Veröffentlicht: 18.02.2020
Am Montag Morgen (01.04.) ging es als erstes ins Cave Stream Scenic Reserve. Hier ging es gleich früh am Morgen 50 Minuten lang durch eine Höhle. Das Besondere war, dass es diesmal die ganze Zeit durch einen Fluss ging. Schon zu Beginn waren wir fast bis zur Hüfte im kalten Wasser. Danach die meiste Zeit zum Glück nur bis maximal zu den Knien. Kenny fand die Tour klasse, er war begeistert von den farbenreichen Felsformationen und Auswaschungen. Krissi konnte aufgrund des kalten Wassers und einsetzender Beklemmung dieses Mal leider nicht so viel Freude daran finden. Kenny ging gleich ein 2. Mal in Höhle, um zu fotografieren und zu filmen. Krissi blieb derweil draußen in der wärmenden Sonne und war umso glücklicher, je weiter sie von der Höhle wegkam.
Danach fuhren wir über den Arthurs Pass entlang riesiger Bergketten. Unser Ziel war der Avalanche Peak. Hier wollten wir 5h einen Berg hinauf und wieder hinab wandern. Leider machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Kurz vor dem Berg setzte zusätzlich zum stürmischen Wind noch starker Regen ein und die Gipfel waren wolkenverhangen. Schade. Also ging es in ein Café am Fuß des Berges. Bei zwei Chai Latte, einem Brownie und einem Stück Karotten Kuchen wurde die Stimmung besser. Im Trockenen schafften wir es dann auch endlich einmal unsere Unterkünfte für Bali zu buchen. In zwei Wochen schlafen wir in vier verschiedenen Hotels. Wir sind gespannt. Die Kreditkarte lief auf jeden Fall heiß.
Nach 3h im Warmen fuhren wir weiter Richtung Westküste Neuseelands. Im Okuku Reserve fanden wir auf einem Schotterplatz direkt an der Straße einen Schlafplatz für die Nacht. Kein spektakulärer Ort, aber saubere Toiletten und ein für Neuseeland typisches Huhn erheiterte die Gemüter aller Campinggäste.
Auch am 02.04. konnten wir uns noch über das süße Huhn freuen. Es war offenbar nicht allein und die Vögel erkundeten fröhlich die Kühlbox von ein paar Franzosen. Auf unserer Weiterfahrt legten wir als erstes einen kurzen Halt im Kapitea Reserve ein. Ein wunderschöner ruhiger See. Als dann auch unsere Wasservorräte wieder aufgefüllt waren, legten wir die letzten Meter bis zur Westküste zurück. Zwischendurch hielten wir immer wieder an schönen Lookouts.
Unser Ziel für den Tag waren jedoch die Pancake Rocks & Blowholes. Man weiß übrigens immer noch nicht genau, wie diese Gesteinsform entsteht. Bei einem 20 minütigen Rundweg konnten wir zahlreiche Klippen und Blowholes sehen. Bei einem Blowhole entstand sogar regelmäßig ein kleiner Regenbogen.
Zum Mittag hielten wir an diesem Tag einfach an der Küste direkt an der Straße. Mit Blick aufs Meer kochten wir lecker Rührei. Als Kenny den Strand genauer erkunden wollte und mit Schwung die Böschung hoch lief, konnte er sich noch gerade so retten. Es ging zum Strand nämlich ziemlich steil einige Meter bergab.
Auf der Weiterfahrt hielten wir noch spontan an einer Höhle, welche früher von den Maoris, den Ureinwohnern, als Unterschlupf genutzt wurde. Es war zwar nicht unbedingt spannend, aber die Höhle war sehr hoch und mit der Lage direkt am Strand dann doch ziemlich schön.
Unser letzter Halt an der Westküste war das Lighthouse in Cape Foulwind. Bis auf das Kenny hier ein Huhn „gejagt“ hat, gibt es leider nicht wirklich etwas Spannendes zu berichten.
Vorbei an einem Baum, welcher in der Form von einem Dinosaurier geschnitten ist und so auch den Namen T-Rex Tree trägt, fuhren wir weiter zum Kilkenny Lookout. ;)
Wir fahren hier in Neuseeland in den letzten Tagen wirklich viel Auto. Aber die Straßen sind gut ausgebaut und die Landschaft meist so schön. Es geht in Tälern zwischen Bergen hindurch oder direkt an Flüssen entlang und wird somit nie langweilig.
Übernachtet haben wir dann in der Rest Area Owen Junction. WikiCamps hatte uns schon Angst vor zahlreichen Sandflies gemacht und so aßen wir hinten bei uns im Auto zu Abendbrot. Im Endeffekt war es glaube ich gar nicht so schlimm. Aber sicher ist sicher. Wir hatten dann auch ein ziemlich einsames Plätzchen zum Schlafen. Oben an der Straße direkt am der Day Use Area campten 2 weitere Autos. Wir sind aber über einen Schotterweg etwas weiter nach unten Richtung Fluss gefahren und hatten somit unsere Ruhe. ;)
Am Mittwoch weckten uns eine Hasenmama und ihr Hasenkind, als sie fröhlich vor unserem Auto umher hoppelten. Für uns ging es aus Angst vor den Sandflies und dem Nebel im ganzen Tal schon in Richtung der Nelson Lakes, wo wir an diesem Tag eine Wanderung machen wollten. Wir hatten schon etwas Bedenken wegen des Wetters. Bei Nebel und tief hängenden Wolken macht eine Wanderung auf einen Berg dann doch nicht so viel Sinn. Der Wetterbericht munterte uns jedoch auf und je weiter wir aus dem Tal und je näher wir unserem Ziel kamen, umso besser wurde das Wetter. So genossen wir schließlich im Sonnenschein am Lake Rotoiti unser Frühstück.
Der See ist von Bergen und Wald umgeben. Besonders beeindruckend war, wie der Nebel am Rand des Sees aus dem Wald aufstieg. Eine tolle Kulisse und wir konnten gar nicht aufhören verschiedenste Fotos aufzunehmen.
Wir fühlten uns hier so wohl, dass wir dann erst gegen 11.45 Uhr zu unserer Wanderung aufbrachen. Mal wieder ganz schön spät dran. Uns stand eine 9.6 km lange Wanderung auf den Mt. Robert bevor. Für den Rundweg waren wir dann auch knapp 4 Stunden unterwegs. Wir waren wirklich begeistert. Die Sonne schien und ließ das Wasser wunderschön blau aufleuchten. Ganz oben angekommen, hatten sich dann auch direkt 5 Sachsen versammelt. Die Welt ist doch ein Dorf.
Nach dem Abstieg ging es für Krissi noch kurz ins eiskalte, aber klare Wasser.
Nach dem Auftanken für 2.27$ pro Liter dann weiter Richtung Abel Tasman Nationalpark. Jeder sagt zwar, dass man da unbedingt hin muss, trotzdem hatten wir irgendwie nicht so richtig einen Plan. Online findet man heraus, dass es eine Wanderung über mehrere Tage gibt. Das ist wohl auch der Grund für die Berühmtheit des Nationalparks. Für uns ist das aber nichts. Außerdem hatten wir nur einen Tag Zeit. Wir hatten ein paar wenige Likes auf Wikicamps, aber wir gingen irgendwie davon aus, dass man in einem Nationalpark groß wandern geht. Mal sehen. Wir fuhren erst einmal bis fast ans Ende des Nationalparks, um am nächsten Tag dann auf Entdeckungstour zu gehen. Wir kamen dann erst im Dunkeln im Waitapu River Free Camp an. Es war sooo voll, aber zum Schlafen reicht es ja.
Da unser Camp ja nicht ganz so schön war, ging es für uns Donnerstag Morgen direkt zu unserem ersten Ziel den Te Waikoropupu Springs. Direkt am Parkplatz gab es ein paar Tische in der Sonne, welche wir zum Frühstücken nutzten. Danach ging es auf den etwa 20 minütigen Walk zu den Quellen. Nach einer Weile fragten wir uns, ob wir die Quelle schon verpasst haben, denn wir waren schon eine Zeit lang unterwegs und es ging wieder Richtung Parkplatz. Um die nächste Kurve sahen wir dann jedoch die Quellen. Es war atemberaubend.
Das Wasser war einfach unglaublich klar und man konnte metertief den Boden erkennen. In einigen Metern Entfernung sprudelten in aller Ruhe die Quellen vor sich hin. Oben ein paar Wasserunruhen und unten nur an aufgewühltem Sand zu erkennen. Man sah aber nicht wirklich, wo im Boden das Wasser nun herkommt. Das Wasser gilt als eins der reinsten der Welt, da es circa 100 Jahre lang im Erdboden unterwegs ist, bevor es an die Oberfläche tritt. Noch ist es verboten, das Wasser nur zu berühren, da es für die Maori ein spiritueller Ort ist. Man überlegt jedoch, das Wasser in Flaschen abzufüllen und nach China zu verkaufen. Das wäre eine Schande für diesen wunderschönen Ort. Aber Geld hat ja bekanntlich die Macht. L Um eine weitere Ecke sah man dann anhand von aufgewirbeltem Sand unter Wasser, wo das Wasser aus der Erde tritt. Die Quelle hat auch den passenden Namen Dancing Sands.
Weiter ging es zu den Rawhiti Caves. Dieses Mal ohne Klettern oder nass zu werden. Nach einem steilen Aufstieg und einer halben Stunde Weg kamen wir an der riesigen Höhle an. Es war beeindruckend. Zahlreiche Stalagtiten hingen von der Decke herab. Einige wuchsen sogar dem Haupteingang entgegen. Das liegt wohl daran, dass Moose auf den Stalagtiten das Wachstum in Richtung der Lichtquelle am Eingang der Höhle beeinflussen. Und wir dachten, Stalagtiten hängen einfach immer senkrecht nach unten.
Zum Mittag hielten wir an der Ligar Picknick Bay. Nachdem die Nudeln fertig gekocht waren, schaffte es Krissi beim Abgießen den gesamten Inhalt des Topfes auf dem Erdboden zu verteilen. Einige Nudeln haben wir gerettet und gewaschen, trotzdem mussten wir mit dem Kochen noch einmal von vorn beginnen. Wenigstens war unser Plätzchen schön. Mit Blick auf den Strand, in der Sonne und windgeschützt und eine kleine Maus freute sich prächtig über die Nudeln. Im Anschluss stoppten wir für einen kurzen Blick am Tata Beach.
Unser letzter großer Halt des Tages, bevor wir uns aus dem Abel Tasman Nationalpark verabschieden wollten, waren die Wainui Falls. Ein hübscher Weg entlang eines Flusses führte uns über 2km zu den Wasserfällen. Schon auf dem Weg kletterten wir über zahlreiche Steine und das viele Wasser im Fluss ließ uns auf einen tollen Wasserfall hoffen. Wir sollten nicht enttäuscht werden. Der Wasserfall war relativ hoch und wirklich mit viel Wasser bestückt. Kenny kletterte natürlich direkt ein wenig herum. ;)
Auf unserer Weiterfahrt hielten wir noch kurz am Hawkes Lookout. Ein Rundweg über 10 Minuten zeigte uns einige Ausblicke über die zahlreichen Serpentinen und die am Fuße liegenden Täler. Für Krissi gab’s dann noch einen Geocache stellvertretend für die Südinsel Neuseelands.
Am Freitag, den 05.04. ergriffen wir wieder früh die Flucht, in der Hoffnung auf einen hübscheren Platz zum Frühstücken. Wir hatten Zeit. Es stand nur dir Fahrt zur und mit der Fähre auf dem Programm. Bei der Totora Flat Picnic Area wurden wir fündig und mussten gar nicht weit fahren. Direkt am Fluss hatten wir ein schönes Plätzchen für uns ganz allein. Wir genossen Kaffee und Sonne und machten uns erst einige Zeit später auf den Weg.
Auf der langen Fahrt hielten wir am Cullen Point Lookout und am Groves Arm Jetty. Am Picton Lookout gab es Mittagessen und wir schauten direkt auf den Hafen von Picton. Hier sollte auch unsere Fähre ablegen. Nach kurzer Zeit kam dann auch die Interislander Ferry angefahren. Man ist die riesig und macht Dreck. Da bekommt man ja direkt wieder ein schlechtes Gewissen der Umwelt gegenüber.
13.15 Uhr ging es für uns aufs Schiff und eine Stunde später starteten wir dann die Überfahrt. Es waren super hohe Wellen und gefühlt das halbe Schiff war seekrank. Die Besatzung kam sogar extra mit kostenfreien Eiswürfeln herum, um die Übelkeit zu lindern. Durch den hohen Wellengang kamen wir dann auch etwas verspätet 17.45 Uhr in Wellington an und wir hatten noch einiges vor.
Die Stadt Wellington ansehen, stand dabei irgendwie nicht auf dem Programm, obwohl es ja eigentlich ganz schön sein soll. Naja.. Wir genossen in Wellington zumindest mal wieder eine kostenlose heiße Dusche. Danach noch einkaufen und ab ins 50km entfernte Free Camp Motukaraka Point Reserve.