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# Tag 46 Der Rudi Schuricke - Tag

Veröffentlicht: 15.04.2022

Kurzes Resümee zu Vila Nova de Milfontes - der Ort ist schon einer der Größeren für diese Gegend. Es gibt alles, was man benötigt. Sehr wohltuend registriert man die flache Bebauung. Es gibt keine Bettenburgen oder Hotelkomplexe. Dafür aber zwei große Campingplätze. Die Küste ist der Hammer, die Flussmündung verleiht dem Ort ein besondere Note.

Er macht eine sehr aufgeräumten Eindruck und man kann hier die Seele baumeln lassen.

Lediglich der Camping Milfontes ist bereits in die Jahre gekommen. Weil ja nun die Ostertage anstehen, wollen wir uns was gönnen und fahren nur 25 km weiter in den Ort Porto Covo - klingt ein wenig wie Porto Cervo auf Sardinien, der Ort der Reichen und Schönen mit ihren Segeljachten, die dort aneinandergereiht im Hafen liegen. 

Davon hat Porto Covo nix - nicht mal einen Hafen für Segeljachten, nur Fischerboote. 

Es ist ein kleines Fischerdorf, das sich dem Tourismus geöffnet hat. Allerdings auch hier keine Betonklötze und dicke Wohnsiedlungen, sondern großer Wert auf kleine Villen und Appartementanlagen. Die Neubausiedlungen sind erst vor kurzem entstanden und lassen erahnen, dass hier kein Massentourismus Einzug halten wird. Das Gesamtbild stimmt und fördert das Wohlbefinden. 

Wir steuern den Campingplatz Costa do Vizir an, der außerordentlich gute Kritiken geerntet hat - beste sanitäre Anlagen, freundliche  Mitarbeiter, Sauberkeit 1 a, gute und große Plätze zum Stehen. 

Eine Runde über den Platz bestätigt den Eindruck. Die Parzelle B 26 für 22,50 € pro Nacht wird unsere für die nächsten 3 Tage  bis Ostersamstag mit der Option auf Verlängerung. Wetter Online verspricht für die nächsten Tage gigantisches Wetter. Da lassen wir doch mal die Seele baumeln. Und wenn nach 3 Tagen immer noch die Sonne schein, so what - dann bleiben wir eben noch länger. So langsam hält der Müßiggang Einzug.

Als wir ankommen, ist der Platz ziemlich leer und wir können uns aus den vielen freien Plätzen den vermeintlich besten aussuchen. Eine deutsche Gesellschaft findet sich auch schnell - schon am Eingang werden wir von einem älteren Ehepaar aufgrund unserer Herkunft -VER - Kennzeichen - begrüßt: wir kommen aus Cloppenburg....

Die erste Aktion dient dem Ausladen der Räder und wir machen eine Ortsrunde zur Erkundung. Schnell kommt die Erkenntnis - das hier gleicht unserer letzte Station Vila Nova de Milfontes in klein. Flache Bebauung, kleiner Ortskern mit Fußgängerzone, sehr saubere Promenade mit Aussichtsplattformen - aber keine Strandgastronomie. Unsere Versuche am 2. Tag, ein Bier in der Stadt zu trinken, waren zum scheitern verurteilt. In der Eisdiele gab es nur Eis, im benachbarten Lokal hätten wir Bier aus Pappbechern bekommen können, in der Fußgängerzone machten die Restaurants mit Außentischen gerade zu (nachmittags um 4?) - wollen die denn kein Geld verdienen?

Also zum Supermarkt (einem von 3-en in der Stadt, aber einer kleiner als der andere) und zwei Dosen Bier gekauft- an der Strandplattform gibt es Picknicktische!

Strandkneipe selfmade
Einzige Gäste

Die Küstenlandschaft ist geprägt von jeder Menge kleiner Buchten, eingerahmt von schroffen Felsen. Eine Bucht reiht sich an die nächste, so dass bei der derzeitigen touristischen Flaute jeder seine eigene Bucht haben kann. 

Das Hinterland ist flach, die hügelige Landschaft liegt weiter entfernt. Dieser Küstenstreifen ist eher als Dünenlandschaft mit flachem Hinterland zu beschreiben.

In Sichtweite liegt die Hafenstadt SINES, ein Oberzentrum der Region. Hier liegt ein bedeutender Tiefwasserhafen, der vor allem für den Umschlag von Erdöl und Erdgas von Bedeutung ist. Im Umland befinden sich die Sines-Raffinerie, die das Herz der Südportugiesischen Treibstoffherstellung und Lagerung bildet. Das erkennt man auch von der Küstenlinie bei Porto Covo, die Hafenanlagen und die Schiffe auf Reede sind nicht zu übersehen.

Davon lassen wir uns aber nicht abschrecken, die Erkundung der vielen Buchten machen wir zu Fuß und werden nicht enttäuscht. Es gibt kleine Buchten, große Buchten, Buchten für FKK Anhänger, Buchten mit großen Wellen, Buchten mit waghalsigen Treppenabgängen usw. 

Praia Grande - im Vergleich zu den anderen
Traumhafte Buchten mit wilden Stränden

Mit etwas Geduld kann man bei Ebbe auch von Bucht zu Bucht über den freigelegten Strand wandern (so jedenfalls gem. den Schilderungen unserer  Stellplatznachbarn aus Lüneburg).

Und dann kommt der Abend - Sonnenuntergangsstimmung.

Das ist ein absolutes Highlight für alle - die Campinggemeinde strömt gegen 20.00 Uhr runter zum Meer, wir hinterher. Im Gepäck ein Getränk, zwei Gläser und der Fotoapparat. 

Gruß ans Ahrtal ....

Man kann der Sonne zusehen, wie sie im Meer versinkt. Und irgendwie fühle ich mich an das alte Lied von der Sonne, die bei Capri im Meer versinkt ... erinnert. Jetzt dämmert es  zumindest die Älteren unter Euch, warum ich diesen Titel gewählt habe.

Für die Jüngeren:  Capri Fischer Rudi Schuricke - YouTube

Statt der Fischerboote lagen aber nur die Containerschiffe und Tankschiffe auf Reede.

Sonne mit Silhouette

Mit der Sonne geht das dann ja plötzlich sehr schnell und es wird kalt. 

Letzter Tanz... für heute.

Wir verspüren derzeit keine große Lust auf Kultur und Besichtigung. Das Wetter ist so schön, dass wir dem Rechnung tragen und uns dem Tag hingeben. Man spürt auch am Donnerstag, dass Ostern vor der Tür steht. Der Platz wird voller, die Portugiesen kommen mit mit Kind und Kegel ans Meers. Von der Leere der ersten Tage ist nichts mehr übrig. Wir bekommen Nachbarn mit Kindern, Hunden und hilflosen Eltern. Die sehe ich später an den Grillplätzen des Campingplatzes, die es mehrfach gibt. Dort stehen Picknicktische und feste Grillplätze für jedermann, wo die jungen Väter mühsam versuchen, ein Feuer in die Glut zu bekommen und pusten sich die Seele aus dem Hals. 

Das machen wir alles am Platz mit unserem Lotus Grill, der ja ein eingebautes Gebläse besitzt und unsere Lungen schont. 

Erfahrung ist eben ein hohes Gut.

Ich glaube, wir bleiben noch einen Tag länger hier...


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