thaikath
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Grand Canyon II & Joshua Tree National Park

Veröffentlicht: 29.11.2017

Tag II im Grand Canyon

Zunächst einmal möchte ich heute nochmal eine Lanze für den Grand Canyon National Park brechen :). Da ich von so vielen Leuten gehört habe, der Park sei nichts Besonderes und langweilig, nachdem man einmal kurz den Ausblick genossen habe, muss ich dieses Vorurteil mal beenden: Der Grand Canyon National Park war nämlich auch am 2. Tag unseres Besuchs wunderschön! Wir haben uns an Tag 2 tatsächlich die Haupttouristenausblickspunkte angesehen, welche sehr schön, natürlich aber überlaufen waren. Aufgefallen ist uns, dass der Grand Canyon völlig anders wirkte als am Tag zuvor, da das Licht anders einfiel und die Blickperspektive nochmal völlig anders war. 

Touristenaussichtspunkt


Nach den Hauptausblickspunkten hatte ich aber noch nicht genug von diesem Naturwunder: Ich wollte noch eine andere Wanderung (South Kaibab Trail) den Canyon hinunter unternehmen, da ich gehört hatte, diese sei die Schönste im ganzen Park. Und an diesem Gerücht ist meiner Meinung nach absolut etwas dran! Ich kann nur jedem, der eines Tages die Chance erhält, die USA zu besuchen, wärmstens empfehlen, den Grand Canyon National Park zu besuchen und dann auch den South Kaibab Weg zu gehen. Der Weg ist zwar verdammt steil und sogar ich bin beim Wiederaufstieg an meine Grenzen gegangen. Dafür ist er aber wunder- wunderschön und man kann ihn auch nur ein kurzes Stück hinuntergehen. Es ist ein magisches Gefühl, den Grand Canyon hinunter zu gehen, dabei die leuchtenden, bunten Farben zu beobachten und dabei mitten in der Natur zu versinken. Egal, in welche Richtung ich geschaut habe, ich konnte nicht aufhören zu lächeln und die Umgebung zu genießen. Der Wadenschmerz beim Wiederaufstieg des Canyons war diese Anblicke absolut wert! 

Start der Wanderung


Traumhafte Ausblicke
Ist das nicht ein Traum?

Anne hingegen hatte etwas Muskelkater und keine Wanderlust mehr nach der recht harten Grand Canyon Wanderung am Vortag. Trotzdem motzte sie keineswegs, dass ich noch einen zweiten Tag durch den Park wandern wollte. Anne setzte sich währenddessen ins Auto und fuhr einfach ein paar Aussichtspunkte ab, die sie genoss. Nach drei Stunden getrennter Wege trafen wir uns dann freudestrahlend wieder, berichteten uns von unseren Erlebnissen und starteten unsere Fahrt nach Kalifornien. Genau solche Erlebnisse zeigen mir, wie gute Beziehungen funktionieren sollten. Klar, man muss manchmal Kompromisse eingehen, wenn man mit anderen Menschen zusammen ist. 2 statt 5 Stunden wandern, nur 4 statt 8 Tage in Nationalparks verbringen. Aber diese Kompromisse können Spaß machen, wenn man dafür einen lieben Menschen an seiner Seite hat. Gleichzeitig jedoch ist meiner Meinung nach für eine gut funktionierende Freundschaft wichtig, den anderen so zu nehmen, wie er ist. Auch wenn Anne meinen Wander-Naturtrieb wohl nicht immer verstehen kann und ich es schwer finde nachzuvollziehen, wie man von solcher Naturschönheit nicht völlig begeistert sein kann, akzeptieren wie die jeweils andere genauso, wie sie ist. Manchmal muss man getrennt gehen und Zeit alleine verbringen, um das zu tun, was einem wirklich Freude macht. Einem anderen dabei immer aufzuzwingen mitzumachen, ist wohl dabei nicht wirklich hilfreich. Den anderen so zu lassen und zu schätzen, wie er ist, ist dabei jedoch umso schöner! Es ist ein so wertvolles Gefühl nach getrennten Abenteuern wieder zusammenkommen zu können und sich angenommen zu fühlen, auch wenn man anders ist als die andere. Selbst mit Outdoorticks und anderen Macken kann man also geliebt werden, einfach schön!  


Heute haben wir dann den Joshua Tree National Park in Kalifornien besucht. Vor unserer Meer-Strand Tour durch L.A. der letzte Nationalpark, den Anne mit mir ansehen musste :D.

Einfahrt in den Joshua Tree Park


 Aber sogar Anne war streckenweise vom Park begeistert, denn Joshua Tree ist irgendwie besonders. Er stellt eine Wüstenlandschaft dar, ist dabei aber nicht einfach eine langweilige unendliche Sandlandschaft.

Da klettert sogar Anne gerne :)

 



Kathrin und ihr Klettertrieb


Joshua Tree bildet den Übergang zwischen der Mojave-Wüste und der Colorado-Wüste. Damit findet man innerhalb eines Parks völlig unterschiedliche Wüstenlandschaften, damit einhergehend unterschiedliche Pflanzen, Steinformationen und Tiere. Der eine Teil des Parks ist von Joshua-Trees übersät, einer Art Yucca Palme, die ihren ganz besonderen Charme hat. Außerdem findet man viele kahle, gelbe Felsen, die größtenteils zu Felsformationen aufgebrochen sind. Diese sehen super spannend aus und man glaubt kaum, dass die Natur diese geschaffen hat. 

Typischer Joshua-Tree
Wasserdamm in der Wüste
Felsen in der Wüste
Fleißige Wanderer auf der Bergspitze

Wanderung geschafft



Am anderen Ende der Wüste findet man Kakteen, dunkelbraunen Sand und kleinere Berge. Wahnsinn, wie unterschiedlich verschiedene Wüsten sein können. Anne hat sogar 3 kleine Wanderungen durch den Park mit mir unternommen, was mich sehr gefreut hat. Die wohl spannendste ging einen Berg hinauf, von dem aus wir wunderbar über die Wüste und ihre verschiedenen Abschnitte schauen konnten. Dabei sonnig warmes Wetter, einfach ein Traum!

Kakteenfeld
Die tun echt weh ;)
Wüstenecke mit dunklerem Sand

Außerdem sind wir somit endlich im wunderschönen Kalifornien angekommen :). Der Staat gefällt uns zwar vom Wetter und der Landschaft bislang sehr gut, gleichzeitig fällt uns aber auf, dass Kalifornien wohl der für sparende Studenten ungeeignetste Staat ist. Sprit und Essen sind hier gleich nochmal teurer, als im ohnehin schon teuren Rest der USA. Aber auch auf eine positive Weise ist Kalifornien anders vom Rest der USA: Hier werden Flaschen recycelt, Plastiktüten muss man im Supermarkt bezahlen, statt sie, wie in sonst jedem Staat der USA, hinterher geworfen zu bekommen. 

Wir sind sehr gespannt, was Kalifornien ansonsten in den nächsten Tagen noch für uns bereit hält!

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