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Sierra Maestra ….und der Tag an dem der Fidel starb

Veröffentlicht: 02.12.2016

Ok….wir dachten langweiliger als Camagüey kanns nicht mehr werden, bis wir nach Bayamo kamen. Die Stadt Ansicht gibt nichts …auch wirklich gar nichts her (okay, die Nationalhymne wurde hier uraufgeführt) und ist einzig und allein Stützpunkt für Ausflüge z.B. in die Sierra Maestra. Das einzige Interessante was uns in diesem Ort widerfahren ist, war ein abendlicher Restaurantbesuch der besonderen Art. Normalerweise essen wir abends in unserer Unterkunft da sich herausgestellt hat, dass die meisten Vermieter auch hervorragende Köche sind. So müssen wir unser anfängliches Rummosern übers Essen in Kuba etwas revidieren…..naja etwas ja, nicht jedoch wenn man den großen Fehler macht in ein normales (staatlich geführtes) Restaurant zu gehen. Egal was es auch für ein Restaurant ist, man kann sich sicher sein die Menükarte ist überall gleich….zur Erinnerung: Pizza mit Käse und/oder Schinken…Spaghetti mit Käse und/oder Schinken….etc. Viel Auswahl bleibt nicht und meist ist auch diese noch eingeschränkt. Da unsere Unterkunft in Bayamo leider diesmal kein Abendessen mit im Angebot hatte waren wir gezwungen irgendwo anders etwas Essbares zu finden, was sich am Ende als durchaus skurriles Erlebnis entpuppte. National geführte Einrichtungen sonstiger Art, eben auch Restaurants, strotzen nicht unbedingt von großem Arbeitswillen, denn das Geld wird so oder so bezahlt, Mühe hin oder her. Das Restaurant, das wir auserkoren hatten, empfing uns mit geschlossenen Türen und verhangenen Fenster, obwohl es laut Öffnungszeiten eigentlich offen sein sollte. Man sagte uns, wir müssen klopfen. So sei es….geklopft, Türe geöffnet, dahinter eine recht unzufrieden wirkende Dame mit versteinertem Gesicht. Sie war sichtlich unerfreut uns, also neue Gäste, zu empfangen. Das Angebot der Karte war übersichtlich, wie immer, doch es schien zumindest ein bisschen Abwechslung zu bieten. Wir bestellten je ein Wasser, bekamen jedoch eine Zuckergetränkte Orangenlimonade, 2 unterschiedliche Suppen (es kam klare Brühe…die eine mit und die andere ohne ein paar gemüsewirkenden Blätter…also eigentlich die gleiche Suppe), Reis mit Gemüse (etwa soviel wie eine kleine Tasse voll), sowie ein Gurkensalat (bestellt hatten wir einen Paprikasalat) und am Ende die unfassbare Rechnung von 22 Pesos. Wir waren erst geschockt und dann ein weiteres mal geschockt als wir bemerkten, dass es sich nicht um Cuc sondern um den nationalen Pesos handelte. Somit zahlten wir umgerechnet etwa 1 Euro für 2 Abendessen mit Vorsuppe, Salat und Getränken. Man kommt sich ein wenig schräg vor. Da sag nochmal einer Kuba wär teurer. Der Kellnerin konnten wir am Ende dann sogar noch ein kleines Lächeln ins Gesicht zaubern als wir auf ihre Frage „ob wir noch etwas bestellen wollten“ mit „Nein“ antworteten. Sie schien überglücklich als wir endlich den Laden verließen und schloß direkt hinter uns wieder die Türe ab. Die Gefahr eines weiteren Gastes schien wohl zu groß ;-) …. Die Schattenseite des Sozialismus…. Egal, wir haben uns köstlich über diesen Abend amüsiert!

Wir nutzen unser Dasein für einen Tagesausflug ins schöne Gebirge der Sierra Maestra und wanderten auf den Spuren von Fidel, Raúl, Che, Camilo und ihren bärtigen Gesellen zur Comandancia de la Plata, an dem sich einst die Revolutionäre versteckten, um nach ihrer Landung per Boot namens „Granma“ hier die Revolution vorzubereiten. Ein netter Ausflug, der besondere Einblicke in diese vergangene Zeit schenkt. Zu sehen u.a. die Hütte von Fidel Castro.

….und dann passierte was irgendwann mal passieren musste…am 26.Nov erklang die Nachricht vom Tod des großen Comandante Fidel Castro Ruz. Was das genau bedeuten sollte und was als nächstes passieren würde wussten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht…aber wir wussten, dass dies für Kuba ein historischer Moment ist….und wir mittendrin!

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