lets go somewhere
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Planänderung…

Veröffentlicht: 02.12.2016

Eigentlich wollten wir nun weiter nach Santiago aber Fidel hat unsere Pläne mit seinem Dahinscheiden etwas durcheinandergeworfen. Kuba steht Kopf….es wurden 9 Tage Staatstrauer verhangen was u.a. heißt dass auch 9 Tage keine Musik öffentlich gespielt werden darf und kein Alkohol mehr verkauft wird. Letzteres hat besonders Daniel die Schweißperlen auf die Stirn getrieben!

Santiago de Cuba ist eigentlich das Musik-Mekka Kubas…nur blöd wenn keine Musik mehr gespielt werden darf L Kurzerhand beschlossen wir den Plan zu ändern und erst einmal weiter nach Holguin und von dort zum Strand nach Guardalavaca zu fahren.

Puh…es sind aufregende Tage hier in Kuba….in Holguin bekamen wir ein erstes Bild davon was sich zur Zeit in Kubas Seele abspielt. Der Hauptplatz voll von Menschen. Sie waren alle gekommen um sich zu verabschieden und Fidel einen letzten Gruß zu überbringen in Form von Blumen, Kondolenzbuch-Einträgen oder Salutieren. Wirklich alle. Die Massen schienen unterteilt in Gruppen der verschiedenen Bereiche. So kamen z.B. erst die Schulkinder, dann die Krankenschwestern und Ärzte, Militär, Polizisten, Fabrikarbeiter etc. und immer durchmischt von normalen kubanischen Bürgern. Sie standen Stunden an bis jeder einzelne hintereinander an die Reihe kam. Wir schauten beeindruckt diesem Spektakel zu. Es waren sehr emotionale Augenblicke die wir miterleben durften. Viele Kubaner waren sichtlich ergriffen. Ob jung oder alt…alle waren traurig. Tränen flossen… Auch wenn besonders die jüngere Generation längst nicht mehr zufrieden ist mit dem Sozialismus und dem damit verbundenen Entbehrungen des täglichen Bedarfs scheinen sich doch alle Altersklassen in einem Punkt einig zu sein….Fidel war ein Großer Held! Wir haben in diesem Zuge ein neues Wort gelernt….FIDELISMUS! Hier herrscht der Fidelismus!

Wie wir erfuhren spielten sich diese Bilder der Massenverabschiedung nicht nur in Holguin, sondern im ganzen Land ab. Im Fernsehen läuft nix anderes mehr als Fidel, ungelogen 24 Stunden. (es gibt allerdings auch nur 2 Programme). Am Platz der Revolution in Havanna hatten sich derweil auch die großen Staatspräsidenten verschiedener Länder zusammengefunden um große Laudatio auf Fidel zu halten und nun ist er bzw. seine Asche auf seiner letzten Reise durchs Land. Theatralisch wie sie hier sind wird genau die gleiche Route rückwärts abgefahren wie sie einst vor 60 Jahre nach der Revolution in Havanna eingezogen sind. Das letzte Ziel seiner Reise ist Santiaga de Cuba, wo er am 4.Dez begraben wird. Auch wir werden dabei sein und ihm die letzte Ehre erweisen.

Bis dahin haben wir uns noch ein paar relaxte Tage am Strand gegönnt und sind in einer Plattenbausiedlung in Guardalavaca untergekommen. Ja richtig gelesen…. Ne „Platte“ J Aber wer’s glaubt oder nicht….auch hier gibt es wunderbare Unterkünfte, tolle Menschen und sehr leckeres Essen. Der Strand in Guardalavaca ist ein wunderbarer Ort zum Faulenzen und Leute begucken. In den strandnahen All-Inklusive-Hotelresorts scheint der Alkohol auch in der Zeit der Staatstrauer noch zu fließen. Außerdem begegneten uns auffällig viele alleinstehende Männer mittleren und älteren Alters sowie Damen extremster Körperfülle, die wohl allesamt eine besondere kubanische Versüßung ihres Urlaubs suchten. Es boten sich ein paar unschöne Bilder ;-)

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