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# Tag 40 Halbzeit

Veröffentlicht: 11.04.2022

Bin wieder auferstanden von den Kranken und habe mich nur mäßig zurück gehalten.

Wir haben unseren Aufenthalt in dieser Gegend nochmals verlängert und werden hier insgesamt 6 Tage zubringen. Das ist ungefähr soviel, wie man ihn bei einem Pauschalurlaub 7 Tage Portugal an der Algarve bekommt. Der Stellplatz ist für unsere Ansprüche absolut ausreichend, es gibt in alle Richtungen etwas zu sehen und zu erkunden. Außerdem ist diese Gegend einer unserer Sehnsuchtsorte - also stehen wir genau richtig.

Aber bevor ich euch mit den Ereignissen der letzten 3 Tage befülle, will ich mal ein Resümee nach 40 Tagen Wohnmobil ziehen.  

Tja, die Hälfte ist vorbei, und auch die Hälfte der Strecke ist hier erreicht. 40 Tage im Wohnmobil und kein bisschen müde? Dazu kann ich eine eindeutige Aussage treffen - NEIN. Wir genießen jeden Tag und leben ihn auch so. Mal nimmt man sich mehr vor, mal viel weniger und hält sein Gesicht auf dem Liegestuhl in die Sonne. Dabei ist es vollkommen egal, wo der Liegestuhl steht, Hauptsache die Sonne scheint. 

Es ist ja ausgesprochen spannend, seine Wohnung in wenigen Minuten zusammen zu packen und nach 2 Stunden Fahrt an einem neuen Ort wieder auszupacken. Und jeder Ort hat neue Reize und neue Eindrücke. Das ist ja gerade das reizvolle am Reisen, du erlebst jeden Tag eine neue Herausforderung.  Wir genießen es richtig, den nächsten Ort zu finden, ohne dass wir etwas vor gebucht hätten. Portugal ist nicht zu voll, als das man wegen Überfüllung abgewiesen würde. Es gibt also zwei Dinge, die einen leiten: 

- die Wetterlage

- die Strandaussichten  und die Stellplätze

Damit ist man täglich beschäftigt und findet am frühen Nachmittag immer einen neuen Platz. Die deutsche Wohnmobilgesellschaft begleitet einen hier. Egal wo man landet, der deutsche Rentner oder die deutschen Aussteiger sind schon da.

Es ist ein Genuss, mit seiner Zeit umzugehen. Die Pflege von 14 qm Wohnmobil im Vergleich mit zuhause ist deutlich einfacher. Man lebt einfach in den Tag und macht, wonach einem der Sinn steht. Kann es etwas schöneres geben?

Stellt sich die Frage, ob man viel an zuhause denkt und Sehnsucht nach der Rückkehr verspürt. Auch hier zum jetzigen Zeitpunkt - NEIN.

Das Womo beherrscht uns und unseren Alltag unaufdringlich. Wir arrangieren uns auf dem engen Raum und kommen damit bestens klar. Wenn dann die Sonne scheint, spielt sich das Leben sowieso draußen ab. Und das ist jetzt endlich auch der Fall.

Nochmal ein Vergleich zur Flugreise, die wir bereits einige Male an die Algarve gemacht haben. Mit einer festen Unterkunft und einem Mietwagen nimmt man sich oft mehr vor und fährt auch an entlegene Orte. Das Wohnmobil auf dem Stellplatz und die E-Bikes als Fortbewegung begrenzen den Radius. Zwar könnte man auch täglich das Womo bewegen und irgendwo hinfahren. Macht man aber nicht. Es bleibt immer der Stellproblem mit dem großen Gefährt.  Also beschränkt man sich auf die Fahrten mit dem Bike (max. 20 km Radius) und hält sich mehr am Stellplatz / Campingplatz auf.

Ein kleiner Roller für zwei wäre hier eine Überlegung wert.

So, jetzt mal zu den ernsten Dingen des Lebens. Was haben wir eigentlich die letzten Tage so getrieben?

Der erste Tag nach der Erkältungsinvasion war tatsächlich ein Schonungstag. Tee zum Frühstück, langsam bewegen, kleiner Radausflug nach Vila do Bispo zum Lidl, Pizza im Ort und gepflegt schlafen gegangen.

Freitag dann nach Lagos (sprich: Lagosch), was wir normalerweise mit dem Rad gemacht hätten. Aufgrund der Umstände nahmen wir aber den Bus, der nur wenige Meter vom Stellplatz entfernt eine Haltestelle anläuft. 

Hier trafen wir auch das Ehepaar aus dem Landkreis DAU wieder (steht für Daun in der Vulkaneifel), die wir bereits in Conil/ES  auf dem Camping getroffen hatten. Sie stehen auch auf dem Stellplatz und wir entdecken viele Eigenschaften, die sich gleichen. Aber für eine Verbrüderung ist es noch zu früh. 

Lagos ist für uns ja auch wie eine zweite Heimat. Es ist der erste Ort an der Algarve nach den Tourismus - Hochburgen, der sich ansprechend zeigt. Keine Hochhauskomplexe, die Horden von Engländern beherbergen, sondern eine schöne Altstadt mit vielen Gassen und Geschäften, die zum bummeln einladen. 

Fußgängerzone
Überall Straßenrestaurants

Unser Besuch hatte auch noch einen praktischen Zweck. Beim Frühstück jaulte Simone und hatte eine  Zahnfüllung im Backenzahn verloren. Eine Reparatur beim Zahnarzt war unaufschiebbar. 

In einer der Innenstadtgassen fanden wir eine Clinic Dentist und gingen hinein. Kein Vergleich mit unseren deutschen, überfüllten Zahnarztpraxen - der Zahnarzt empfing uns in ziviler Kleidung, weiter Personen waren nicht anwesend. 

Nach kurzer Schilderung des Problems in radebrechendem Englisch - Kauderwelsch zeigte er auf den Patientenstuhl und nahm sich des Problems an.

Zahnarztbesuch

 Nach 15 min Behandlung ohne Spritze war das Problem behoben, 50,- € bezahlt und der Tag konnte beginnen.

Der Bummel durch die Straßen, begleitet durch eine kleine Mittagsmahlzeit in einem der unzähligen Restaurants und der Erinnerung an das eine oder andere Erlebnis in dieser Stadt erstreckten sich über den ganzen Tag. 

Die Rückfahrt mit dem Bus war dann ein unrühmlicher Abschluss. Der Busbahnhof präsentierte als dreckige, staubige, muffige Örtlichkeit, an der man nicht zu lange aufhalten wollte. Mussten wir aber, weil der Bus Verspätung hatte. 

Die Rückfahrt mit Maske in einem vollen Bus hat die Stimmung dann nicht gefördert. Ich glaube, Busfahrten sind fortan nur noch eine Notlösung.

Morgen wird es gutes Wetter geben und wir wollen mit dem Rad zum Praia Amado fahren. Das ist einer unserer Sehnsuchtsorte, an denen wir im Jahr 2013 zu unserem 25-jährigen Hochzeitstag eine Spur gelegt haben. Dazu widme ich einen eigenen Bericht.


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