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Luang Prabang und ein Ausflug ins Hinterland

Veröffentlicht: 22.11.2024

Und schwupp, sind schon wieder 3 Tage in Luang Prabang vergangen. Die sich allerdings anfühlen, als wäre ich schon eine Woche hier. Oder 2-5 Wochen, denn die täglichen Eindrücke, die auf mich einprasseln, reichen dafür locker! Was mich auch wieder einmal zu einer Entscheidung geführt hat, doch dazu morgen mehr.

Das Highlight vom ersten Tag begann eigentlich schon vor Tagesbeginn, nämlich in der Nacht. In einem Bett, in dem man tatsächlich schlafen konnte, ohne vor lauter Rücken-, Hüft- und Beinschmerzen, aufgrund der vorangegangenen harten Matratze, permanent aufzuwachen. Frisch erholt startete ich also meine Sightseeing-Tour. Luang Prabang gilt unter vielen Reisenden als schönstes Städtchen Südostasiens und wurde bereits 1995 in die Reihe der UNESCO Welterbe-Stätten aufgenommen. Viel Einfluss auf das heutige Stadtbild nahm auch die französische Kolonialzeit, weswegen es hier und da schon auch ein bischen wie ein westliches Dorf anmutet. Einfach in Teilen so gaanz anders. Aber schön! 😍 Hier und da ein (wunderschöner) Tempel, ein Kolonialgebäude, schöne Cafés und Restaurants, kleine Hotels. 

Doch am Abend verwandelt sich eine der Hauptstraßen in einen Nightmarket, der einen schließlich komplett vergessen lässt, dass man sich eigentlich in einem asiatischen Land befindet. Dann wirkt es so, als würden asiatische Händler und Standbetreiber auf einem europäischen Krämermarkt ihre Geschäfte machen. Luang Prabang ist kein typischen Backpacker-Ziel - die (meist sehr jungen) Rucksack-Touris sind hier in der Minderheit. Es sind mehr die Studien- und Rundreisenden mittleren Alters, die Jack Wolfskin-bekleidet und mit Adventure-Ausrüstung durch die Straßen ziehen.

In Sachen Nachtmarkt ist es ähnlich wie bei anderen Nachtmärkten, nur mit gering abweichendem Angebot:

  • Taschen und Täschchen in jeglichen Größen
  • Schals, Tischdecken und Kissenbezüge
  • Schlabberhosen in kurz und lang mit obligatorischem Elefantendruck
  • Bilder und Postkarten
  • Accessoires aus detonierten Bomben
  • Magnete

Natürlich alles handgemacht und nur auf diesem Markt erhältlich! Nur eben komisch, dass alle Standnachbarn drum herum das gleiche Angebot haben. Unter anderem diese Tatsache ist es, die mich aus Unverständnis immerzu den Kopf schütteln lässt. Ich meine, dazu auch letztes Jahr schon geschrieben zu haben. Letztendlich wäre das ja fast so, als würde ich in einer Straße, in der es schon 3 Döner und 2 Barber-Shops geben, noch einen 4. Döner und einen 3. Barber-Shop eröffnen. Ähm, warte, lass' mich kurz überlegen...

Da nun aber die Travel-Community überschaubar ist und die Welt letztendlich sowieso nur ein Dorf, musste es so kommen, dass ich aus einem Shop zurück auf die Straße trete und plötzlich wieder Yvonne und Jason aus Balingen vor mir stehen! 😂 Auf das Wiedersehen haben wir erst einmal einen Fruchtshake getrunken und ich habe mich spontan für den nächsten Tag beim gleichen Daytrip eingebucht, den die beiden bereits fix gemacht haben und kompakt alle Must-see's im Umland von Luang Prabang beinhaltete.

Der erste Weg führte uns rund 30 km südwestlich zum Kuang Si Wasserfall (den Zwischenstopp in einem "typischen" Hmong-Dorf überspringe ich großzügig), wofür wir auch "nur" rund 1 Stunde gebraucht haben. Die Straßenverhältnisse kann man sich entsprechend denken... Auf dem Parkplatz angekommen, wurden wir in kleine elektrische (!) golfkaddy-ähnliche Fahrzeuge verladen und bis zum Eingang des Wasserfalls gefahren. Natürlich nicht, ohne vorher mundgerecht geschnittene Mango und Ananas angeboten bekommen zu haben, oder auch die typischen Pringles-Chips. Das Bear Rescue Center, in dem der Kragenbär und der Malaienbär gerettet und geschützt werden, liegt noch auf dem Weg, bevor man zu den ersten Becken des Wasserfalls kommt. Die Farbe ist einfach wunderschön türkis-blau, es herrscht eine frische Atmosphäre, die Luft ist klar - und die Chinesen laut. Wir kämpfen uns weiter nach oben, widerstehen dem Drang, in den Naturpool zu hüpfen, um uns von der Hitze abzukühlen. Und das Naturschauspiel wird immer imposanter! Es gibt Terrassen über Terrassen (Sinterterrassen), ein türkisblauer Pool nach dem anderen, bis wir dann vor dem eigentlichen Wasserfall stehen. Und nur noch wenig Zeit haben, bis es mit dem Van wieder weitergeht. Da hatten wir uns verkalkuliert, bzw. hatten wir auch gar nicht erwartet, welch Highlight uns dort noch erwartet. Also noch schnell ein letztes, künstlerisches Foto (künstlerisch in dem Sinne, den Ausschnitt derart zu wählen, dass nahezu keine Menschen mit auf dem Bild sind 😉) und dann wieder auf den Weg nach untern.

Von dort ging's dann ca. 1,5 Stunden zurück in nördliche Richtung, auf Straßen, bei denen ich mir mit der Bezeichnung "Straße" teilweise echt schwer tue. Singletrails trifft es vielleicht eher. Unser Lunch hatten wir im Elephant Camp des Touranbieters, was wirklich mega lecker und vielfältig war. Das Thema Elefanten ist in Laos auch ein ganz großes. Ursprünglich wurde Laos als "Land der eine Million Elefanten" bezeichnet. Doch ehrlicherweise leben heute nur noch um die 1.500 der grauen Riesen, davon 1.000 wild im Dschungel und 500 in Menschenhand. Mehr zum Elfentanenthema dann morgen.

Für uns ging es nach dem laotischen Buffet dann aufs Boot und wieter flussabwärts zu den Pak Ou Caves, die zwar auch zu den Must See's von Luang Prabang gehören, mich aber nicht wirklich umgehauen haben. Von dort aus machten wir noch einen kleinen Abstecher ins "Whiskey Village", in dem Likör und Schnaps gebrannt werden, hatten 3 Shots und fuhren dann mit dem Boot auf dem Mekong, mit einem Bier in der Hand, dem Sonnenuntergang entgegen. Die Stimmung war super, es gab viel zu lachen (soweit ich das bei dem unter anderem australischen Englisch verstanden habe) und glückselig kamen wir wieder in Luang Prabang an. Yvonne, Jason und ich ließen dann bei einem weiteren Bier, Sommerrollen und einer Noodlesoup den Abend ausklingen und ich fiel tot ins Bett.

Zum tierischen Highlight am nächsten Tag dann morgen mehr! 🐘

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