Veröffentlicht: 15.10.2023
Die Bretagne ist immer wunderschön!
Das klingt wie ein Cliché, ist aber die reine Wahrheit, denn vor 3 Jahren waren wir bereits am Cap Frehel, Camaret und anderen Orten, aber hatten Carnac und Morbihan komplett ausgespart.
Gerade frage ich mich, warum, aber ich kann es im Nachhinein damit erklären, dass es je weiter Richtung Süden man gekommen ist, immer mehr Reisende wurden. Auch jetzt waren es in Etel sehr viele Camper, die von dem Camping Municipal aber noch gut aufgefangen wurden.
Ich habe das erste Mal die Megalithen, Dolmen und andere Steine von Carnac sehen wollen, daher sind wir überhaupt in die Bretagne gefahren. Kenner fragen sich nun vielleicht, ob der Mont St Michel nicht auch in der Bretagne oder doch noch in der Normandie ist, aber auf die Diskussion mag ich mich gar nicht erst einlassen. Es ist wie es ist, basta!
In Etel war es wunderschön, was nicht nur an den relativ milden Temperaturen lag, sondern auch an der netten Wanderung, die direkt am Campingplatz angefangen hat. Als Deutscher sind diese Wanderungen bei mir oft mit gemischten Gefühlen verbunden, denn leider lässt sich der Stahlbeton aus der Nazizeit nicht einfach wegdenken.....
Trotzdem gibt es viel zu entdecken, von den Dolmen und Megalithen bis hin zu den langen Feldern, die in Carnac ins Meer führen, lässt sich die Steinzeit oder eher noch Jungsteinzeit direkt erleben! Wir haben die Steine besucht, teilweise wegen ein paar Schafen wieder einen kleinen Umweg gemacht, aber für mich war das gigantisch!
Dazu kam der Markt in Carnac, den wir dann zum Auffrischen unserer Vorräte genutzt haben, denn frischer Fisch und Gemüse aus dem Supermarkt sind einfach anders. Insgesamt sollten wir uns mehr an den Märkten orientieren, was wir bisher nicht so getan haben.
In Vannes waren wir dann auch noch, eine wunderschöne Stadt, die mit Gebäuden aus unterschiedlichen Epochen besticht. Wir haben gut dort gespeist und uns gerne umgesehen, nachdem wir die Hunde am Vormittag auf der Quiberon Halbinsel platt gemacht hatten.
Die Côte Sauvage war wirklich so eindrucksvoll, wie es jeder Reiseführer beschreibt, es ist wie in Schottland, jede Veränderung des Lichts ist ein eigenes Schauspiel. Wir haben es sehr genossen, auch das ist ein Ort, den ich gerne wieder besuchen möchte, allerdings auch hier immer jenseits der Hauptsaison.
Jeder Kreisverkehr, so scheint es, ist direkt auf Tourismus ausgerichtet, es gibt die Amor Lux Läden (bretonische Mode) oder das Pendant St. James (Britisch und französisch), die letzten Endes das Gleiche verkaufen. Bretonische Streifen für teilweise viel Geld, das aber gut aussieht.
Ich habe in der Nähe vom Kilarney Fjord im Wald eine Mütze von St. James gefunden, die mir heute gute Dienste bei den starken Winden vom Atlantik leistet, ich pfeife auf die Marke, das Wichtige ist, dass meine Erkältung abklingt!
Das Klima hier ist gemäßigt und doch warm, es wachsen hier die Calluna und auch Ginster, wenn man auf den Atlas guckt, ist man südlicher als Straßbourg, was dann die Temperaturen im Sommer gut erklärt und die Fauna plausibel macht. Ich war zuerst entsetzt, als ich eine reife Feige entdeckt habe, nun wundert es mich nicht mehr. Ich bin fasziniert davon, was für falsche Vorstellungen ich von der Bretagne hatte!
Es ist ein Platz, der im Sommer bestimmt doppelt so viele Einwohner hat, doch der Flair ist deutlich greifbar, wir kommen bestimmt wieder!