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Palermo, Cortigliolo und die beste Pizza!

Veröffentlicht: 15.04.2024

Da waren wir also nach 20 Std. Fährfahrt - in Palermo!

Die Fähre musste rückwärts einparken und bis unser Parkdeck ausgerufen wurde, war es schon 18 Uhr - also eine knappe Stunde nach Anlegen! Wir eilten also von Deck 6 runter zu Deck 2, wo unser Auto stand. Wieder ging es ziemlich schnell. Unser Auto stand quasi in der Mitte auf diesem Parkdeck und als wir mir Sack und Pack dort ankamen, rangierten schon die ersten PKW um unser Auto drumherum.

Wie ich im vorigen Beitrag schrieb - für meine Verständnis alles ein bisschen unorganisiert. Warum lässt man die Leute nicht zeitnah in Ihre Autos einsteigen und fährt dann genau in umgekehrter Reihenfolge wieder heraus? Hm... ich weiß es nicht.

Aus dem Schiff heraus, Navi an und dann nur noch raus aus der Stadt! Es war diesig und schon am Dämmern und die Einwohner fahren ungefähr genauso schlimm wie die Thais in Bangkok! xD

Da die Bekannten, die wir auf Sizilien besuchen wollten, in der Nähe von Custonaci wohnen, hatte ich mir in der Nähe Campingplätze markiert. Wir fuhren also zu dem CP, der ihnen am nächsten war - "Lido Valderice" in Cortigliolo.

Wir kamen dort also im Dunkeln gegen 19:30 Uhr an. Tor war zwar offen, aber Rezeption nicht besetzt. Absolut normal in der Vorsaison, wie ich feststellen musste. Der CP war mir aber nicht ganz geheuer. Die Tür des Frauen-Waschhauses lies sich nicht öffnen. Es waren andere Deutsche auf diesem sehr kleinen CP, die uns wg. ihrer Italienisch- und Französisch-Kenntnisse anboten, zu übersetzen. Sie kamen selbst erst an diesem Abend an und fragten einen französischen Camper, wo und wie man zu dieser "späten Stunde" noch einchecken könne.

Er lotste uns den CP entlang nach oben, wo die Betreiber in einem Haus wohnten. Dort kam dann eine Frau im Bademantel heraus und erklärte uns alles. Angeblich bekäme man die Tür vom Waschhaus schon auf, man müsse nur kräftig ziehen und man könne sich einen Platz aussuchen. Man solle halt am nächsten Tag an der Rezeption bezahlen.

Ich fand den Campingplatz aber so furchtbar, dass ich Peter (unserem Travel-Buddy) sagte, dass ich dort NICHT mein Zelt aufschlagen möchte. Freilaufende Hunde und vor allem Katzen sind in Süditalien ja total normal. (Ich hab auch nichts gegen Freigänger, wir haben ja Zuhause selbst 2 Kater! Was ich aber nicht so toll finde ist, wenn es so viele sind, dass sie nachts überall umherlaufen)

Allerdings waren auch die Duschen - und wir hätten alle wirklich dringend eine benötigt! - total verdreckt. Die waren dort nämlich mehr offen (scheint dort üblich zu sein) und überall lag lauter Laub und Nadeln der umliegenden Bäume. Überall Spinnennetze und überhaupt gar nichts geputzt. Ich frage mich, ob die Betreiber überhaupt Touristen wollen, wenn sie in der Vorsaison überhaupt nichts wieder auf Vordermann bringen!?

Also suchten wir uns einen nahegelegenen Parkplatz über die App Park4 Night, weil ich nicht noch eine weitere Stunde in Richtung des anderen markierten Campingplatzes fahren wollte. Außerdem waren wir müde und erschöpft von der Fährreise, hatten einfach nur Hunger und wollten schlafen. Der Parkplatz war annehmbar, sowieso war außer freilaufenden Katzen quasi niemand mehr unterwegs.

Wir suchten uns noch eine Pizzeria für unser Abendessen und fanden im nächsten Ort "Tonnara Bonagia" eine Pizzeria (to go - kein Restaurant), die wenigstens geöffnet hatte. Sehr viele Restaurants/Bars scheinen überhaupt nicht zu wissen, dass um Ostern herum auch mal Touristen unterwegs sind - oder es ist ihnen egal ;) Insgesamt war auf den Straßen quasi nix los. Kaum Autos und quasi niemand mehr unterwegs.

In der Pizzeria "Pizza Planet" haben wir nicht nur die beste bisher gekostete Pizza erhalten, sondern auch noch quasi eine Show genossen ^^ Die 4 Männer dort waren ein eingespieltes Team! Einer rollt den Teig aus, der nächste belegt auf einem ca. 2 Meter langen Brett gleich mehrere Pizzen und schiebt sie vom Brett in den mit Holz befeuerten Ofen. Der dritte schwang sein großes Wiegemesser nach dem Rausholen der Pizza so schnell, dass man Angst hatte, er säbelt gleich jemandem die Finger ab oder zerteilt gleich die Arbeitsplatte und der vierte nahm telefonisch Bestellungen entgegen und rechnete ab.

Wir bekamen die leckerste Pizza: eher etwas dickerer, aber sehr luftiger Boden, außen schön knusprig, innen weich. Ordentlich Belag drauf mit echtem Mozzarella und den Rand mit Knoblauchöl eingeschmiert. Wir nahmen noch ein 0,66er Peroni für 3 € mit und unterhielten uns kurz mit den Pizzabäckern. Sie waren geschockt, dass ein 0,33er Peroni auf der Fähre 5 € kostete ;)

Wir aßen die Pizza am Auto zurück am Parkplatz, weil in der Pizzeria keine Sitzmöglichkeit war. Aber das war kein Problem... die vorzügliche Pizza ließ uns alle Unannehmlichkeiten vergessen! Soooo lecker!

Danach schliefen wir im Auto wie ein Baby.

Gegen 6 Uhr war ich wieder wach und spazierte etwas am angrenzenden "Strand" bzw. der Promenade entlang. Kein Mensch auf der Straße, selbst die Katzen schliefen noch. Das Rauschen des Meeres und das Brechen der Wellen auf den Felsen. Es war recht windig und es zog Regen auf, den ich in der Entfernung schon erkannte.

Ich holte das Wurfzelt aus dem Auto und machte es auf. Es war nämlich noch nass von der Nacht in Lörrach und damit es nicht schimmelt, wollte ich es trocknen. Kurz darauf war Peter dann auch schon wach und machte sich seinen grünen Tee in seinem "Mini-Camper" Auto. Ich weckte meinen Sohn, packte das mittlerweile getrocknete Zelt wieder ein und wir machten uns gerade rechtzeitig auf den Weg zu dem anderen Campingplatz, bevor es anfing Sahara-Staub zu regnen ...

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