Veröffentlicht: 14.08.2016
Gestartet am 2. August in Duesseldorf, waren zwei Umstiege geplant. In Serbien hab ich fast den Anschlussflug verpasst und in Abu Dhabi angekommen musste ich feststellen, dass fuer mich kein Platz mehr im Flieger frei ist! Am Kundenschalter war eine Riesenschlange und nach 12 Stunden Reise warenn meine Nerven leicht strapaziert.
Zu meinem absoluten Glueck aber, stellte sich diese Hurde eher als Gluecksfall heraus und die Airline musste mir ein Hotel stellen. Somit konnte ich einen Tag umsonst in Abu Dhabi verbringen. Ich habe dort alle Mahlzeiten und ein Business Class Zimmer gestellt bekommen. Habe mir dann die Zeit vertrieben indem ich ins Freiluft Museum gegangen (dort konnte man sich das Leben und Handwerk der Beduinen, einem Wuestenvolk, ansehen), die Moschee besichtigt habe (ist wohl die zweitgroesste und wunder-,wunderschoen) und die Shopping Mall ausgetestet habe. Es waren uebrigends 45 Grad dort, selbst fur mich als Hitzefanatikerin war es in der Sonne kaum zwei Minute auszuhalten.
Um ehrlich zu sein, bin ich gar kein Fan von Abu Dhabi. Es war cool die Moeglichkeit zu haben es zu erleben und zu besichtigen, aber mir fehlt dort absolut der Charme. Man kann foermlich spueren, dass dort vor wenigen Jahren nichts als Wueste war und dann ein paar reiche Araber dort ein paar tolle Hotels, Malls, Vergnuegungsparks und Wolkenkratzer hingebaut haben um reiche Touristen und Schaichs oder so anzulocken. Mehr als Highlife und Shopping ist da nicht und das finde ich ziemlich oede (nun ja ein bisschen Luxus ist schoen aber nicht nur!) Naja so viel zu Abu Dhabi!
Am naechsten Tag ging es dann endlich weiter, ueber Nairobi nach Entebbe (Uganda). Gegen 17 Uhr bin ich gelandet und direkt hab ich die naechste Hiobsbotschaft empfangen: mein Rucksack ist nicht angekommen. Vollkommen gestresst, ueberfordert mit der Situation (ich hatt nicht mal eine genaue Adresse, die ich dort abgeben konnte um mich zu kontaktieren), flossen erst mal in paar Traenchen. Hab mich dann aber zusammengerissen, gewartet bis alls geregelt war und mich dann auf die Suche nach meiner Kontaktperson, dem Projektleiter Tony gemacht. Nach 20 Minuten hab ich dann endlich Henry gefunden, den zweiten Leiter und ab sofort mein Ansprechpartner.
Die Fahrt war lang und verrueckt, der Verkehr ist der Wahnsnn in Uganda (30km dauern 3 Stunden).
In der Stadt Katosi angekommen folgte dann der naechste Knall: Stromausfall. An sich nich schlimm, allerdings wurde ich dann von einem voellig unbekannten in eine dunkle Ecke gelotst, die zu einem schmalen Gang in ein halb abgerissenes Haus fuehrte. Im dunklen konnte ich ein paar betrunkene Gestalten erkennen und mein einziger Gedanke war 'okay Lisa, das hat dir deine Abenteuerlust eingebrockt, jetzt hat dein letztes Stuendlein geschlagen, beuge dich deinem Schicksal!' Gut, im Endeffekt hat sich herausgestellt, dass dies das beste Gasthaus in Katosi Town war und die betrunkenen Gestalten ganz nette Nachbarn sind. :p
Die naechsten zwei Tage waren Wochenende und es gab nicht wirklich etwas zu tun, ich habe mich langsam an die Hygieneumstaende gewoehnt, meine Hose (die ich wohlgemerkt bereits seit 4 oder 5 Tagen getragen hatte) war langsam festgewachsen, die andere Freiwillige Nichole aus den USA hatte mich nach einem Tag schon wieder verlassen und von meinem Gepaeck hatte ich noch nicht gehoert.
Mein Hauptproblein an diesen Tagen war die Umstellung von absoluter Hektik und Stress zum kompletten nichtsnuetzig sein. Das klingt viellicht nach einem Luxusproblem, aber unter diesen ganzen Umstaenden war es fuer mich kaum auszuhalten.
Ich habe mich nur darauf gefreut, endlich die Projekte kennenzulernen und mit der Arbeit loszulegen!
Katosi Town war, naja, wohl eine typische ugandische Kleinstadt. Dominiert vom Geschaeft mit der Fischerei, kein Tourismus, schmutzig, von Aids geplagt. Viel Armut aber auch 'reiche' Fischer und viele Menchen mit Hoffnung auf ein eigenes Geschaeft und eine bessere Zukunft.
Ich wurde schon sehr sehr stark beaeugt, wofuer ich aber auch vollstes Verstaendnis habe. Viele Menschen dort haben wenn ueberhaupt vielleicht ein Mal in ihrem Leben eine weisse Frau in echt gesehen! Und im Endeffekt konnte ich eh nicht verstehen was die Maenner mir zugerufen haben. Die meisten Frauen haben mir lieb zugelaechelt oder zugewunken und die Kinder waren der absoute Oberhammer! Die haben zum Teil getanzt und geschrien und gelacht, das kann man sich gar nicht vorstellen. Jedes Mal wenn ich trurig oder verzweifelt war haben mich 10 Kinder aufgeheitert!
So, dass waren meine ersten Tage in Uganda, stay tuned!