Veröffentlicht: 17.05.2024
Aufgewacht in Cusco sind heute noch ein paar Kleinigkeiten zu erledigen. Gestoppt werde ich aber direkt in meinem Hotelzimmer, dass sich von innen leider nicht mehr öffnen lässt. Gut, dass mein Zimmer zum Innenhof und dem Gang zeigt, also kann ich aus dem Fenster klettern und an der Rezeption darum bitten, die Tür wieder von außen zu öffnen. Abschließen sollte ich wohl nicht mehr. Nach dem äußerst guten Frühstück im Hotel gehe ich ein Stück die Straße entlang und mache eine Wäscherei ausfindig, damit meine Wandersachen für den Inka Trail bereit sind. Gesucht, gefunden, mache ich mich danach auf in die Stadt. Mein Hotel ist gleich am Plaza San Pedro mit dem gleichnamigen Markt daneben. Dort gibt es von Obst, Säften, Fleisch, Kleidung, Restobars einfach alles. Ich lasse mich weiter in Richtung des historischen Zentrums treiben und nehme gleich wahr, dass es trotz des Sonntags sehr aufgewühlt ist. Auf der Straße werde ich ständig angesprochen, ob ich nicht eine Tour buchen oder eine Massage haben möchte. Ich laufe über den Plaza Mayor in Richtung San Blas; einem kleinen am Hang liegenden Viertel, in dem es einige kleine Handwerks- und Souvenirläden gibt. Hier komme ich auch einer weiteren „Sehenswürdigkeit“ vorbei: Dem zwölfkantigen Stein. Ja, richtig, das wollte ich mir genauer anschauen und es ist tatsächlich das, was es ist: Ein Stein. Irgendwie belustigend, die Touristengruppen zu sehen, wie sie Bilder mit dem Stein machen. Nach dem Auf und Ab in San Blas gehe ich zurück zum Plaza Mayor und setze mich mit einer Kugel Lúcuma-Eis auf die Treppen. So geht mein Tag weiter, ich laufe immer wieder ein bisschen umher und lasse mich dann an einem Platz nieder, um das Geschehen und die Leute zu beobachten.
Währenddessen nutze ich bereits die Zeit, um zu überlegen, was ich denn für den Inka Trail brauchen würde und ob ich alles habe. Und auch wenn ich mich lange davor gesträubt habe, habe ich heute den Entschluss gefasst, dass es sinnvoll ist, in eine Zipperhose zu investieren. Im dritten Outdoor-Geschäft werde ich tatsächlich fündig und bin darüber teils stolz und teils beschämt.
Um 18 Uhr finde ich mich dann im Büro von TreXperience ein, in dem das Briefing für die nächsten Tage ansteht. Wir bekommen eine Übersicht über den anstehenden Trail, die Tage, die Camps und bekommen noch eine Packliste, die mir am Abend helfen soll. Außerdem miete ich jetzt die Trekkingstöcke und den Schlafsack. Es gibt auch die Option, neben der inkludierten Schaumstoffmatratze noch eine dickere Luftmatratze zu mieten, aber das spare ich mir. Mit der leeren Duffelbag im Gepäck, in die ich meine Sachen für die Camps unterbringen soll, hole ich noch meine Wäsche ab und gehe dann zurück ins Hotel, um zu packen. Ich habe in der Duffelbag 4kg zur Verfügung und in meinen Daypack passen 10l. Ich mache mir schon den ganzen Tag Gedanken, ob 10l für den Tagesrucksack reichen, da wir ja schon 2l Wasser mitbringen sollen. Aber die Info hatte ich vorher schon und außerdem ist die Wanderung in der Höhe schwer genug, da sollte ich tagsüber minimalistisch unterwegs sein. Ich komme in der Duffelbag auf 3,8kg und kann jetzt beruhigt zu Abend essen. Da ich schon um 4 Uhr abgeholt werde, entscheide ich mich für Pasta im Hotel, anstatt nochmal in der Stadt etwas passendes zu suchen.
Und so ist wieder ein Tag rum und morgen startet endlich der Inka Trail, auf den ich schon so lange warte. Eine letzte Nachricht an die Familie, dass ich jetzt vier Tage „digital detox“ mache und dann geht’s schon ins Bett.