Veröffentlicht: 07.10.2018
Endlich angekommen in Asunción, obwohl die Busfahrt ja ging. Den im lonely planet empfohlenen Bus des Unternehmens Chaco Boreal habe ich auf Empfehlung der Hotelleute in Ciudad del Este nicht genommen, sondern Sol de Paraguay - klingt besser und war auch eine gute Wahl.
Roter Teppich am Bus und Stewardess - jou. Es wurden Empanadas und Getränke gereicht - ok! Die Straßen wurden jedoch paradoxerweise Richtung Hauptstadt immer schlechter, sodass ich immer wieder mal vom Nickerchen aufgeschreckt bin. Das Wetter ebenso - schlechter und schlechter - es goß wie aus Kübeln und auch noch Gewitter - direkt theatralisch. Kalt ist es trotzdem nicht. Auf den Straßen Überschwemmung - begossene Straßenköter. Der Taxifahrer meinte, ja es gieße schon seit Tagen - oh je. Dann kommt die Überraschung: in meinem etwas zu groß geratenen Hotelzimmer 8. Stock - ich öffne die Gardinen und die Sonne spitzt heraus - der Himmel lockert plötzlich auf! Na, wenn das kein Zeichen des Himmels ist? Auf einem Gebäude schräg visavis - die Flagge Parguays - wir stimmen die Hymne an:
Paraguayos, Republica o muerte ("Paraguayer, Republik oder der Tod!"). irgendwie kommt mir das aus Kuba bekannt vor - aber dort war es nicht die Republik -äh - lassen wir das.
Stadtspaziergang: morbider Charme - nicht alles ist schön, aber man kann die Schönheit von früher aus der Kolonialzeit noch spüren. Es war relativ wenig los an diesem Sonntag Spätnachmittag. Einzelne Lokale waren gut gefüllt, in einem Hinterhof hörte ein alter Mann heiße Rhythmen und saß auf einem Stuhl. Die Sicherheitskräfte im Regierungsviertel langweilten sich, auf dem Plaza de Armas war ein Zeltlager (vermutlich Protestcamp) mit Familien - spielende Kinder und schließlich am breiten Rio Paraguay, der die Westgrenze zu Argentinien darstellt, flanierende Pärchen, Leute sitzen auf Bänken und sinnieren, oder träumen, sehen dem Sonnenuntergang entgegen, vielleicht sind sie auch zufrieden- zumindest sah es bei einigen so aus. Wenige Touristen - eigentlich nur ein paar Deutsche - Landsleute.