Veröffentlicht: 02.03.2022
Kalte Nacht am Comer See, minus 5 Grad. Um 04.00 Uhr musste ich die Heizung höher stellen. 10 Grad waren zu wenig, 14 mussten es sein. Am Morgen wieder Sonnenschein und die Camper fuhren nacheinander weg.
Erstmal gemütlich frühstücken, die Sonne genießen und gegen 10.30 Uhr losfahren. Heute will ich bis nach Frankreich und das Mittelmeer sehen. Autobahn via Milano und los geht's. Ich bin nicht der einzige in diese Richtung. Erst hinter Mailand auf dem Weg nach Genua wird es beschaulicher. Po - Ebene und flache Landschaft.
Das ändert sich je dichter es in Richtung Genua geht. Ab jetzt hat Bob der Baumeister seine Hände im Spiel. Jede Menge Tunnel durch die Berglandschaft wechseln sich mit Baustellen und einspuriger Verkehrsführung ab. Die LKW`s und ich bilden ein flottes Miteinander. Wir verstehen uns. Das kann man von so manchem PKW (Clio, Fiat 500, Peugeot undefinierbar ....) nicht behaupten. Die kommen nicht klar und drosseln das Tempo.
Dann endlich das erste Zwischenziel des heutigen Tage - Mittelmeer ins Sicht und Schnupper-Weite. Der Wechsel auf die A 10 in Rtg. Frankreich liegt im Nahbereich. Aber die Tunneldichte nimmt noch zu. Es ist kaum ein Abschnitt ohne Bauwerk vorhanden. Bob - der Baumeister - ... sagte ich schon?
Noch 170 km bis zur Grenze. Die italienische Autobahn werde ich ausnutzen. Aber in Frankreich will ich an der Küste entlang fahren und Menton, Monaco und Nizza genießen. Ich schmiede einen Plan - Autobahn in Italien kurz vor der Grenze verlassen (San Remo?) und dann die letzten Kilometer am Meer entlang in Richtung Frankreich fahren. Rund um Monaco und Menton sind nach meinen Recherchen kaum Stellplätze aufgelistet. Vielleicht bleibe ich eine Nacht in Italien?
Abfahrt Bodighera/Ventimiglia etwa 15 km vor Frankreich. Was für ein Scheiß!
Ich sehe weder das Meer noch komme ich voran. Nachmittags in Ventimiglia sind alle mit ihren Autos, Rollern oder zu Fuß auf der Straße.
Am Ortausgang sehe ich ein Hinweisschild auf einen Campingplatz in 2 km Entfernung. Mal sehen ...
Der ist es...
Blinker links und rauf gefahren. Nach der Rush - hour in Ventimiglia ist es hier kaum 5 km außerhalb beschaulich und ruhig. Der Platz ist gut angelegt, bietet Strom, Wasser und Meernähe für 15 € - ich bleibe in Italien.
Auto ausrichten, Wasser tanken , Strom anschließen und Gegend erkunden. Ich bin ja noch voll im Tageslimit ab 16.30 Uhr muss der Platz gefunden sein.
Auf dem Platz stehen jede Menge Wohnmobile aus Frankreich, Schweiz und Deutschland. Dann kann es ja nur gut sein.
Ich denke drüber nach, sogar 2 Tage zu bleiben und vielleicht mit dem Rad über die Grenze zu fahren. Mal sehen, was mir meine Gedanken über Nacht so bringen.
Ich bin jedenfalls am Mittelmeer und bleibe das wohl auch in den kommenden 4 Wochen mit wechselnden Orten.
Ach ja,
und in diesem kleinen Ort gibt es einen Supermarkt CONAD, der von außen vollkommen unscheinbar aussieht und von innen ein Traum ist. Original italienische Produkt, selbstgemachte Nudeln, Fleisch- und Käsetheke, Wein und Spirituosen - kann mich kaum losreißen.