# Tag 33 Rennradtour mit Starbikes

Freitag morgen und der Tag beginnt mit Sonnenschein. Aber auch mit einer Menge Wind. Ich bin mit der Rennradtruppe von Starbikes um 10.30 Uhr an einem Kreisel an der Nationalstraße N 340 verabredet. Deniz "El commandante" hält mich auf dem laufenden. Ich mache mir eine Menge Gedanken, um die richtige Kleidung. Es ist trocken, aber windig. Temperatur um die 16 Grad - für kurz - kurz noch ein wenig frisch. Aber beim Studium der Instagram -Bilder der letzten Tage sind die meisten aus der Radgruppe zumindest in kurzer Hose gefahren. Das mache ich auch, aber mit Ärmlingen und eine Windjacke in der Tasche. 

Pünktlich um 10.30 Uhr bin ich am Kreisel und fahre der Gruppe auf der Nationalstraße entgegen. Nach kurzer Zeit kommen sie angerauscht und ich schalte schnell die STRAVA-APP ein. 

Ein freundliches "HALLO Uli" von Deniz und schnell drangehängt. Das Tempo ist ordentlich und ich muss mich erstmal einstrampeln. Deniz freut sich wirklich über meine Teilnahme und macht gleich ein kleines Video während der Fahrt. 

Wir haben Rückenwind und das Tempo wird immer höher - ich blicke kurz auf den Tacho: 45 km/h zeitweise in der Gruppe ist schon ambitioniert. So nach und nach lerne ich den einen oder anderen kennen. Die meisten kommen aus Hannover und sind über den dortigen Fahrradladen "Fahrrad - Kontor" an die Reise gekommen. Teils gehören sie zur Radsportgemeinschaft Hannover (RSG Hannover), teils sind sie aus Mundpropaganda dazu gekommen.

Guido ist auch mit dem Wohnmobil da. Er steht in der Umgebung des Hotels und nimmt an allen Ausfahrten teil. Seine Frau ist mit runtergefahren und nach der Ankunft zurück geflogen - genau anders herum als bei uns.

In der Mittagspause in Barbate in einem neuen Lokal direkt an der Piste

lerne ich Arne kennen. Er ist auch bei der Polizei (naja, ich ja nicht mehr!). Wir kommen ins Gespräch und erfahren so unseren polizeilichen Lebenslauf (meiner ist länger als seiner...). Und wo ist er derzeit beschäftigt: im LKA Hannover in der ST Abteilung. Was für ein Zufall. Er kennt tatsächlich einige Leute aus Bremen und hat auch in länderübergreifenden Ermittlungsgruppen mit Kollegen aus HB zusammen gearbeitet. Die Welt ist wirklich ein Dorf - da sitzt man an der Costa de la Luz am A.... der Welt und erfährt etwas aus der heimatlichen (ehemaligen) Arbeitswelt. 

Dann aber wieder aufs Rad und an der Küste zurück. Die Strecke ist jetzt wunderschön und abseits der vielbefahrenen Nationalstraße. Sie führt durch ein Naturreservat

 an die Steilküste und zurück nach Hause.

In Conil verabschiede ich mich und alle haben eine freundliche Geste für mich. Deniz betont nochmal seine Freude über das Wiedersehen und ich verspreche, dass es nicht das letzte war.

Home | Starbikes ist eine echte Empfehlung für alle, die in der Gegend sind und mal eine Radtour oder auch eine ganze Woche machen wollen. Der Laden verfügt über ein umfangreiches Radsortiment, auch der ambitionierte Rennradfahrer findet hier sein Bike. Und die Gegend ist klassisch für eine Saisonvorbereitung. Hügelige, abwechslungs-reiche Landschaften mit den typischen weißen Dörfern und der dünn besiedelten Küstenregion machen das Radfahren zum Genuss. 

Nach 91 km bin ich wieder am Camping und fühle mich nur gut. Das Wetter tut ein übriges und wir entscheiden uns für das erste Grill-Event mit draußen sitzen.

Samstag morgen wollen wir eigentlich weiter nach Sevilla. Beim Aufstehen und Sondierung der Wetterlage haben wir Zweifel, ob das eine gute Idee ist. Die Sonne scheint und es verspricht ein richtig guter Tag zu werden. Die Überlegung dauert nicht lange - wir bleiben hier.

Und wie es sich an einem Samstag gehört, wird erstmal das Auto gewaschen. Der Campingplatz hat eine Waschanlage auch für Wohnmobile. Was für eine Freude - der Kärcher holt den Staub aus den Ritzen und mit dem Wischmop und Lappen produzieren wir ein ansehnliches Fahrzeug für die nächsten Wochen. Der Samstag hat schon mal sein erstes Erfolgserlebnis.

Das zweite folgt bei der Radausfahrt zum Strand von El Palmar. Der liegt genau vor Conil und ist eigentlich eine lange Promenade mit einigen Surfschulen, Restaurants und Bar`s. In den vergangenen 5 Jahren ist das alles nochmal angewachsen. Nun ist auch Samstag und wie es sich für den Spanier gehört, führt er seine Familie aus. Leute beobachten mit einem Getränk in der Hand ist schon erquickend,

Der Strand ist wirklich schön und großzügig an einer Dünenlandschaft gelegen.  Entlang der Straße reiht sich ein Lokal ans andere, aber alle ein bisschen im Surfer - Style und einfach angelegt.

 Auf dem Wasser versuchen sich einige Anfänger im Wellenreiten. Hier ist kein einziger Kite - Surfer zu sehen, es hat den Eindruck, als wenn hier streng auf Trennung geachtet wird. El Palmar ist für die klassischen Wellenreiter. Die Kiter eher in Tarifa oder wie wir später sehen, auch in Conil an der Flussmündung. 

 Die Wellenreiter haben heute aber nichts zu bestellen, der Wind kommt vom Land und produziert keine Wellen.

Zurück in Conil beobachten wir noch die Kite- Surfer an der Flussmündung, um dann zurück zum Camping zu fahren. Gegessen wird im Womo, morgen geht`s dann aber wirklich weiter.

Den Tag kann uns aber keiner mehr nehmen.