Veröffentlicht: 05.03.2022
Die Sonne lacht wieder und man könnte draußen frühstücken. So wie die Schweizer gegenüber. Familie „Dick“ mit zwei Töchtern, auch dick. Und das ganze in einem VW Bus. Oha.
Was hab ich für einen Luxus.
Ich hab heute beträchtliche Probleme mit meinem Router und dem Internet. Kann ich grad nicht lösen und will auch zeitig losfahren.
Aber es geht ja auch nur 74 km weiter bis nach Mandelieu – la – Napoule hinter Cannes. Der Camping Les Cigales hat als einer der wenigen schon geöffnet und wird mein Ziel. Und er akzeptiert meine Neuerwerbung - die ACSI Camping Card. Ich will von dort das Esterel – Gebirge mit dem Rennrad durchfahren.
An der Grenze nach Frankreich lächeln die Grenzer heute nicht. Ich werde heraus gewunken und kontrolliert. Das Womo wird untersucht, ob noch weitere Personen drin sind. Anscheinend eine Maßnahme zum Aufspüren von Menschenschmuggel. Als er die Garage mit den Fahrrädern sieht, huscht doch noch ein Lächeln über sein Gesicht und er wünscht mir eine „bon voyage“.
Dem Navi hab ich gesagt – keine Autobahn und keine Mautstraße. Daran hält es sich. Aber dafür fahre ich kreuz und quer durch das Land. Monaco ist eine Katastrophe, ich hab keine Ahnung, wo ich bin und verlass mich nur auf die Navi – Stimme.
Dann eine Blitzentscheidung am Ausgang von Monaco. Ich sehe ein Schild – Richtung Nizza „au bord de la mer“. Die nehme ich.
Und das ist ein Abenteuer. Der Weg führt über die N 45 mitten in die Berge. Aber genau das hab ich an der Cote d`azur gesucht. Serpentinen und die tolle Blicke auf die Küste gab es auf dieser Straße.
Ansonsten immer die N 6007 entlang durch Nizza (Stadt der Baustellen, mehrfach verfahren und in engen Gassen wiedergefunden…) bis nach Cannes.
Die Einfallstraße führte mich gleich auf die berühmte Promenade „Boulevard de la Croisette“ – die Prachtstraße in Cannes, die ich schon aus der Tour des Alpes 2017 kannte.
Und dann noch eine Überraschung am Zielort Mandelieu, der Campingplatz „Les Cigales“ liegt nur 500 m neben unserem damaligen Hotel, also kannte ich die Umgebung bereits.
Das hat mich verleitet, nochmal eine kleine Runde mit dem Bike zu unternehmen und mich für morgen zu orientieren. Dabei entdecke ich viele Orte, an denen wir 2017 mit unserer Rennradgemeinschaft gewesen sind- der Hafen von Napoule, das Restaurant La Brocherie, der Strand „La Robinson“.
Das E-Bike macht seinem Namen Ehre und fährt mich über die hügelige Straße entlang der Küste bis in den nächsten Ort Theoule- sur -mer, wo sich an menschenleerem Strand die Abendstimmung genießen lässt. Dafür hat auch keine Strandbar und kein Lokal geöffnet.
Der Campingplatz ist übrigens ein 4 * Platz mitten im Wohngebiet und macht einen sehr guten Eindruck. Er füllt sich gegen Abend wieder mit einer Menge Womo`s, fast nur Franzosen. Aber mit denen kann ich mich ja gut unterhalten.