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# Tag 48 Auf der Spur der Superwellen

Veröffentlicht: 17.04.2022

Die Entscheidung fiel am Karfreitag - wir bleiben bis Sonntag in Porto Covo auf dem Super - Camping Platz und genießen bei bestem Wetter Sonne, Strand und Meer. 

Dafür müssen wir uns aber an anderer Stelle einschränken, sonst läuft uns die Zeit davon. Da zeigt sich, dass der Faktor Zeit doch ein Rolle spielt. Eigentlich war ich ja der Meinung, dass ich davon genügend im Gepäck habe. 

Sowohl der Freitag als auch der Samstag diente einem Radausflug zunächst nach Norden in Richtung SINES. Dort gab es die Empfehlung für einen guten Strand mit Strandbar ("Cactus"), bei der man wunderbar chillen kann. 

Vorher musste ich aber noch kurz das Rennrad bewegen, kleine Runde von 50 km auf ziemlich ebenen Straßen. Na, die Schwierigkeit produzierte dann eben der Wind, der mich auf dem Rückweg von vorn anpustete.

Man spürte sowohl an der Belegung des Camping als auch beim Verkehr auf den Straßen, dass sehr viele Portugiesen und Urlauber die Osterzeit für ein paar Tage am Meer nutzten. Daher waren wir ganz froh, den Aufenthalt bis Sonntag verlängert zu haben und damit sicher und gut zu stehen.

Am Samstag machten wir die Radtour andersherum nach Süden an den Strand Ilha do Pessegueiro, wo es auch eine gute Strandbar gab. Wir trafen dort auch wieder auf unsere Campingnachbarn aus Cloppenburg, die auch mit den Rädern hier waren.

Platz für viele, waren aber nur wenige da

Der feinsandige Strand erstreckte sich über eine große Fläche, so dass man seinen Platz ohne Enge finden konnte - jedenfalls solange die Flut und die Wellen es zuließen. Es schien windstill und sehr heiß. Daher rückten wir dicht an die Uferlinie, um ein wenig Brise abzubekommen. Argwöhnisch beäugten wir die Wellen, die zeitweise sehr hoch auf den Strand zuliefen und auch die ersten Sonnenanbeter zu panischer Flucht vor dem Wasser nach hinten drängten. 

Still halten und abwarten..

Ich war mir lange sicher, dass unser Platz nicht gefährdet sei. Bis ein ordentlicher Brecher das Wasser bis ca. 1 Meter vor unseren Platz spülte. Na gut, bevor wir beim nächsten Brecher panisch werden, ziehen wir lieber in Ruhe nach hinten.

Das lange liegen am Strand sind wir gar nicht mehr gewohnt und zuviel Sonne ist ja auch nicht so gesund. Da braucht es doch eine kleine Erfrischung, so gegen 4 Uhr ... 🍺

4 - Uhr

Zurück am Camping hielten wir zum kurzen Plausch bei den Nachbarn und kamen ins plaudern und erfuhren dabei, dass wir dieselbe Berufslaufbahn hatten - die pensionierte Kriminalbeamtin aus Niedersachsen und der frisch pensionierte Bremer Kriminalbeamte. Ist das nicht herrlich, man trifft sich überall und hat irgendwie ein Gespür, wer aus dem "gleichen Stall" stammt.

Abends beim Italiener in Porto Covo (oder waren wir jetzt doch in Porto Cervo???) gab`s Pizza und Vino zum letzten Tag in dieser Gegend. Morgen fahren wir definitiv weiter nach ...

NAZARÉ

dem Hotspot der Wellenreiter mit seinen Monsterwellen. Ob wir welche zu sehen bekommen?

Grandios

Die 250 km sollten in 4 Stunden zu fahren sein. Die Strecke ohne Maut führte überwiegend durchs Land auf schnurgeraden Straßen. Wir steuerten auf die Ausläufer von Lissabon zu und überquerten auch den Tejo, der in Lissabon ja das prägende Ufer ausmacht. 

Die Landschaft verlief irgendwie unspektakulär. Einzig die vielen Korkeichen entlang der Straße bekamen unsere Aufmerksamkeit. Ansonsten eine landwirtschaftlich geprägte Region des Alentejo (Landschaft unterhalb des Tejo).

Als Ziel haben wir einen Platz mitten in Nazaré angegeben, den wir bei Park4night ausgesucht haben. Der liegt ziemlich zentral auf einem Parkplatz hinter einer Häusersiedlung. Es stehen auch schon einige Wohnmobile dort, was mich beruhigt.

Zu Fuß machen wir uns auf den Weg an die Promenade und wollen uns orientieren. Es gibt ja genügend Lesestoff über die Monsterwellen, die allerdings eher im Herbst auflaufen. Die Monsterwellen von Nazaré - Planet Wissen - Sendungen A-Z - Video - Mediathek - WDR (planet-wissen.de)

Tatsächlich herrscht derzeit nur wenig Wind und dann auch noch aus der falschen Richtung. Fakt ist jedenfalls, dass es keine großen Wellen gibt und nicht mal ein Surfer auf dem Wasser ist. Das sagt doch schon alles.

Dafür wimmelt es im Ort, an der Promenade und an dem "Wallfahrtsort" Leuchtturm von Menschen. Ostersonntag ist hier offensichtlich ein Anziehungspunkt für viele Portugiesen. Überall sind Frauen in Trachtenkleidung zu sehen, eine Art Umzug wird gerade organisiert und viele Promenadenteile sind abgesperrt. Dem können wir eher nix abgewinnen, wollen wir doch den Aussichtspunkt am Praia Norte und den dortigen Leuchtturm sehen. 

Die Festung mit dem Leuchtturm

Dazu muss man aber auf`s "Oberland" - Helgoland lässt grüßen. Der obere Stadtteil von Nazaré liegt auf der Klippe und kann auf drei Wegen erreicht werden:

- mit dem Auto über enge Gassen

- zu Fuß über einen Serpentinenweg

- mit dem schienengebundenen Aufzug

Schienen-Begegnungsverkehr

Der wird es sein, für 4,- € hin und zurück reihen wir uns ein in die Aufzugsfahrer. Oben angekommen trifft uns mit voller Wucht die Vermarktung von Nazaré. Ein Souvenirladen neben dem anderen - aber die Karawane zieht erstmal weiter zum Leuchtturm. Dazu muss man etwa 1 km zur Spitze laufen, und zwar überwiegend bergab (was bedeutet, das der Rückweg bergauf geht).

Eingang zur Pilgerstrecke - nicht für Autos

 Dann endlich taucht der Praia Norte auf, jener Strandabschnitt, auf den die Riesenwellen zulaufen, wenn sie sich vor der Klippenspitze am Leuchtturm aufbauen. Heute gibt es nur 1,80 m Wellen zu sehen, die gemächlich an den Strand plätschern. Da haben wir gestern mehr erlebt.

Kleine Wellen am Praia Norte
Wo ist mein Board?

Schade, dann bleibt eben nur das Gefühl, hier gewesen zu sein und die Bilder im Netz mit neuen Augen anzusehen.

Der Rückweg vom Leuchtturm zum Einstieg (die berg-auf-Strecke) kann man übrigens mit einem kleinen Tuk-Tuk für 2,- € machen, vorbei an allen Pilgern, die sich mühsam heraufschleppen. Was glaubt ihr, haben wir getan?

Tuk-Tuk bergauf

Gegen Abend werden die Menschenmassen weniger und wir kehren zum Womo zurück und sehen - nix.

Wir sind das letzte Wohnmobil auf dem Parkplatz, alle anderen sind weg. Das macht ein wenig nachdenklich. Aber wir finden den Platz gut und haben jetzt auch keine Alternative. Ein kurzes Umparken, um ein besseres Gefühl zu haben und dann wird es auch schon dunkel. 

Die erste Erfahrung mit einem freien Platz irgendwo in Nazaré kann beginnen.

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