Leart USA 2022
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Tag 12: Zion Nationalpark

Veröffentlicht: 14.07.2022

Der Tag heute hätte nicht schlechter starten können, denn die Kaffeemaschine des Wild-West-Motels war defekt. Könnt ihr euch etwas schlimmeres vorstellen? Also ich nicht. So gab es heute Knäckebrot mit Wasser statt Kaffee zum Frühstück. Aber Kaffee besteht ja eh zu mehr als 90% aus Wasser, also ist es quasi das gleiche.

Danach ging es auf die im Vergleich zu den letzten drei Tagen, an denen ich insgesamt 1.500 Kilometer zurückgelegt habe, sehr angenehmen 160 Kilometer von Big Water nach Springdale.

Naja, auch das ist streng genommen wieder gelogen. Nach knapp 5 km wurde mir bewusst, dass die nächste Tankstelle in Richtung meines heutigen Ziels gut 90 km entfernt ist und das mit meinem verbleibenden Sprit eine knappe Geschichte werden könnte. Also drehte ich nochmal um und fuhr 10 km an meinem Hotel vorbei ein weiteres Mal zurück nach Arizona, um zu tanken. Ziemlich nervig, aber alles besser als mitten im Nichts bei 35 Grad liegen zu bleiben, nicht wahr?

Meine Kreditkarte wurde zum dritten Mal in Folge direkt an der Säule akzeptiert, allerdings wurde diesmal zusätzlich eine Postleitzahl verlangt. Zunächst probierte ich ohne große Hoffnung meine deutsche PLZ. Natürlich ohne Erfolg. Da ich kein Internet hatte, suchte ich in meinem Google Maps Verlauf nach der erstbesten amerikanischen PLZ und gab schließlich eine aus Las Vegas ein (ohne jemals da gewesen zu sein). Das hat tatsächlich funktioniert. Damit wohne ich jetzt wohl nicht mehr in Neustadt, sondern offiziell in Las Vegas. Goodbye Deutschland, ich stehe euch für Dreharbeiten zur Verfügung. 

Mit einem vollgetankten Engelbert ging es diesmal wirklich Richtung Springdale. Nach 120 erneut ziemlich einsamen Kilometern erreichte ich bereits den Eingang zu der heutigen Hauptattraktion: Dem Zion Nationalpark. 

Zunächst führte mich eine wunderschöne kurvige Straße durch den nordöstlichen Teil des Parks:

Zion bedeutet aus dem hebräischen übersetzt "Heiligtum". Ich finde das eine passende Beschreibung für die charakteristischen rötlich-beigen Bergketten, die sich zu jeder Zeit in alle Richtungen erstrecken.

Um mein Hotel in Springdale zu erreichen, musste ich den Park nochmal kurz verlassen. Einchecken konnte ich zwar noch nicht, aber ich durfte netterweise schon den Parkplatz benutzen. Anschließend ging es mit zwei kostenlosen Shuttle-Bussen erst zurück zum Eingang des Parks, dann einmal komplett durch das eigentliche Haupttal. 

Ja, es war wieder heiß (37 Grad)

Am Ende angekommen, wagte ich mich auf die gut 2 Meilen lange flache Wanderung namens "The Narrows", welche entlang eines kleinen Flusses zu einer Engstelle des Tales führt.

Am Ende des Weges kühlen sich einige im reißenden Fluss ab
Eichhörnchenfüttern kostet diesmal 100 € Strafe.

Da ich auf dieser kleinen Wanderung ausschließlich wegen der hohen Temperaturen (und nicht etwa wegen meiner aktuell ausbaufähigen Kondition) stark zu schwitzen anfing, entschied ich mich es dabei zu belassen und die langsame Rückfahrt mit den Schuttlebussen anzutreten. Im Sitzen kann man sich eh besser auf die schöne Umgebung konzentrieren.

Ich erreichte wieder mein Hotel und konnte nun einchecken. Auf dieses hatte ich mich im Vorfeld der Reise von allen Hotels am meisten gefreut. Es trägt den traumhaften Namen "Majestic View Lodge" und macht seinem Namen mit der bisher besten Aussicht alle Ehre. Dazu habe ich zum ersten mal einen Balkon. Das Zimmer ist mit vielen hölzernen Einrichtungsgegenständen bestückt und nach dem Zimmer in Lake Havasu City das bisher zweitbeste.

Und natürlich war auch ein Bügelbrett und ein Bügeleisen vorhanden. Dies fehlte in dem Hotel in Big Water gestern (hatte ich vergessen zu erwähnen). Damit ist die Quote aktuell nach 8/12 Hotels bei 62,5 %. Einige von euch werden schon große Wettgewinne wittern, aber auf den letzten 4 Hotels kann sich daran noch vieles ändern. 

Das Majestic View Lodge hat zudem ein eigenes Steakhouse und zum ersten Mal auf dieser Reise entschied ich mich etwas mehr Geld auszugeben und richtig Essen zu gehen. Die 10 % Rabatt für Bewohner des Hotels haben mich schlussendlich überzeugt. Eine ganz wild geschminkte Kellnerin, die so gezwungen auf nett getan hat, das es schon wieder gruselig war und viel zu langen unangenehmen Blickkontakt gehalten hat, überreichte mir schließlich meine wohlverdienten Sparerips. Die kommen zwar nicht an die von meinem Cousin Silvan und seiner Freundin Lena heran, waren aber trotzdem eine 8/10. 

Gut gesättigt wollte ich den Tag danach ausklingen lassen und nur eine Sache konnte mich dann doch noch etwas (etwas bedeutet in diesem Fall ganz doll) beunruhigen:

direkt vor meinem Zimmer

Welcher normale Mensch soll bitte jetzt noch normal schlafen können? Naja, ich werde es versuchen. Gute Nacht und bis morgen!


Leart

Antworten (1)

Silvia
Ein Foto der Kellnerin hätte uns gefreut😄😄😄

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