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04.11. Schlammbad in den Höhlen Vietnams

Veröffentlicht: 04.11.2018

Heute ging es im Umland von Phong Nha weiter mit der Besichtigung zweier Höhlen. Zuerst ging es zu der Dark Cave, die so heißt, weil sie nicht ausgeleuchtet wurde und das einzige Licht von der eigenen Stirnlampe kommt. Vom Ticketoffice ging es zuerst spaßigerweise mit einer Seilbahn über einen kleinen See zum Eingang der Höhle. 

Die Zipline führt direkt zur Höhle

Nachdem man sein Seilbahnequipment abgelegt hatte, schwamm man zusammen mit seiner Gruppe durch den Höhleneingang hinein in die Dark Cave. Da ich mir ein wasserfestes Handycase vor dem Urlaub gekauft hatte und es wahrscheinlich nicht noch einmal nutzen werde, kam mein Handy um meinen Hals mit in die Dunkelheit, wodurch Fotos möglich waren. Nachdem wir ein paar Minuten durch die Dunkelheit mit unseren Lampen gelaufen waren, gelangten wir an einen engen Tunnel, den wir durchqueren mussten. Ein paar Mal flog uns eine Fledermaus dabei fast ins Gesicht, sodass sich die halbe Gruppe synchron ducken musste, um dem Geschoss auszuweichen. Auch gab es ein paar „interessante“ Insekten, die sich sonst lieber in der Dunkelheit aufhalten, was vermutlich auch besser so ist, denn wirklich gerne sehen tut die keiner...

Der Eingang zu Höhle
Der Tunnel zum Mud-Teich

Am Ende des Tunnels lag dann ein kleiner natürlicher See aus Schlamm, in dem wir uns suhlen und baden konnten. Es gibt auch öfter hier in Vietnam Angebote für professionelle Schlammbäder, aber an eines in einer dunklen Höhle wird keines von denen heranreichen (es wäre ein Paradies für Luis Litt [Serienanspielung]). Für eine Minute machten wir alle unsere Lampen aus und erfuhren, was wirkliche Dunkelheit bedeutet: sie fühlt sich schon fast materiell an, da sie sich um einen legt wie ein dicker Mantel und die Augen so auf einmal völlig überflüssig geworden sind.

Auf dem weiteren Weg gab es eine weitere Schwimmstrecke und danach eine Schlammrutsche in einen weiteren See hinein, die allerdings ziemlich schmerzhaft für unsere Gesäße war...

Die Höhle mit der Rutsche
Ausblick auf die vertrauenswürdige Decke

Nachdem wir den Rückweg angetreten und aus der Höhle hinaus waren, hatten wir noch die Möglichkeit ein wenig Seilbahn ins Wasser zu fahren, mit einem Kajak los zu schippern oder einen Hindernisparkours zu bewältigen, was einen lustigen Schlusspunkt unserer Tour durch die Dark Cave war.

Ausblick auf den Kajaksee

Darauf ging es weiter zur Paradise Cave, die weiter im Inneren des Nationalparks lag. Die Fahrten mit dem Roller zählen hierbei immer zu den täglichen Highlights. Die unglaubliche Aussicht über die dicht bewaldeten Bergformationen und Täler ist immer wieder aufs Neue umwerfend und lässt einen staunend den Ausblick genießen.




Gut einfangen können die Bilder die unglaublichen Formationen leider nicht, ein Bruchteil wird eventuell deutlich.
An der Paradise Cave galt es zuerst einen guten Kilometer Fußmarsch den Berg hoch zu absolvieren, bevor man den Eingang erreichte. War man dann in der Höhle, erstreckte sich eine riesige und unglaublich geräumige Haupthalle vor einem, die die größte war, die ich in meinem, zugegebenermaßen noch recht kurzen, Leben sehen konnte.
Die Haupthalle mit Blick auf den Eingang

Ein paar Minuten Fußweg dahinter begannen dann wieder die Stalaktiten und Stalagmiten aus dem Gestein in den unterschiedlichsten Formen zu sprießen. Auch hier gab es so große und vorallem breite Tropfsteine, dass die meisten Bäume nicht mithalten könnten. Aber wie sooft ist es schwer die Natur zu beschreiben, weshalb ich hier lieber Fotos zeige, die natürlich auch nicht immer das Gefühl in der Höhle wiedergeben können.




Benannt wurde die „Paradise“ Cave richtig

Der Rückweg zum Hostel gestaltete sich dann als ein kleines Abenteuer. Wir machten noch kurz an einem kleinen Wasserfall Halt und wollten darauf den Rundweg um den Nationalpark zu Ende fahren, den wir mit Dark und Paradise Cave begonnen hatten. Wir hatten jedoch nur 1,5 Liter getankt - die eigentliche Empfehlung waren 3 Liter... 

„Das passt schon“, dachten wir uns, da der Tank auch noch über ein Viertel gefüllt war. Schade war nur, dass die Tankanzeige nach ein paar Kilometern plötzlich etwas schneller einfach auf Null fiel, als wir einen Berg hoch fuhren. Wir waren mitten im Nirgendwo und keine Tankstelle war in Sicht und 12 Kilometer lagen noch vor uns. Glücklicherweise schafften wir es dann noch diese 12 Kilometer mit viel Rollen und wenig Gas zu bewältigen, sodass wir wohl einen der leersten Roller seit langem an den Verleih zurück gaben.

Nun sind wir wieder in dem schon lieb gewonnen Bamboo-Café und lassen den ereignisreichen Tag ausklingen. Morgen Abend geht es per Nachtbus nach Ninh Binh und in der Zeit davor zu einer Gänsefarm in eine andere Gegend des Umlands von Phong Nha.

Heute war zudem Halbzeit für uns in Vietnam. 15 wundervolle Tage liegen hinter uns und 15 hoffentlich genauso tolle Tage vor uns. Vietnam ist ein so unglaublich schönes Land mit schönen Städten wie Mui Ne, Dalat oder natürlich Hoi An und bietet daneben eine Natur, die ihresgleichen sucht. Jeder sollte einmal hier vorbeischauen, denn es ist für uns Europäer nicht teuer und bietet doch so viel.

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