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Tag 19 - Moratinos nach Bercianos del Real Camino

Veröffentlicht: 02.05.2024

Gestern Abend haben wir noch im Gemeknschaftsraum gesessen und Anton, sowie Tom aus Tschechien haben Gitarre gespielt. Es war ein gemütlicher Ausklang des Tages. 
Eiskalt war die Nacht. Keine Heizung, kein Ofen, nur eine dünne Decke über dem Schlafsack. Ich bin wegen der Kälte mehrmals aufgewacht. Morgens dann der Weg im Freien zum Badezimmer. Alles ist gefroren. Es ist unfassbar kalt.Nach dem Frühstück bin ich erst sehr langsam losgelaufen, um den Körper auf Temperatur zu bringen. Entlang der Felder ist es zu diesem Zeitpunkt zumindest nicht arg windig. Vor dem ersten Dorf dann wieder mehrere Häuser, die in den Hügel gebaut sind. Es sind Höhlenhäuser, die zum Schutz vor Stürmen oder Raubtieren dienen sollten. Ebenfalls zum Schutz vor religiöser oder rassistischer Verfolgung. Entlang der Landstraße geht es weiter Richtung Sahagun. Nach mehreren Kilometern kommt eine gefährliche Kreuzung, wo es schon oft zu Unfällen zwischen Fahrzeugen und Pilgern gekommen ist. Anschließend geht es etwas versetzt über Felder weiter. An einer alten Kapelle vorbei, die früher ein Pilger-Hospiz war und zwei Monumente, die die alte Grenze zwischen den Provinzen Palencia und Leon bildeten, geht es weiter Richtung Stadtgrenze. Wieder gibt es einige schöne Streetart-Bilder in der Stadt. Ich mache eine Umweg und gehe zum Santuario de la Virgen Peregrina, wo ich mein Zertifikat abholen, dass ich die Hälfte des Weges absolviert habe. Hier habe ich auch den letzten Stempel bekommen, um meine erste Credencial zu füllen. Eine neue habe ich bereits und weihe ich dann später mit dem Stempel der Unterkunft ein. Mittlerweile bin ich komplett alleine unterwegs und nicht mal jemand in meiner näheren Umgebung. Dann fing es an zu regnen. Erst etwas leichter, dann stärker, bis es richtig schüttete. Und natürlich wehte dann auch ein sehr starker Wind von vorne. 

Wieder gab es Kreuze zur Erinnerung an Menschen, die während des Caminos gestorben sind. Dieses Mal war es ein deutscher. 

Kilometer über Kilometer ging es für mich weiter durch den Sturm.....So entschied ich mich, die nächstmögliche Unterkunft anzulaufen. Meine Hose ist nicht mehr wasserdicht, wie ich feststellen musste. In Leon werde ich mir Regenüberzieher für die Hose holen. Die erste Unterkunft ab diesem Moment ist natürlich schon belegt. Etwas weiter kam dann der Ort Bercianos del Real Camino. Auch die zweite, dritte und vierte Unterkunft waren schon voll. Am Ende habe ich Glück eines der letzten Betten in einer Unterkunft der örtlichen Gemeinde zu kriegen. Mit der komplett nassen Hose kriege ich mit, wie weitere Pilger in der Unterkunft abgewiesen werden müssen, weil sie voll ist. Mein Vorteil: ich werde nicht im Schlafsaal schlafen, sondern in einem Vierbettzimmer, das eigentlich für Hospitaleros ist. Es ist ein Donativo, also eine Unterkunft, die nichts kostet und sich voll und ganz aus Spenden finanziert. Mit der Spende kriegt man dann alles wie in einem normalem Hostel auch, nur das es hier noch ein gemeinsames Abendessen, gemeinsames Frühstück und wenn man möchte, gemeinsames Beten hat. Die Hospitaleros sind freiwillige, ehemalige Pilger aus verschiedenen Ländern, die alles ehrenamtlich machen. 
Immer mehr Menschen die ich kennengelernt habe brechen den Camino ab. Die meisten verletzungsbedingt. Es ist traurig, aber fast alle wollen zurückkommen und Camino beenden, wenn es ihre Lage wieder zulässt. Mittlerweile ist in meiner Umgebung nur noch Ryan von den ersten Tagen übrig. Aber ich bin mir sicher, dass ich den oder die andere noch auf dem restlichen Camino wiedersehen werde und darauf freue ich mich. Wie gestern, als ich auf Maciel aus Brasilien und Giuliano aus Italien getroffen bin, die einen Teil gemeinsam gelaufen sind. Anton wird wegen einer Menge an blasen auch Pausentage einlegen und Ryan wird in Leon auch mehrere Tage bleiben. Heute sind wir getrennt gelaufen, aber haben uns in der Herberge wieder getroffen. 
Von hier aus sind es noch 45km bis Leon. Keine Unterkunft auf dem Weg kann man noch reservieren. Also werde ich mal schauen, wie weit ich morgen komme und wann ich etwas finde. Ansonsten laufe ich so weit wie ich komme und nehme dann ein Taxi nach Leon. Dort gibt es mehr als genug Unterkünfte. 
Kosten des Tages: 
Unterkunft 20€ Spende Frühstück 4€Verpflegung auf dem Weg 5,50€ Abendessen in der Spende enthalten
Antworten (3)

Cristi
Me parece muy bien lo que has pensado para mañana. Buen camino 😘Tito Marco y Corinna no te pueden seguir el camino porque le han robado los móviles 😘

Cristi
Enhorabuena por el certificado! Eres un campeón 😘

Tita Maru
Un dia muy duro. El tiempo no es bueno. Cuídate mucho. Leon es muy bonito. A ver si tienes suerte y encuentras un buen albergue. Buen camino peregrino

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