Was für eine Stadt. Wir hatten unseren Stadtcampingplatz am Mittwoch gegen 14 Uhr erreicht und waren uns beide schnell einig, dass wir uns bei 26°C den Stress der City an dem Tag nicht mehr antun wollten. Und so blieben wir völlig relaxt auf dem Campingplatz und kümmerten uns einfach nur um uns selbst und ein leckeres Abendessen ganz nach unserem Geschmack. Es gab Wraps mit selbstgemachten Falaffel.
Der nächste Tag wurde dann leider nicht mehr ganz so sonnig wie wir es gewohnt waren. Wir erlebten den ersten Regen nach drei Wochen Sonnenschein. Aber so ist es typisch für unsere Großstadtbesuche. Und über's Wetter wollen wir uns mal lieber nicht beschweren.
Nachdem wir uns mit Bus und U-Bahn bis zur Akropolisstation durchgekämpft haben, wurden wir mit einem sehr imposanten Anblick der Akropolis belohnt. Das ist wirklich der Wahnsinn, wie die Menschen diese riesigen Gebäude vor knapp 2500 Jahren auf dem Hügel, im Zentrum des heutigen Athens, gebaut haben.
Die Akropolis ist ursprünglich eine Stadtfestung gewesen. Früher bauten die Menschen Stadtfestungen zum Schutz auf einen Hügel, um sie gegenüber Angreifern gut verteidigen zu können. Perikles, einer der führenden Staatsmänner der Antike, ließ nach der Zerstörung Athens durch die Perser die Stadt wieder neu aufbauen. Zwischen 467 und 406 v. Chr. wurde dann auf dem knapp 160 Meter hohen Felsen, das Propyläen, das Erechtheion, der Niketempel und der Parthenon errichtet. Der Parthenon ist wohl das interessanteste und wohl auch bekannteste Gebäude der Akropolis. In diesem stand damals eine 13 Meter hohe Statue der Göttin Athene aus Gold und Elfenbein. Die Akropolis wurde in den vergangenen Jahrhunderten immer wieder von anderen Kulturen eingenommen und zu ihren Zwecken umgestaltet. Unter den Römern im Mittelalter kamen z. B. weitere Gebäude hinzu. Im 6. Jahrhundert nach Chr. wurde der Panthenon Tempel dann zu einer Chr. Marienkirche umfunktioniert und 1456 wurde es dann, unter der Herrschaft der Osmanen, zu einer Moschee umgebaut. Die Katastrophe für die Akropolis kam 1687 durch den Beschuss der Venezianer. Hierbei wurde das Panthenon endgültig zerstört.
Während der spannenden besichtigung der Akropolis sind uns aber auch noch andere beeindruckenden Bauten aufgefallen wie z. B. das Dionysostheater. Dieses war das wichtigste Theater im antiken Griechenland und erhielt seinen Namen nach Dionysos, dem Gott des Weins und der Ekstase sowie des Wahnsinns. Es war damals riesig. Leider ist davon, heute nicht mehr viel zu sehen.
Oder aber auch das Odeon des Herodes Atticus. Es ist ein Theater am Fuss des Akropolis Felsen. Es bietet Platz für rund 5000 Menschen und wird seit den 1930er Jahren wieder regelmäßig für Veranstaltungen, wie z. B. Konzerte genutzt. Es dient als Hauptschauplatz für das Athener Festival.
Nach unserer Akropolisbesichtung ging es dann mit einer sehr gemütlichen Schlemmdertour (halb schlendern halb schlemmen) weiter. Wir gingen ziellos durch die Stadt und es wurde alles gegessen oder probiert was lecker aussah.
Auf der Schlemmdertour kamen wir dann noch am Panathinaiko Stadion vorbei. Es ist das Olympiastadion der ersten Olympischen Spiele der Neuzeit (1896) und wurde als Rekonstruktion auf den Fundamenten des Antiken Stadions gebaut.
Des weiteren fanden wir noch eine kleine Nebenstraße die von Künstlern bearbeitet wurde. Auf Grund der Halloweenwoche wurde sie etwas dem Motto nach umgestaltet. ;-)
Der zweite Athentag fing dann etwas praktischer bei uns an. Wäsche waschen war mal wieder dran. Zumindest die 40° Wäsche. Und da es auf dem Campingplatz extra Waschbecken mit eingearbeiteten Waschbrettern gab, wurde die Wäsche, wie bei den Griechen in der Antike, mit Hand gewaschen.
Gegen Mittag ging es dann wieder in die Stadt zum Bummeln. Später besuchten wir das Akropolis Museum, was sich wirklich lohnte. Wir bekamen dadurch noch einmal einen besonders guten Eindruck, wie die Akropolis in den Jahrhunderten vor und nach Christus erbaut und umgebaut wurde und wie es zu der Zerstörung kam. Unter anderem konnte man einen sehr detailreichen Eindruck davon gewinnen, wie das Panthenon in seiner ganzen Pracht einmal ausgesehen haben muss.