Veröffentlicht: 04.01.2020
Jetzt ist schon wieder soviel Zeit ins Land gezogen seit dem letzten Eintrag hier und ich muss ziemlich viel nachdenken, um nichts von dem zu vergessen, was ich hier berichten wollte...Mit Nachdenken hab ich es ja nicht so, aber ich versuchs ma....
Also Guten Morgen, Guten Tag, Guten Abend.. Je nach dem, wie spät es bei euch aktuell ist....
Und vor allem:
Herzlich willkommen im neuen Jahrzehnt!
Ich hoffe, ihr seid alle gut rübergerutscht.
Wir beide waren uns ja lange Zeit nicht sicher, wo genau wir den Jahreswechsel verbringen wollen.
Barfuß auf irgendeiner Insel am Strand....in einer teuren Privatpool-Villa in Phuket.... Mit tausenden von Menschen an der Central World in Bangkok oder auf einem Hoteldach mit dem mega Ausblick und quasi mitten im Feuerwerk stehend...
Die Qual der Wahl - schon ein Dilemma manchmal.
Und ja - first world problems. ;)
Wir haben uns letztendlich für Krabi entschieden, weil wir eh in die Richtung wollten.
Und weil wir fanden, dass das ne gute Mischung aus allem wäre.
Letzten Endes haben wir alles richtig gemacht und ich hätte nirgends lieber sein wollen.
Nachdem wir von Koh Mak Richtung Bangkok aufbrachen, wollten wir nix lieber, als wieder zurück ins Paradies.
Nur allein der Gedanke 10 Stunden später wieder in der lauten und versmogten City zu sein... Puuh... Ich hatte wirklich keine Lust..
Als wir nach einer nicht enden wollenden Busfahrt am Abend dann endlich ankamen, wollte ich auf der Hacke sofort wieder kehrt machen.
Ihgitt - diese Lautstärke!
Die vielen Leute!!
Es war so eine Reizüberflutung.
Der Kontrast zu Koh Mak war so heftig. 🙈
Ich war einfach nur froh, dass es schon so spät war und wir nur die Nacht rumkriegen mussten, denn für den nächsten Tag war bereits ein Flug in den Süden Thailands gebucht.
'Nur die Nacht rumkriegen' wurde allerdings am Ende zu meinem größten Problem haha.
(Nee, das Bett war es diesma nicht.)
Wir hatten 1 Nacht in der Parallelstraße von der KhaoSan gebucht und leider gab es einfach absolut nix in dem Zimmer, das die Lautstärke von draußen irgendwie gedämmt hat.
Ich bin sonst nicht so geräuschempfindlich-im Gegenteil sogar- aber wir hörten parallel lautstark 3 verschiedene Songs von draußen.(mindestens)
Dazu die Bässe und das Gekreische der Menschen.
Ich hab keine Ahnung, wie Juli es geschafft hat, so schnell einzuschlafen, aber meine Wenigkeit kam vielleicht auf 2,5 Stunden insgesamt und dementsprechend gerädert fühlte ich mich am nächsten Tag.
Wir erlebten nicht viel in den Stunden vor unserem Flug, außer einer einstündigen dermaßen entspannenden Massage, bei der wir beide fast eingeschlafen wären...
Der Flug war auch recht unspektakulär, außer dass wir mit einer zweistündigen Verspätung endlich in Krabi ankamen.
Es war 22:30 Uhr, glaub ich, und als wir in unserer Unterkunft waren, schmissen wir uns nur noch ins Bett und genossen die letzte Nacht vom Jahre 2019, denn der nächste Tag war dann Silvester.
Als ich am Morgen die Vorhänge beiseite zog, hab ich kurz die Luft angehalten.
Ich hatte fast vergessen, wieso ich unbedingt nochmal nach Krabi wollte.
Diese Aussicht. 💙
Ich hab sogar Juli geweckt, was ich sonst nicht tue, aber ich wollte, dass sie das sieht.
Ja, Koh Mak ist das Paradies.
An die Dschungel-Insel Koh Chang habe ich schon 2017 mein Herz verloren, aber:
K R A B I ist anders.
Landschaftlich ist es einfach so unfuckingfassbar krass.
Krabi punktet nicht nur mit weißen Sandstränden, sondern vor allem mit unzähligen riesigen Kalksteinfelsen, die aus dem Meer ragen.
Egal, wo man hinsieht, überall diese hohen Klippen, manche von ihnen so gigantisch, dass die locker 300 Meter messen.
Der Süden Thailand is mehrheitlich muslimisch, deshalb haben wir uns drauf eingestellt, unsere gegenseitige 'Neigung' zumindest in der Öffentlichkeit auf ein Minimum zu reduzieren.
Nicht drauf eingestellt waren wir jedoch, wie nett und fröhlich hier alle sind.
Über Krabi, vor allem über den Ao Nang Beach (wo wir uns eingebucht hatten) wird nicht all zu viel Gutes berichtet.
Viele beschweren sich über den Massentourismus, über die vielen Menschen, über den Trubel und und und...
Das Ding ist aber, wenn man nicht mit falschen Erwartungen dort hin kommt und weiß, was da ungefähr abgeht, ist das einfach nur mega beeindruckend.
Ja, es gibt ein gewisses Ballermann-Feeling.
Aber mit einer fantastischen Aussicht drum herum.
Einer Kulisse, die man nicht oft bekommt auf der Welt.
So zumindest aus meiner Sicht.
Am Silvestertag haben wir uns dann jedenfalls ein Kajak geliehen am bekannten Railey-Beach und waren ca. 3 Stunden unterwegs damit.
Es war so so so schön, davon könnt ihr euch wie immer auf den Bildern oben überzeugen.... :))
Danach sind wir zur Unterkunft zurück und haben uns chic gemacht, um das neue Jahr gebührend zu begrüßen.
Überall war Party.
Die Thais, egal ob muslimisch, buddhistisch oder Zeugen Jehovas (höhö) feiern das neue Jahr normal nicht dann, wann wir es tun, jedoch lassen die halt keine Gelegenheit zum Partymachen aus.
Die waren so gut gelaunt, ausgelassen und locker drauf.
Haben die Straße zur Disco gemacht, getanzt, gelacht.. Überall kleine und große BBQ's, freudige Gesichter und Autos, auf denen leicht bekleidete Mädels sich zur Musik verrenkten.
Es wurde schon sehr lange vor Mitternacht geknallt, aber das kennen wir aus Berlin ja nur zu gut. :)
Wir liefen die Straßen entlang und ließen uns einfach treiben.
Zum Schluss kauften wir Himmelslaternen und ließen sie steigen.
Ja, wir wissen, in Deutschland haben die Teile am Neujahrstag in Krefeld traurige Berühmtheit erlangt, aber wir fanden es überwältigend in den Himmel zu schauen und am Horizont über dem Ozean unzählige davon zu sehen.
Witzig war vor allem zuzugucken, wie manche schon an den Tücken des Fliegenlassens scheiterten.
Es war sehr windig an den Abend.
Und man musste die Flamme eine Weile drauf halten, bis es brannte.
Dann muss sich das Ding ja noch mit heißer Luft füllen, bis man es wirklich loslassen kann und es davon fliegt.
Bei manch einem brannte schon vorher die gesamte Himmelslaterne ab, landete im Wasser oder flog knapp über dem Boden auf andere Leute zu - die panischen Besitzer rannten dann hinterher.
Das war schon lustig.... 😁
Gegen Mitternacht knallte es schließlich überall um uns herum.
Einen Countdown gab es nicht, jeder machte halt wie er wollte.
Es war trotz allem schön.
Und Feuerwerk liebe ich.
Böllern kann von mir aus abgeschafft werden, aber Raketen gehören für mich nunmal dazu.
Und zum Glück gab es davon mehr als genug. :))
Ich glaube, wir waren halb 3 bereits im Bett und da wir brav, wie wir nunma sind, nicht viel getrunken haben, haben wir für den Neujahrstag anstatt auszukatern einen Trip mit dem Boot gebucht.
Wieder einmal.
7-Islands-Tour genannt, sollte sie uns an 7 Spots bringen.
Um 12.30 Uhr beginnen, um 20 Uhr enden.
Nun.
Es begann 14.45 und endete 20.30.
Und wenn Juli einen Tag wählen dürfte, den sie streichen kann aus unserer bisherigen Reise, würde sie DIESEN wählen.
Aber zurück auf Anfang:
Davon abgesehen, dass es ziemlich heiß war an der Stelle, die wir gewählt haben, um auf den Pick Up zu warten, der uns zum Pier bringen sollte, war es schon irgendwann nervig, so ewig da rum zu stehen, ohne zu wissen, ob überhaupt noch jemand kommt oder nicht.
Nach 100 Jahren Verspätung endlich auf dem Boot (ähm Nusschale), das wirklich unkomfortabel war, fiel uns auf, wie stürmisch es eigentlich an dem Tag war.
Das Wetter ist quasi in Minuten umgeschlagen.
Das Meer war dermaßen unruhig.
Der Himmel bewölkt.
Genau richtig, um den ganzen Tag auf dem Boot zu sein.
Perfektes Schnorchelwetter. *hust
Als wir losschipperten, wurde es sogar immer schlimmer.
Immer grauer.
Immer böiger.
2 Meter hohe Wellen zum Teil.
Ehrlich.
Ich übertreibe diesmal nicht.
(auch sonst natürlich nicht)
Das komische Wrack, das über die Wellen pflügte, lag so tief im Wasser, dass man manchmal dachte, es würde es gleich der Titanic gleichtun und einfach untergehen.
Wir haben uns ganz hinten hingesetzt, wo niemand war, weil alle gleich aufs Oberdeck gedrängt sind und wir dachten, wir wären ganz schlau und hätten die augenscheinlich besten Plätze ergattert.
Haaaaa!
In Wahrheit hatten wir natürlich die Beschissensten, da mit jeder Welle (und davon gab es ja sehr viele) die Gischt in unserem Face landete.
Der Teil des Bootes, an dem wir uns befanden, war der Schlechteste, den man sich hätte aussuchen können und wir waren klitschnass schon nach 5 Minuten.
Angekommen beim 1. Schnorchelstopp blieben wir mit unserem Ärschen einfach im Boot hocken.
Ik meine, wat solln wa denn im grauen und aufgewühlten Ozean schon zu sehen bekommen, hm?
Aber rückblickend war das die beste Entscheidung.
Denn so hatten wir gaaanz viel Zeit, das Spektakel um uns herum zu beobachten.
Die Menschen, die mit uns die Tour gemacht haben, waren so viel interessanter, als es jeder Fisch hätte sein können.
Es gab zum Beispiel ein Paar so Mitte 20.
Der Typ davon ist uns schon zu Beginn noch auf dem Land aufgefallen, weil der so seltsame Klamotten anhatte und eine Sonnenbrille, die noch seltsamer war.
Als er dann ins Wasser sprang, bewegte er sich so dermaßen unkoordiniert, wie ich es noch nie gesehen habe.
Und dann hatte er auch noch so ein passendes Froschgesicht.
Wie dachten erst, der macht das mit Absicht, aber nach etwa 2 Minuten bizarrer Planschbewegungen is er echt zurück in Boot, um sich eine fucking Schwimmweste zu holen.
Und selbst mit der hielt er sich nur mit Mühe und Not über Wasser.
Noch schlimmer war aber die Inderin.
Sie war mit ihrem boyfriend und einem anderen Paar dort.
Nicht nur, dass die Frauen schon vorher am Strand in voller Montur baden gegangen sind, also komplett mit Jeans und Shirt... Als alle vom Boot ins Wasser sind, ist sie auch rein.
Ebenfalls in Schwimmweste.... 5 Minuten später schaute ich wieder hin.... Irgendwie gab es Aufruhr... Und damit meine ich nicht das Meer.. Es stellte sich heraus, dass die Inderin nicht schwimmen konnte.!!
Also nicht wie der komische Kermit nur so halbwegs nicht. .. Sondern so gar nicht.. .kein bisschen... Ich weiß, das ist kein bisschen lustig und so, aber ihr habt sie nicht gesehen, denn es war sehr wohl lustig! 🤭
Sie hatte so mega glubschige Stielaugen.
Die so von innen nach außen gestülpt sind.
Also schon von Natur aus.
Aber als sie da (trotz Schwimmweste) immer panischer wurde, hat man da nur noch 2 Glubschaugen im Wasser sehen können, so groß waren die.
Wieso geht man denn ins Wasser, wenn man nicht schwimmen kann?
Wieso an einer Stelle, an der man absolut nicht mehr stehen kann??
Und das auch noch an einem Tag, wo das Meer so unruhig ist?
Na ja.
Sie wurde letzen Endes von einem Crewmitglied aus der rauen See gerettet.
Ich hab noch nie so ein angstvolles Gesicht gesehen.
Aber halt gleichzeitig auch noch nie so ein lustiges.
Sie war immer noch ganz panisch, als sie längst wieder auf dem Boot war.
Hat geheult wie ein Schlosshund.
Ewig lang.
Mitleid hatten wir nicht.
Dazu sah es leider zu lustig aus.
😝
Es war echt nice, einfach nur die Menschen zu beobachten und die ganze Zeit beteten wir, dass der Trip bald enden würde.
Der Sonnenuntergang auf dem Meer war allerdings der Wahnsinn.
Da aufgrund der Verspätung frecherweise 2 oder 3 Stopps ausgefallen sind, befanden wir uns dann irgendwann an einem Strand zum Dinnieren.
Wir sind bis zum Ende gelaufen, da gab es nämlich eine Höhle... und ey... Ihr werdets nicht glauben, (hätten wir auch nicht, hätten wir es nicht mit eigenen Augen gesehen) darin war sowas wie ein Dildo-Altar.
Penisse in allen Formen, Farben und Größen, die ihr euch nur vorstellen könnt.
Wir haben keine Ahnung, was all die Phallussymbole bedeuten, aber wenn wir es nicht vergessen, googlen wir das mal....
Dann der letzte Stopp.
Der beste.
Der, auf den ich fieberhaft hinfieberte.....
Schnorcheln.
Im dunklen Meer.
Es war ja komplett duster schon.
Und ich war so gehyped.
Ich wusste ja, was kommen würde.
L E U C H T P L A N K T O N.
Das is ja sooo abgefahren.
Stellt euch vor, ihr seid im Wasser.
Alles ist schwarz.
Und dann bewegst du dich und alles wird blau.
Wie tausende kleine Lichtblitze jedes Mal, wenn man etwas aufwirbelt.
Nichts als die Sterne über dir und der Weltraum unter dir.
Es ist schwer zu beschreiben, aber es ist etwas, dass man nie wieder vergisst.
Ich zumindest nicht.
Das war einfach der perfekte Abschluss für den eher bescheidenen Tag, der hinter uns lag.
Wir kamen noch in den Genuss einer kleinen Feuershow, die im (überteuerten) Preis mit inbegriffen war.
Die ist eigentlich nicht der Rede wert, außer dass sie unter anderem von 9 jährigen gemacht wurde, aber ja,.... eine Sache war strange.
Dort, wo wir saßen und auf die Show warteten, stand ein großer Pappkarton.
Aus dem miaute es plötzlich.
Äähm.
Kratzgeräusche.
Der Karton komplett zugeklebt.
Dann eine Kralle, die sich den Weg nach Außen gebahnt hat.
Eine kleine Nase, da, wo eben noch die Kralle rausguckte.
Wir halfen ihr, sich zu befreien.
Es war eine junge Katze.
Kein Baby mehr, aber noch nicht wirklich alt.
Wie sie da rein kam,... was man mit
Ihr anstellen wollte,.... was mit ihr geschehen wäre... Wir wissen es nicht! .... Wollen wir vielleicht auch nicht wissen....
Um 21 waren wir endlich im Bungalow.
Wir waren totmüde aber aus Gründen, auf die ich jetzt nicht näher eingehen werde, hatten wir noch einen sehr aufregenden (im negativen Sinne) Abend vor uns... Zudem eine sehr kurze Nacht und einen Morgen, der wie der Abend zuvor eher ungechillt war.
Nur mit Mühe schafften wir mittags die Fähre auf die nächste Insel, auf der wir uns jetzt befinden und übrigens auch an den Tag war das Meer ziemlich unruhig und man wurde nassgespritzt, bis kein Zentimeter auf dem Klamotten mehr trocken war.
Aber wisst ihr was?
Diesma waren es NICHT wir, die sich verfluchten, den blöden Platz zu haben.
Fortuna war uns hold und wir hatten 2 echt schöne Stunden an der diesma besten Stelle des Bootes.
Und damit ich beim nächsten Mal noch was zu erzählen habe, stopp ich hier erst einmal.
Ciao! (oder wie die Thailänder sagen)