Tag 8: LA: Hollywood

Guten Morgen nach Deutschland! Nach dem bisher besten Schlaf dieser Reise konnte mein Morgen nicht besser starten. Mit dem Aufzug, dessen Sicherheitszertifikat diesmal immerhin erst seit einem halben Jahr abgelaufen ist, ging es zum ersten richtigen Frühstücksbuffet in den USA (wenn man das "Frühstück" in San Francisco mal außen vor lässt). Zwei Scheiben Erdnussbuttertoast, eine Schale bunte Kindercornflakes und ein Vanillejoghurt später fühlte ich mich bereit für den Tag. Heute geht es nach Hollywood!

Meine heutigen Ziele befinden sich im Norden von Los Angeles, mein Hotel eher im Süden. Da Los Angeles riesig ist, liegt dazwischen eine wirklich lange Distanz. Um den Verkehr und vor allem die Parkplatzsuche in Hollywood zu vermeiden, entschied ich mich heute nochmal Uber zu benutzen.

Der Fahrer war schnell da und es ging über eine halbe Stunde durch die Stadt. Ich habe nichts gegen Konversationen, aber der gute Khosrow hörte die ganze Fahrt nicht auf, mir fragen zu stellen und mich in Gespräche zu verwickeln. Er weiß jetzt wahrscheinlich mehr über mich, als die meisten von euch. Naja, immerhin konnte ich so mein Englisch in der Praxis etwas verbessern...

Am Ende der Fahrt manövrierte uns Khosrow durch die kurvenreichen steilen Straßen der Hollywood Hills, bevor er mich an meinem Ziel, dem Lake Hollywood Park, absetzte. Von dort hat mein eine sehr schöne Sicht auf das legendäre Hollywood Sign, die umliegenden Hügel und die Stadt.

Von dort ging es die gerade erst hochgefahrenen Hollywood Hills zu Fuß wieder runter. Am Anfang über einen kleinen unbefestigten Weg mitten durch die Natur, danach durch die Nachbarschaften der Reichen und Schönen.

Schließlich endete meine kleine Wanderung auf dem Hollywood Boulevard. Dieser ist vor allem für den legendären Walk of Fame bekannt, wo mehr oder weniger bekannte Promis auf Sternen in dem Boden verewigt sind, damit der Pöbel sich auf ihnen die Füße abtreten kann.

Dort befinden sich auch fast nebeneinander das Dolby Theatre, wo jedes Jahr die Oscarverleihung stattfindet und das TCL Chinese Theatre, vor dem sich zahlreiche Promis mit Hand- und Fußabdrücken auf Zementplatten verewigt haben. Als Bonus stolzieren vor den Gebäuden viele mittelmäßig verkleidete Spidermans rum, die mich in eine ihrer dubiosen Celebrity-Bustouren locken wollen. 

Ständig blieben Leute stehen, um von bestimmten Sternen Fotos zu machen. Bei mir hat es nur ein Stern geschafft, dass ich sofort mein Handy zucken musste. Und zwar der des legendären:

Engelbert Humperdinck. Jemand der diesen Namen trägt, kann nur für großes bestimmt sein! Moment... ihr wisst nicht wer das ist? Kennt ihr nicht Engelbert Humperdinck, den legendären britischen Popsänger, der 1967 mit dem Song "Release Me" bekannt wurde (sicher nicht von Wikipedia abgeschrieben). Das ist echt eine Bildungslücke.

Naja, ein paar andere, etwas weniger prominente, haben es dann doch noch in meine Handygalerie geschafft: 

Okay, ich gebe zu, es war nicht fair, mich über Engelbert Humperdinck lustig zu machen. Der gute Mann ist mittlerweile stolze 86 Jahre alt und hat erst letztes Jahr seine langjährige Frau an Alzheimer verloren. Ich möchte es wieder gut machen und weiß auch schon wie:

Ab dem heutigen Tage wird mein Mietwagen, der schwarze Nissan Versa, den Namen Engelbert tragen! 

Da ich heute nicht selber Auto gefahren bin, weiß Engelbert noch nichts von seinem Glück, aber ich werde euch morgen von seiner Reaktion berichten.

Nachdem ich meine Tour über den Hollywood Boulevard beendet hatte, rief ich erneut einen Uber, der mich wieder die Hollywood Hills empor zum Griffith Observatorium brachte. Das auf 300 Metern Höhe liegende Observatorium wurde im Jahr 1935 gebaut und beherbergt ein Planetarium und eine kostenlose wissenschaftliche Ausstellung. Das wirkliche Highlight ist allerdings der wunderschöne Ausblick auf die Hollywood Hills und das Hollywood Sign zum einen und die Stadt Los Angeles zum anderen. Das war wirklich die mit Abstand beste Station meiner zwei Tage in der Stadt.

Los Angeles ist so groß, dass man die Grenzen der Stadt nicht mal von dort oben erahnen kann. Ich war jetzt in New York und Los Angeles und wüsste ich es nicht besser, würde ich niemals glauben, dass New York mehr Einwohner hat. 

Da ich beim Observatorium kein Internetempfang hatte, ging ich den zum Gebäude führenden Wanderweg in entgegengesetzter Richtung gut 3-4 km runter:

Unten im Griffith Park angekommen, konnte ich dann den Uber rufen, der mich bei starkem Verkehr zurück ins Hotel brachte. Ganz im Gegensatz zu heute morgen wechselten wir während der Fahrt ganze zwei Worte: "Hello" und "Bye". Sehr angenehm.

Damit endeten meine Tage in Los Angeles. Ein ausführliches Fazit und insbesondere auch ein Vergleich mit San Francisco wird es wie bereits angekündigt nach meiner Reise in einem eigenen Beitrag geben. 

Ich bedanke mich für eure Aufmerksamkeit. Morgen geht es in die Wüste...

Leart