Veröffentlicht: 29.10.2017
Heute sende ich euch ganz liebe Grüße aus dem schönen Boulder! Außer vom Klettersport habt ihr noch nie von Boulder gehört? Hatte ich vorher auch nicht...Boulder ist die 8. größte Stadt Colorados mit ca. 100.000 Einwohnern. Aber obwohl die Stadt vergleichsweise "klein" ist, beinhaltet sie mit der "University of Colorado at Boulder" die bedeutendste Universität Colorados. Doch nicht nur wegen all der Studenten ist Boulder einen Besuch wert: Hier befinden sich darüber hinaus wunderschöne Berg- und Felslandschaften, die eine wunderschöne Citykulisse bilden. Daneben ist Boulder als fahrradfreundlischte Stadt der USA ausgezeichnet worden und hat durchschnittlich 300 Tage Sonnenschein im Jahr...nachdem ich von all diesen Kriterien gehört hatte, wusste ich einfach: Ich muss auf nach Boulder :)
Und hier habe ich meine erste wirklich tolle Couchsurfingerfahrung gemacht. Ich bin bei einem sehr netten, frisch verheirateten Paar untergebracht. Becca, die Dame des Hauses, ist im 5. Monat schwanger. Es ist faszinierend zu sehen, wie das Paar sich auf das Baby freut und wie glücklich die beiden sind. Sie haben mich freudestrahlend empfangen und mir gleich den Farmersmarket in Boulder gezeigt, um anschließend mit mir zu kochen. Da Schwangere viel Ruhe brauchen, habe ich anschließend noch Boulder Downtown auf eigene Faust erkundet und war begeistert von der Schönheit dieser kleinen Stadt :) Wohin man auch geht und sieht, überall erblickt man die wunderschönen Berge
Doch dass hier keineswegs nur brave, fleißige Studenten leben, durfte ich beim Erkunden der umliegenden Kneipenviertel erfahren. Einfach Wahnsinn: In schönster Bergkulisse tummeln sich zahlreiche Studentenkneipen, -restaurants und Shops. Und schon nachmittags wird hier getrunken und gefeiert bis zum Abwinken. Eine unglaubliche Atmosphäre entspannter, lebenslustiger Studenten. Dass sich in dieser Stadt vor allen Dingen auch Menschen mit Hippie- und Ökoeinstellungen tummeln, ist kaum zu verkennen.
Nach so viel gesehener Party konnte ich mir meine eigene Party natürlich nicht entgehen lassen. Und so bin ich sehr dankbar, dass meine Couchsurfinghosts mich zu einer echten Halloweenhausparty mitgenommen haben. Es war sehr spannend, die amerikanische Feierkultur einmal kennenzulernen. Getrunken wird mindestens so viel wie in Deutschland, Drogen werden wesentlich häufiger genommen. Es ist Wahnsinn, wie viel Mühe die Menschen sich bei ihren Halloweenkostümen gegeben haben und wie aufwendig die Häuser hier dekoriert sind. Und das Ganze für eigentlich nur ein langes Halloweenwochenende, faszinierend. Die Kostüme hier müssen zu Halloween übrigens nicht wie bei uns zwangsläufig gruselig sein. Hier verkleiden sich viele zu Halloween, wie wir uns zu Karneval verkleiden würden. Ansonsten ich Halloween ähnlich wie bei uns: Hauptsächlich Kinder laufen von Haus zu Haus, um Süßigkeiten zu sammeln. Die beliebteste Süßigkeit dabei sind Reeses. Kennt ihr die? Schokolade gefüllt mit Erdnussbutter, einfach viel zu lecker. Junge Erwachsene treffen sich an Halloween zum Partymachen, und wie sollte es in Colorado anders sein: Zum Biertrinken :D Außerdem veranstalten viele Erwachsene hier Horrorfilmnächte zu Halloween. Also ist Halloween hier ähnlich wie bei uns, nur alles etwas intensiver und länger andauernder.
Ich bin begeistert, wie freundlich die Leute auf der Party zu mir waren. Amerikaner sind eindeutig offener gegenüber Fremden als Deutsche. Auch ohne sich zu kennen, kommt man ins Gespräch und jeder feiert einfach mit jedem. Häufig sprechen die Amerikaner mich auf unsere Deutsche Verschlossenheit an. Warum eigentlich? Wovor haben wir so oft Angst, mit Menschen anderer Kulturen in Kontakt zu treten? Diese Offenheit und Hilfsbereitschaft vor allem gegenüber Menschen anderer Kulturen mit nach Deutschland zu nehmen, steht auf jeden Fall auf meiner Zielliste. Vor allem, da ich jetzt selber erfahren habe, wie wichtig und spannend es als Fremde ist, von anderen Menschen integriert zu werden.