Veröffentlicht: 21.09.2018
Von Paracas ging's mal wieder auf einer endlos langen Busreise, 16 Stunden um genau zu sein, weiter in den Süden nach Arequipa. Die schöne Stadt liegt eingekesselt zwischen 3 Vulkanen, dem aktiven und perfekt kegelförmigen El Misti, dem Cachani und dem Pichu Pichu. In der Innenstadt findet man koloniale Gebäude aus dem weißen Vulkangestein sillar.
Mit Julia und Thomas aus München (wir haben zusammen den Salkantay Trek zum Machu Picchu gemeistert) ging's am ersten Tag auf Sightseeing Tour durch die Stadt. Mit der Besichtigung der Kathedrale und des Klosters Santa Catalina stand zur Abwechslung mal viel Kultur auf dem Programm.
Gemeinsam entschieden wir uns dann eine zweitägige Trekkingtour durch den Canon de Colca zu machen. Am nächsten Tag ging's auch schon los, um 03:00 (!!!) wurden wir vom Bus eingesammelt. Eine gefühlte Ewigkeit später kamen wir in Chivay an und es gab erstmal Frühstück. Nach einem kurzen Abstecher zum Cruz del Condor, einem Aussichtspunkt, an dem man tatsächlich Condore beobachten kann, fuhren wir noch einmal weiter bis zum Ausgangspunkt der Wanderung. Dort lernten wir unseren Guide Elvis kennen, der an Anfang noch einen ganz guten Eindruck gemacht, im Laufe des Treks aber stark nachgelassen hat. Unsere Gruppe bestand aus 14 Personen, obwohl uns bei der Buchung versichert wurde, dass die Gruppe aus höchstens 8-10 Personen bestehen würde. Naja, typisch Südamerika halt. Am ersten Tag ging's also erstmal tief hinunter in den Canyon hinein, die ersten 7 km nur bergab auf schmalen Pfaden. Nach Überquerung des Flusses und einem nicht ganz so sättigendem Lunch (mit wenigen Stücken Alpakafleisch) wanderten wir nochmal 7 km bergauf und bergab bis zur Oase mitten im Canyon. Die ganze Wanderung gestaltete sich etwas zäh, da wir unendlich viele Pausen einlegen mussten, weil der ein oder andere nicht so fit war. Außerdem war es sehr heiß und dazu sehr staubig. Die Unterkunft war sehr einfach, aber mit einem tollen Pool ausgestattet. Da wir für die Wanderung so lange gebraucht hatten und die Sonne schon weg war, sprangen wir nur kurz in den Pool, um die Staubschicht loszuwerden. Nach einem Bier und Abendessen gingen wir früh ins Bett.
Am zweiten Tag stand dann der Weg aus dem Canyon heraus auf dem Programm. Noch im Dunkeln und mit Taschenlampen ausgestattet ging's um 5 Uhr ohne Frühstück los: insgesamt 5 km bergauf mit 1100 m Höhenunterschied. Laut Guide braucht man für die Strecke etwa 3 Stunden. Nachdem unsere Gruppe wieder frühzeitig unnötige Pausen einlegten, setzten sich die Tres Amigos (Julia, Thomas und ich) von der Gruppe ab und stiegen stetig mit wenigen Pausen, um nicht ständig aus dem Rhythmus zu kommen, den steilen Weg hinauf. Vom Salkantay Trek noch im Training legten wir die Strecke in nur 02:20 Stunden zurück und kamen als erste der Gruppe glücklich, aber ausgepowert und eingestaubt oben an. Unser Guide brauchte immerhin fast eine ganze Stunde länger. Zum wohlverdienten, aber unterirdisch schlechten Frühstück mussten wir nochmal 20 Minuten weiter laufen. Von dort ging es dann mit dem Bus zu diversen Aussichtspunkten und zu einer Therme, hier konnten wir uns 1 Stunde lang im heißen Wasser erholen, bevor es zurück nach Arequipa ging. Abends haben wir mit Wein, Pasta und Crepe Julias Geburtstag gefeiert, auch wenn wir alle ziemlich kaputt waren.