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Salkantay Trek zum Machu Picchu

Veröffentlicht: 08.09.2018

Einfach nur für einen Tagesausflug zum Machu Picchu zu reisen, kam für uns nicht in Frage und den traditionellen 4-tägigen Inka-Trail dorthin hätte man Monate im Voraus buchen müssen. Also entschieden wir uns für den 5-tägigen Salkantay Trek, den konnte man einfach 2 Tage vorher buchen. Am Abend vor dem Start gab es noch ein kurzes Briefing mit unserem Guide Steven und den anderen Gruppenmitglieder, außerdem wurden uns unsere Duffel Bags ausgeteilt. Hierein durften wir 6 kg unseres Gepäcks verfrachten. Die Taschen wurden während des Treks von Pferden von Camp zu Camp transportiert, so dass man nicht ganz so viel Gewicht in seinem eigenen Rucksack mitschleppen musste.

Tag 1: Früh morgens um 5:10 Uhr ging's mit dem Bus von der Agency los in Richtung Ausgangspunkt der Wanderung nach Soraypampa auf 3900 m Höhe. Unsere 14-köpfige Gruppe war international besetzt (Brasilien, USA, Holland, England, Deutschland, Spanien) und bekam von Steven den Namen "Fast Potatoes" verpasst. 

Bis zum Humantay Lake auf 4250 m ging's direkt mal fast 2 Stunden nur steil den Hang rauf. Aber wie so oft hatte sich die Anstrengung gelohnt und man wurde mit einem tollen Ausblick auf den See und die umliegenden Berge belohnt. Nach einer Pause machten wir uns auf den Rückweg ins Tal, zum Glück hatten Bianca und ich uns für den Trek Wanderstöcke ausgeliehen, diese erleichterten die ganze Rennerei doch sehr. Nach weiteren 20 Minuten erreichten wir gegen Mittag unser erstes Camp Quiswarniyoc auf 4000 m. Da hier nachts Minusgrade herrschen, waren wir in windgeschützten Hütten untergebracht. Nichts desto trotz lagen wir nachts trotzdem fast in voller Montur mit etlichen Lagen Kleidung, Handschuhe und Mütze im Schlafsack, um nicht zu erfrieren. 

Tag 2: Am nächsten Tag hieß es wieder früh aufstehen, ihr wisst ja, der frühe Vogel und so... Mir ging's am Morgen überhaupt nicht gut, mein Magen hatte die ganze Nacht rebelliert, so dass an Schlaf nicht zu denken war. Nur mit etwas Tee im Magen ging's dann auf zum 8 km langen anstrengenden Aufstieg zum Salkantay Pass auf 4360 m. Die ersten 2 Stunden habe ich mich irgendwie den Berg raufgeschleppt, dann ging aber auch gar nix mehr. Die letzte Etappe zum Pass hat mir unser Guide Steven ein Pferd organisiert. Oben auf dem Pass machten wir erstmal Pause und Gruppenfotos und genossen die Aussicht. Wir hatten Glück mit dem Wetter, es war zwar windig und eisig, aber zum Glück auch sehr sonnig. Vom Pass ging es zum Glück auch nur noch bergab. Nach einem kurzen Abstecher zu einem türkisleuchtendem See gab's nach 2 Stunden erst einmal Lunch, naja zumindest für diejenigen ohne Magenprobleme. Nach weiteren 3 Stunden durch eine endlich dichter bewachsenen Umgebung, am Fluss entlang, kamen wir nachmittags glücklich, aber müde im zweiten Camp Chawllay auf 2900 m an. Hier gab's für einen kleinen Aufpreis heiße Duschen, Wifi und Bier. Die Zelte waren in einem Schelter untergebracht und zum Glück war es nachts nicht mehr kalt. So langsam ging's auch meinem Magen wieder besser.

Tag 3: Heute stand für den Teil der Gruppe, der sich für die 5-tägige Variante entschieden hatte, die kürzeste und einfachste Etappe auf dem Plan, nur 16 km in 5 Stunden. Der Weg ging durch den Wald am Fluss entlang, rauf und runter, Aber zum Großteil bergab fast bis nach Santa Teresa, zum nächsten Camp. Leider wurden wir hier von richtig fiesen Mücken zerstochen, bzw. eher zerbissen.  Kurz vor Santa Teresa wurden wir von Vans eingesammelt und bis zum Camp gebracht. Nach dem Mittagessen mussten wir uns leider von einem Teil der Gruppe trennen, einige hatten die 4-tägige Variante gewählt und mussten schon einen Tag von uns weiter nach Aguas Calientes, dem Ausgangsort für den Machu Picchu. Der Rest der Gruppe konnte sich am Nachmittag im nahegelegenen Thermalbad erholen, bis wir alle ganz runzelig waren. 

Tag 4: Heute mussten wir wieder früh aufstehen. Nach dem Frühstück ging's erstmal mit dem Van zum Ausgangspunkt unserer heutigen Wanderung auf 2000 m. Nach einer kurzen Besichtigung einer kleinen Kaffeefarm ging's 2 Stunden stetig bergauf zum Gipfel des Llactapapa auf 2700 m Höhe. Da wir hier keine Probleme mehr mit der Höhe hatten, marschierten wir den Berg in einem ordentlichen Tempo hoch. Die Anstrengung hatte sich mal wieder gelohnt: oben angekommen konnten wir einen ersten Blick auf den entfernten Machu Picchu werfen, was die Vorfreude auf den nächsten Tag noch steigerte. Die nächsten 2-3 Stunden mussten wir dann den Berg wieder nach unten klettern bis nach Hidroelektrika, einem kleinen Örtchen am Beginn der Schienen nach Aguas Calientes. Nach dem Mittagessen ging's für weitere 3 Stunden an den Schienen entlang und in der Hitze bis nach Aguas Calientes. Zwischendurch kam immer mal wieder ein Zug laut hupend und ziemlich nah an einem vorbei. Alle, selbst unser Guide, waren ziemlich fertig und schleppten sich die letzten Meter bis zum Hostel. 

Nach dem Abendessen entschieden Bianca und ich uns am nächsten Morgen nicht zu Fuß zum Machu Picchu zu gehen, sondern bequem den Bus zu nehmen. Bianca war leicht erkältet und meine Insektenbisse waren schmerzhaft entzündet und angeschwollen.

Tag 5: Endlich war es soweit.. Nach 4 anstrengenden Trekkingtagen ging's zum Machu Picchu. Wir wussten um 3:20 Uhr aufstehen um einen fordern Platz in der Schlange für den Bus zu sein. Pünktlich um 5:15 Uhr saßen wir dann auch im ersten Bus zum Eingang. Dort trafen wir auf den Rest der Gruppe, der den anstrengenden Aufstieg zu Fuß zum Macchu Picchu geschafft hatte. Das frühe Aufstehen hatte sich gelohnt, man konnte gleich am Anfang wundervolle Fotos vom Machu Picchu in der aufgehenden Sonne machen, ohne Besucher, und in Ruhe über das Gelände laufen. Nach einer kurzen Führung mit Steven hatten wir noch genug Zeit das Gelände auf eigene Faust zu erkunden. Kurze Zeit später waren aber so viele Menschen dort unterwegs, dass es nur noch anstrengend war und wir die Flucht zurück nach Aguas Calientes antraten.

Da unser Zug erst um 18:20 Uhr zurück nach Cusco fuhr, verbrachten wir den Nachmittag in Aguas Calientes mit Essen, Kaffee, Eis, Kuchen und nochmal Essen. Das hatten wir uns schließlich verdient.

Antworten (1)

Cat
Mega, du Animal. Du weißt, wer sicherlich schon während der ersten zwei Stunden jammend ein Pferd gewollt hätte... 😜

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