ich nach Taxco gefahren, die Silberstadt oder auch bekannt als weiße Stadt. War ab dem Moment der Ankunft verliebt in diese kleine Stadt die im Berg liegt, hier sind fast alle Taxen Käfer. Ursprünglich wollte ich 1 Nacht bleiben, daraus wurden dann aber 4.

Habe 2 Tage mit Sameer, aus den USA (Ursprünglich aus Indien), 49 Jahre alt verbracht. Es ist und so oft passiert, dass die Leute dachten, dass wir verheiratet sind.

Haben von einem Einheimischen erfahren, dass am kommenden Tag der “Día del Jumil” stattfindet, der Tag der Stinkwanze. Wir hatten keine Ahnung was uns erwarten würde. Als einzige Touristen standen wir also da auf einem Berg im Wald, umgeben von Familien die dort teilweise schon eine Nacht gecampt haben. Es gab traditionelle Tanzaufführungen, Live Musik, Menschen grillen, trinken & tanzen. Andere sind im Wald Stinkwanzen sammeln gegangen, die werden dann anschließend zu Salsa verarbeitet oder wie ich beobachtet hab einfach lebendig gegessen. Es war schön aber wir haben uns ein bisschen fehl am Platz gefühlt ohne eine Gruppe zum feiern. Bis uns eine Familie zu sich gerufen hat, haben essen & Bier bekommen, ich hab das erste Mal zu Banda Musik getanzt, hätte so viel Spaß dank der Familie.

Abends hat mich Leonardo, einer aus der Familie mit dem Moped abgeholt & mir noch ein paar schöne Flecken in der Stadt gezeigt, hatte erst ein bisschen Angst auf dem Moped, weil die Straßen so steil sind & aus Pflastersteinen bestehen. Aber der fährt schon ein paar Jahre & ich habe mich schnell sicher gefühlt.

Die andern Tage habe ich einfach die Stadt genossen, Silber gekauft, spazieren gewesen & Zeit mit Leonardo verbracht. Auf den Straßen habe ich Leute wieder getroffen die ich auf dem Fest kennengelernt hab, hab mich so gefühlt als würde ich schon ewig dort leben. Wollte gar nicht weiterreisen, weils so wunderschön dort war.

Am letzten Abend ist ein neuer älterer Mann in mein Zimmer gezogen, er hat das erste Mal in einem Hostel übernachtet & er saß morgens schon auf seinem Bett & hat gewartet bis ich die Augen aufmache & hat mich mit Frühstück begrüßt: Joghurtdrink, Cappuccino, Gelatinezeug, süßer Taco & Äpfel. Fand das so nett, dass ich nicht sagen konnte, dass ich das nicht esse, hab’s dann später weitergegeben. 

Weiter ging’s von hier nach Querétaro.