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# Tag 36 Portugal on the rock

Veröffentlicht: 06.04.2022

Ich muss noch was ergänzen. 

Bremen und Sevilla sind beides Airbus Standorte. Im sehr zentralen Stadtteil Tablada liegt entlang des Flusses ein riesiges abgesperrtes Areal, welches wir zunächst als Militärgebiet angesehen haben. Tatsächlich gehört das ganze Gebiet zu Airbus defence & space. Es gibt meines Wissens auch eine rege Partnerschaft zwischen den beiden Standorten (stimmts Eckhard?).

Dienstag morgen präsentiert sich das Wetter wie gewohnt: es regnet und zwar ordentlich. Das macht aber nix, weil wir ja sowieso weiterfahren und mit viel Optimismus wird in Portugal die Sonne scheinen.

Bis zur Grenze sind es ca. 150 km und dann nochmal genausoweit bis Lagos, wo wir uns einen Stellplatz 15 km dahinter im Bereich des Ortes Salema ausgesucht haben.

Die Benzinpreise unterscheiden sich zwischen den beiden Ländern beträchtlich, so dass wir vor der Grenze nochmal volltanken. Und da macht uns Spanien noch ein Abschiedsgeschenk - auf den Literpreis Diesel (1,82 €) gibt es einen Rabatt in Höhe von 0,25 € pro Liter, so dass wir für 1,57 € tanken. Leider passen nur 38 l in den Tank 😒. Offensichtlich reagiert man hier schnell und unbürokratisch auf die Krise. 

Als wir die Grenze zu Portugal überschreiten, überkommt uns ein Gefühl von "Heimat". 

Endlich Portugal

Wir lieben dieses Land, seit wir vor einigen Jahren das erste Mal hier waren. Die hintere Algarve ab Lagos bis zum äußersten Zipfel Europas bei Sagres hat es uns angetan. Dort wird auch unser Ziel für den heutigen Tag liegen.

Auffällig ist sofort, das Portugal viel sauberer als Spanien ist. Während die Iberer ihren Müll vielfach in die Landschaft kippen und der sich entlang der Autobahn am Straßenrand und an den Obst- und Gemüseplantagen sammelt, wirkt Portugal aufgeräumt.

Diese Bilder aus Spanien entlang der Autobahn konnten wir nicht entdecken. Auch der Blick ins Land und auf die Siedlungen bestätigen diesen Eindruck. Mal sehen, was uns noch so alles auffällt.

Ich hatte mich im Vorfeld mit der Maut auf portugiesischen Autobahnen beschäftigt. Die sind überwiegend in privater Hand, und zwar in unterschiedlicher. Deshalb gibt es auch kein einheitliches Bezahlsystem. Am Grenzübergang findet sich schnell eine Registrierstation für das System Easy Toll. 

Maut Registrierung

Dort fährt man an die Schranke, steckt seine Kreditkarte in den Automaten, eine Kamera fotografiert das Kennzeichen des Fahrzeuges und verbindet dies mit der Kreditkarte. Von nun an fährt man durch die mautpflichtigen Teile und wird jedes mal mit den umfangreichen Überwachungskameras registriert. Die Registrierung ist für 30 Tage gültig, die Abrechnung erfolgt danach.

Auf den 150 km Autobahn wird der jeweils kostenpflichtige Teil mit großen Schildern und den Kosten angekündigt. Wenn mein Kopfrechnen während der Fahrt auf der wenig befahrenen Autobahn richtig funktioniert, dann sind wir gefühlt durch etwa 8 - 10 Bereiche gefahren und haben uns Gebühren in Höhe von 11,- € aufgeladen. Naja, günstig ist anders. 

Am Ziel hinter Lagos erreichen wir den Figuera Caravan Park, der kleiner ist als sein Name verspricht. Es gibt Platz für ca. 40 Fahrzeuge mit unterschiedlichen Größen. Unser Fahrzeug ist hier groß und braucht einen XL Platz. Den können wir uns mit Hilfe des nette "Alten", der uns empfängt, aussuchen. Mit wortreichem Kauderwelsch erklärt er die notwendigsten Dinge (Registrierung, Code für das Eingangstor, Wifi - Passwort).

Angekommen. Der Platz kostet 10,- pro Nacht plus Strom. Wir planen hier ein paar Tage ein, schließlich ist am Wochenende Halbzeit der 80 Tage und wir stehen hier ja auch ziemlich an der Hälfte der Strecke.

Salema liegt für unsere Vorhaben äußerst günstig in alle Richtungen. Außerdem ist Salema einer der Orte, die uns in der Vergangenheit am meisten fasziniert haben. Als einfaches Fischerdorf umgeben von einigen Hügeln sitzt man dort in der Bucht einfach wunderbar, der Strand ist sandig und die Promenade noch ursprünglich. Es haben sich zwar einige Ressorts und Appartementanlagen angesiedelt, aber die sind zu dieser Jahreszeit nicht voll. Hier werden wir sicher öfters sitzen und ein Nachmittagsgetränk genießen (Peter Nickel, dabei werden wir auch an dich denken 😉).

Salema Strandpromenade

Ganz in der Nähe liegt auch der Praia do Barranco, der Hippie Strand in Portugal - kleiner Eindruck gefällig: Praia do Barranco – der Hippiestrand in Portugal | DinoVan

Bereits beim Einkauf im Intermarche´ trifft man auf einige Figuren, die ich sicher an den Strand verorte. Das gucken wir uns mal im Laufe der Tage an (natürlich mit der gebotenen Rücksicht auf alternative Lebensformen 😂).

Auf dem Rückweg von Salema (mit dem Bike) treffen wir kurz vor unserem Camper Park zwei junge Deutsche, die uns mit großen Augen um Pannenhilfe bitten. Sie haben einen Platten an den gemieteten Rennrädern und keine Pumpe dabei. 

Da sind sie bei uns ja genau richtig. 

Wir schieben den kurzen Weg zum Wohnmobil und leisten schlaue Hilfe beim Schlauchwechsel. Da ist unsere Fahrrad - Kompressor Pumpe natürlich Gold wert. 

Im Gespräch erfahren wir, dass sie aus Oldenburg kommt und er aus Hamburg. Gemeinsam studieren sie in Leipzig. Als sie beim langsam einsetzenden Regen dann ihre Regenponchos herausholen (Typ markenlos, schmuddelgrün und Wasserwerfer erprobt - sorry, Berufskrankheit), freue ich mich trotzdem, geholfen zu haben. Die beiden waren nett und dankbar über unsere Hilfe.

Vielleicht denke ich auch noch zu sehr in Schubladen. 


Antworten (1)

Eckhard
Hallo an die Laika Vagabunden ;o)) Partnerschaft zwischen den Städten Sevilla und Bremen würde ich nicht unbedingt sagen. Aber es gibt hier ne ganze Menge an Airbus Kollegen die einige Zeit in Sevilla verbracht haben, das geht von wenigen Wochen bis hin zu mehreren Jahren. Auch ich habe ein paar Dienstreisen nach Sevilla gemacht, leider immer nur ein paar Tage so das ich nicht allzu viel von der Umgebung gesehen habe. Viel Spaß noch und kommt Gesund wieder zurück ;o))

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