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Woche 12 Schlemmdertour durch Griechenland

Veröffentlicht: 02.11.2019


Was für eine Stadt. Wir hatten unseren Stadtcampingplatz am Mittwoch gegen 14 Uhr erreicht und waren uns beide schnell einig, dass wir uns bei 26°C den Stress der City an dem Tag nicht mehr antun wollten. Und so blieben wir völlig relaxt auf dem Campingplatz und kümmerten uns einfach nur um uns selbst und ein leckeres Abendessen ganz nach unserem Geschmack. Es gab Wraps mit selbstgemachten Falaffel. 


Der nächste Tag wurde dann leider nicht mehr ganz so sonnig wie wir es gewohnt waren. Wir erlebten den ersten Regen nach drei Wochen Sonnenschein. Aber so ist es typisch für unsere Großstadtbesuche. Und über's Wetter wollen wir uns mal lieber nicht beschweren. 

Nachdem wir uns mit Bus und U-Bahn bis zur Akropolisstation durchgekämpft haben, wurden wir mit einem sehr imposanten Anblick der Akropolis belohnt. Das ist wirklich der Wahnsinn, wie die Menschen diese riesigen Gebäude vor knapp 2500 Jahren auf dem Hügel, im Zentrum des heutigen Athens, gebaut haben. 


Die Akropolis ist ursprünglich eine Stadtfestung gewesen. Früher bauten die Menschen Stadtfestungen zum Schutz auf einen Hügel, um sie gegenüber Angreifern gut verteidigen zu können. Perikles, einer der führenden Staatsmänner der Antike, ließ nach der Zerstörung Athens durch die Perser die Stadt wieder neu aufbauen. Zwischen 467 und 406 v. Chr. wurde dann auf dem knapp 160 Meter hohen Felsen, das Propyläen, das Erechtheion, der Niketempel und der Parthenon errichtet. Der Parthenon ist wohl das interessanteste und wohl auch bekannteste Gebäude der Akropolis. In diesem stand damals eine 13 Meter hohe Statue der Göttin Athene aus Gold und Elfenbein. Die Akropolis wurde in den vergangenen Jahrhunderten immer wieder von anderen Kulturen eingenommen und zu ihren Zwecken umgestaltet. Unter den Römern im Mittelalter kamen z. B. weitere Gebäude hinzu. Im 6. Jahrhundert nach Chr. wurde der Panthenon Tempel dann zu einer Chr. Marienkirche umfunktioniert und 1456 wurde es dann, unter der Herrschaft der Osmanen, zu einer Moschee umgebaut. Die Katastrophe für die Akropolis kam 1687 durch den Beschuss der Venezianer. Hierbei wurde das Panthenon endgültig zerstört. 



Während der spannenden besichtigung der Akropolis sind uns aber auch noch andere beeindruckenden Bauten aufgefallen wie z. B. das Dionysostheater. Dieses war das wichtigste Theater im antiken Griechenland und erhielt seinen Namen nach Dionysos, dem Gott des Weins und der Ekstase sowie des Wahnsinns. Es war damals riesig. Leider ist davon, heute nicht mehr viel zu sehen. 


Oder aber auch das Odeon des Herodes Atticus. Es ist ein Theater am Fuss des Akropolis Felsen. Es bietet Platz für rund 5000 Menschen und wird seit den 1930er Jahren wieder regelmäßig für Veranstaltungen, wie z. B. Konzerte genutzt. Es dient als Hauptschauplatz für das Athener Festival. 


Nach unserer Akropolisbesichtung ging es dann mit einer sehr gemütlichen Schlemmdertour (halb schlendern halb schlemmen) weiter. Wir gingen ziellos durch die Stadt und es wurde alles gegessen oder probiert was lecker aussah. 



Auf der Schlemmdertour kamen wir dann noch am Panathinaiko Stadion vorbei. Es ist das Olympiastadion der ersten Olympischen Spiele der Neuzeit (1896) und wurde als Rekonstruktion auf den Fundamenten des Antiken Stadions gebaut. 


Des weiteren fanden wir noch eine kleine Nebenstraße die von Künstlern bearbeitet wurde. Auf Grund der Halloweenwoche wurde sie etwas dem Motto nach umgestaltet. ;-) 


Der zweite Athentag fing dann etwas praktischer bei uns an. Wäsche waschen war mal wieder dran. Zumindest die 40° Wäsche. Und da es auf dem Campingplatz extra Waschbecken mit eingearbeiteten Waschbrettern gab, wurde die Wäsche, wie bei den Griechen in der Antike, mit Hand gewaschen. 

Gegen Mittag ging es dann wieder in die Stadt zum Bummeln. Später besuchten wir das Akropolis Museum, was sich wirklich lohnte. Wir bekamen dadurch noch einmal einen besonders guten Eindruck, wie die Akropolis in den Jahrhunderten vor und nach Christus erbaut und umgebaut wurde und wie es zu der Zerstörung kam. Unter anderem konnte man einen sehr detailreichen Eindruck davon gewinnen, wie das Panthenon in seiner ganzen Pracht einmal ausgesehen haben muss. 




Im Anschluss verschafften wir uns erstmal einen Eindruck davon wie groß die Stadt eigentlich ist und sind dafür auf einen Aussichtspunkt gegangen. Man muss sich vorstellen, Athen ist in einem Hexenkessel gebaut. Zu drei Seiten sind Berge und zur vierten liegt das Meer. Auf den Fotos kommt das leider nicht so gut rüber. Aber glaubt uns, es sieht beeindruckend aus. 



Für den dritten Tag unseres Athenaufenthaltes haben wir uns etwas außergewöhnliches gegönnt. Es war ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk für Kerrin. Wir haben einen Local Guide übers Internet gebucht der mit uns eine 3 stündige kulinarische Tour durch Athen macht. Vorweg gesagt, wir können das nur jeden empfehlen, in einer solchen Stadt soetwas mal zu machen. Das war der Hammer. Unser griechische Guide hieß Thudoris und war 41 Jahre jung. Er sprach fließend Deutsch und war total gut drauf. Er ging mit uns über Athens größten Wochenmarkt und wir konnten an verschiedenen Ständen leckere landestypische Waren probieren. 



Er gab uns Tipps wo wir richtig gute Hausmannskost essen gehen können und wo sich die einheimischen gerne zum quatschen, spielen und natürlich auch Schnaps trinken treffen. 
Dann führte er uns in einen kleinen Laden mit einer kleinen Frischetheke wo wir mit ihm zusammen am Tisch ein leckeres, typisches, griechisches Essen zu uns nahmen. Es gab neben dem typischen griechischen Salat eine Wurstplatte, Brot, Schafs- und Ziegenkäse, Weiß- und Rotwein sowie leckeren Raki und Rakilikör. Uiuiui, wenn wir da nicht schon von betrunken werden!



Nachdem wir dann schon etwas beschwippst aus dem Laden kamen, ging es weiter quer durch die Stadt. Wir kamen durch ein Künstlerviertel und wunderschöne Gassen in denen das Leben tobte. 



In einer sehr bei den Griechen angesagten Rooftopbar (eine Bar auf dem Dach eines Hauses) tranken wir noch zusammen einen Cappuccino. In einem anderen Lokal gingen wir dann einen der besten Suflaki der Stadt Essen, sagte Thudoris jeden falls. Können wir aber, auch wenn wir nicht viel Vergleiche haben, bestätigen. ;-) Geendet hatte die Tour dann mit einer wirklich leckeren Süßigkeit. Es war eine sehr lustige und entspannte Tour und man hat gemerkt, daß Thudoris das auch mit voller Hingabe macht. Einfach nur großartig! 
Den darauffolgenden Tag nutzten wir als Reisetag, denn wir haben uns den Wetterbericht angeschaut und festgestellt, dass es für die nächsten zwei Wochen kein schönes Wetter mehr geben wird. Da wir aber noch ein Ziel im Norden Griechenlands hatten, dass wir unbedingt sehen wollten, sind wir auch direkt dorthin gedüst. Wir wollten uns die Vikos-Schlucht im Pindosgebirge anschauen. Gesagt getan. Wir sind nach Vradeto hinauf gefahren, eines der ursprünglichen Dörfer hoch oben im Gebirge, nahe der Vikos-Schlucht. Wir kamen am frühen Nachmittag dort an und haben direkt eine kleine Wanderung zu einem der Aussichtspunkte gemacht. Und was wir dort sahen... 
... naja, seht selbst. 

... Fast nur Nebel. :-(
Auf dem Weg zurück zum Auto ist uns mal wieder etwas sehr eigenartiges aber nicht ganz unbekanntes geschehen. Eine nette Frau und ihr Mann kamen mit dem Auto an uns vorbeigefahren und meinten wir sollten hinten auf die Pritsche des Autos aufspringen. Sie nehmen uns das letzte Stück noch mit, weil das Wetter so schlecht geworden war. An unserem Auto angekommen lud die Frau uns ein, sie doch nach Hause zu begleiten. Sie wohnte in dem Dorf Vradeto und besaß eine kleine Taverne, die sie nur im Sommer betreibt. Sie konnte nur ein paar wenige Brocken englisch und es war nicht immer sehr einfach sich sofort zu verstehen, aber sie war sehr herzlich, dass stand fest. Sie feuerte direkt den Kamin an und stellte sich dann an den Herd. 

Es gab nach einem Kaffee und Tee noch Griechischen Salat, gebratene Eier, Schafskäse und Brot. 
Verdammt gut. 
Ihr Mann konnte leider gar kein Englisch, was ihn aber nicht davon abhielt sich munter in jegliche Konversation einzubringen. Es war köstlich mit ihnen. Als sie verstanden hatten, dass wir im Auto schlafen und das bei den eisigen Temperaturen ;-) , haben sie uns sogar angeboten in ihrer Taverne zu übernachten. Das lehnten wir bei knapp 10°C Aussentemperatur aber dankend ab. Sie ließen uns am Abend aber erst gehen, nachdem wir einer weiteren Einladung zum Frühstück zugesagt haben. Die Dame heißt Eleni und kümmerte sich wie eine Mutti um uns. Und das obwohl Sie uns gar nicht kannte. Kerrin bekam von ihr noch eine selbstgeknüpfte Halskette geschenkt. 

Das Frühstück am nächsten Morgen war auch wieder köstlich. Zum Aufwärmen stellte Eleni den Tisch diesesmal direkt vor das Feuer. Aus ihrer Sicht sind das doch schon winterliche Temperaturen. 

Also, falls mal einer von euch in Vradeto vorbei kommt, macht einen Abstecher in Eleni's Taverne. ;-) 
Nach unserem Frühstück machten wir uns mit dem Bulli auf den Weg zu weiteren Aussichtspunkten im Gebirge und siehe da, es gab noch den ein oder anderen schönen Blick zu erhaschen. 





Nach einer Stärkung am Mittag im Restaurant, haben wir uns dazu entschieden, unsere Reise Richtung Norden über Albanien, Montenegro und Kroatien fortzusetzen und Griechenland mit einem leicht tränenden Auge hinter uns zu lassen. Das Wetter wurde richtig mies sobald wir Griechenland verließen und wir durchfuhren Albanien quasi nur. 

Und damit das ganze hier auch spannend bleibt, stellen wir euch noch ein Bildchen rein. 


Wir wissen selber noch Nichts genaues und werden in der nächsten Woche berichten. :-(







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