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IQUIQUE 19.01.2023

Veröffentlicht: 22.01.2023

Heute hat unsere Tochter Geburtstag. Der 43. ist es und unsere gesamte Chilefahrtplanung hat sich nach diesem Datum gerichtet. Unsere erste Planung bestand ja darin, Franziska über Weihnachten zu besuchen und den Jahreswechsel irgendwo an der Küste mit ihr zu feiern. Aber da in Chile Weihnachten nicht dieselbe Bedeutung wie in Deutschland hat und auch nur einen arbeitsfreien Tag erbringt, kamen wir schon im Sommer überein einen Geburtstagsbesuch zu machen. So steht heute morgen eine Kerze, ein Geburtstagssparzebra mit Inhalt, Glücksklee und ein Ostseestein und ein Teller mit chilenischen Gebäckstückchen auf ihrem Geburtstagstisch. Karin hat ihn gestern Abend noch so hergerichtet und die Geschenke haben wir aus Berlin mitgebracht. Als Franzi dann von ihrem Lauf zurückkam, intonierten wir „Happy Birthday“, live in Iquique!

Nach dem Frühstück, mit Ei, es ist ja Geburtstag, ging es an die Planung für die nächsten Tage. Es gab viel zu buchen, zu bestätigen und zu erklären. Schließlich sind wir bald ohne sie und müssen uns alleine durchschlagen. Allein schon der permanente Einsatz eines Mobiles, wie er in Chile für alle völlig normal ist, wirkt auf uns abschreckend. Für eine junge Frau, die das täglich macht und auch noch die Sprache perfekt beherrscht, kein Problem. Aber für uns, ein wenig Älteren, wird das schon eine ganz andere Herausforderung, der wir uns nicht entziehen können. So haben wir in einem Tourismusbüro in San Pedro 4 verschiedene Touren gebucht. Aber wir müssen uns jederzeit mit dem Büro bzw. das Büro mit uns in Verbindung setzen können. Nur so erfahren wir, wann wir genau abgeholt werden, wann wir wo sein müssen, etc. Und wir dabei höchstwahrscheinlich die weitaus ältesten Teilnehmer.

Wir rechneten ab und wir surften im Internet und dann ging es in die größte Mall (Zofir) von Iquique. Ich habe sicher schon geschrieben, dass die Stadt das Zentrum einer 1975 eingerichteten Freihandelszone ist. Und hier bieten über 400 Geschäfte ihre Leistungen an. Frans Handy setzte bei unserer Sitzung öfters aus, was nach Stürzen vom Tisch und gespidertem Display nicht verwunderlich erscheint. Also Freihandelszone mit Elektronikschnäppchen, Geburtstag und der Wunsch nach einem neuen Handy führten uns in den Konsumtempel. Beim Runterfahren mit dem Lift wählte das Geburtstagskind, heute durfte sie alles bestimmen, schon die Nummer von Uber und bestellte einen Wagen. Den konnte sie auf dem Handy verfolgen und genau sehen, wann er sich unserem Haus näherte. Die Bezahlung ging automatisch von ihrem Konto ab. Fertig! Dann streiften wir umher und fanden auch schnell ein paar Geschäfte mit entsprechenden Angeboten. Ein wenig handeln war auch noch drin und ein Verkäufer kam ihr fast 100 € entgegen. Auch ich war kurz davor mir ein neues Tablet zu kaufen, aber die Garantiezeiten und die evtl. eingeschränkte Einsatzmöglichkeit zurück in Deutschland, ließ es mich doch anders überlegen. Die anderen Waren (Parfüms, Klamotten, Schuhe) waren in unseren Augen nicht günstiger. Vielleicht hätte ich uns so einen großen Smart-Tv kaufen sollen, echte Billigangebote aber Karins Rucksack ist schon voll!?

So ging es wieder raus und dann ein Taxi zum Fischessen. Die Vermieterin hatte Franziska ja gleich am Anfang einen Tipp gegeben und den wollten wir nun umsetzen. Im „Neptuns“ gab es alles, wonach unsere Wünsche standen: Ein schönes altes großes Lokal (mit zwei Etagen und alles aus Holz) mit einem Atrium in dem wir draußen sitzen konnten und einem sehr freundlichen Kellner. Dieses Mal verzichteten wir auf die Vorspeise und bekamen wieder absolut frische Fischgerichte, die sehr gut mundeten. Und als wir so beim Pisco Sour ins Plaudern kamen (auch wir ein wenig mit Händen und Füßen) und der Geburtstag angesprochen wurde, verschwand unser Marco im Erdgeschoss. Es dauerte nicht lange und er kehrte mit einem dicken hohen Stück Schokoladentorte zurück auf das er eine kleine Kerze neben der Zierkirsche gesteckt hatte. Auf dem Teller stand, mit Schokoladensoße geschrieben, herzlichen „Glückwunsch zum Geburtstag“. Er hatte auch gleich drei kleine Kuchenteller mit Gabeln mitgebracht. Nun machten wir uns über den Kuchen her und genossen einfach diese freundliche und total entspannte Atmosphäre. So schön! Und jetzt kommt das Extratrinkgeld ins Spiel, was der Leser/in sicher nachvollziehen kann.

Zu Fuß nach Hause waren es nur noch 600 m und dort saßen wir dann zum letzten Mal auf dem Balkon und ließen uns inspirieren. Bestimmt ein gelungener Geburtstag für Franziska!    

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