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VICUÑA 29.01.2023

Veröffentlicht: 05.02.2023

Das sollte der Tag der vielen Schritte werden, die überflüssig waren!? Das Ziel konnten wir von der Dachterrasse des Hotels gut sehen und es hatte eine Entfernung von nur ca. 2 km! Der Aussichtspunkt Mirador Cerro de la Virgen, eine große Marienstatue von der man/frau einen tollen Ausblick über die Stadt und das Umland hat. Zunächst aber noch einmal der Versuch, eine Massage zu bekommen, leider umsonst! Und dann setzte mein Orientierungssinn aus und wir liefen in eine völlig falsche Richtung. Google hatte unseren Standpunkt (Hotel) auch in eine falsche Straße gelegt und deshalb fühlte ich mich, mit meinen konträren Vorgaben sicher. Aber als die Hitze immer mehr auf uns drückte und ich einen Taxifahrer nach dem Weg fragte, wurde mir der Schlamassel klar! So ein Mist!! Wieder durch den ganzen Ort zurück und irgendwann kamen sogar Hinweisschilder zum Mirador. Jetzt hatten wir endlich den richtigen Weg gefunden, aber der ging in einen steinigen, staubigen Pfad über, der sich in langen Schleifen den Berg hochschraubte. Wir durchquerten eine prekäre Gegend aus Holzhütten und Restesammlungen (Autoreifen, Holzlatten, Pferdeställen und Bauschutt) und blieben nun aber googletreu und ich traute mich nicht mehr, Abkürzungsvprschläge zu machen! Im Koffer im Hotel lagen Wanderstöcke, die wir uns extra von Anni und Bernd ausgeliehen hatten, weil die zusammenklappbar waren! Toll, nun hätten wir sie sehr gebrauchen können, da es ständig steinig berghoch ging, aber.....! Endlich erreichten wir den Höhepunkt! Der war aber durch einen Zaun abgesperrt, denn eine große Verstärkeranlage stand direkt an diesem Platz! Auf dem Weg näher heran konnten wir in weißen Stein gehauene christliche Motive sehen, direkt bei der Virgen-Statue waren wir aber nicht! Dass dann noch plötzlich zwei Männer auf ihren Motocrossmaschinen um uns herumfuhren, förderte unsere Stimmung auch nicht. Überfall? Rucksackraub? Wir sind nicht mehr so naiv frei in unseren Gedanken, ständig wird auf Gefahren hingewiesen, das verunsichert total!? Aber die Männer waren freundlich und stürzten sich mit ihren Knatterbüchsen wieder die schmalen Wege hinunter! Den Spuren nach, die wir auf einem anderen Weg zurück fanden, ist das wohl so ein beliebtes Gebiet für Crossräder. Jedenfalls hatte ich meine Orientierung wieder und am Friedhof vorbei kamen wir zurück in die Stadt! Den Friedhof konnten wir uns leider nicht in Ruhe ansehen, denn direkt hinter uns sollte abgeschlossen werden. Warum? 

Nun durchquerten wir die Randbezirke und stellten dabei fest, dass es vielen Stellen Blechnäpfe gab, in die wohl die Anwohner Essensreste schütteten, als Speisung für die wild streunenden Hunde. Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern, die wir bereist haben, haben wir hier noch nie Aggressionen gegenüber diesen Tieren erlebt und umgekehrt auch noch keine angetroffen, die uns in Angst und Schrecken versetzten!? In der Nacht hört man/frau die Banden von Straßenhunden bellen und jaulen, am Tag gehören sie einfach dazu!

Das sollten wir auch am Abend erleben. Gestern hatten wir auf dem Weg zur "Essens-Zitrone" ein Lokal entdeckt, das gut besucht im Innenhof des Club de Social Vicuña lag. Dort wollten wir unser Abendessen heute einnehmen und trafen nur auf leere Tische und einen ausnehmend freundlichen Kellner. Der gab sich die größte Mühe unsere Wünsche zu verstehen und wir machten alle Anstrengungen, um die Speisekarte zu übersetzen. Es fand eine sehr freundliche Kommunikation statt, an deren Ende er alles von uns wusste (?) und wir sehr reichhaltiges gut schmeckendes Essen bekamen. Er konnte sich viel Zeit für uns nehmen, denn andere Gäste gab es wieder nicht. Selbst eine von mir gedrehte Zigarette nahm er gerne an und strahlte. Dabei kam aber ein Hund immer näher zu uns an den Tisch und als sein Kopf auf meinem Schoß mit traurigem Blick lag, wurde er verbal vom Kellner nach draußen vertrieben. Nur kurze Zeit, denn dann war er wieder zurück. Nun nahm unser neuer Freund eine Sprühflasche (Desinfektionsmittel für die Tische?) und der Hund verschwand, aber auch nur kurz. Beim nächsten Versuch war zufällig die Köchin (?) zugegen und nahm den Hund mit nach draußen! Es wurde nicht einmal gebrüllt oder laut geschrien, alles verlief friedlich!? Auf dem Heimweg gab es dieses Mal ein Eis von einer anderen Gelateria, genauso lecker und genauso voll, wie am Tag zuvor.

Den Pisco auf der Dachterrasse holte Karin von unten, denn die Bar hatte am Sonntag geschlossen! Trotzdem sehr lecker und ein schöner Abschluss!


 


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