8. Tag: von Samereau nach Jargeau

Nachdem wir das Unwetter im Zelt überstanden hatten, sollte Nachtruhe einkehren können - doch weit gefehlt: eine Laterne, die sich im 30-Sekunden-Takt an- und abstellte und sich direkt neben unserem nicht lichtdichten Zelt befand, trat mit zunehmender Dämmerung immer mehr in den Vordergrund.

 Ein wenig fühlten wir uns an Foltermethoden erinnert. Der Campingplatz war eh sehr spartanisch eingerichtet, dafür gab es an der ein oder anderen Stelle Mitbewohner.

Doch irgendwann übermannte uns der Schlaf (darf man das heute noch so sagen? Wurde Angelika auch vom Schlaf über"mannt"?) - verehrter Leser, Sie haben natürlich das Recht, nicht weiterlesen zu wollen - ich werde auch in den folgenden Texten weder gendern noch das generische Maskulinum abschaffen.

Das dazu. 

Also Zelt abbauen, für die erste Pause eindecken und los ging es. Schloss Fontainebleau stand als erstes auf dem Plan. Hier haben die französischen Könige und Kaiser bis zu Napoleon III. gelebt und gewirkt, 1814 musste Napoleon hier abdanken, das hatten sich die vereinten Sieger sich schön ausgedacht.

Die Anlagen sind riesig und schön, die Gebäude nicht weniger riesig. Allerdings lässt die Anzahl der Schornsteine doch vermuten, dass eine Zentralheizung nicht installiert ist. Wenn ich das richtig mitbekommen habe,  empfängt der aktuelle Chef der Franzosen Staatsgäste auch ganz gern in Fontainebleau. Die sollten allerdings mit dem Auto kommen,  weil Radfahren auf dem Gelände nicht zulässig ist ...

Dann fuhren wir durch den Wald, anschließend über riesige Hochebenen, die landwirtschaftlich genutzt werden und auf denen kein Baum den starken Winden etwas entgegenzusetzen hätten.

Riesige Waldgebiete folgten auf dem Weg zur Loire, die wir in Jargeau letztens erreichten.

Übernachtung im "weissen Rössel" bzw. im "cheval blanc".