Veröffentlicht: 08.07.2019
Am Morgen des 21.3. bekamen wir wieder Besuch von unserem Enten Pärchen. Das ging so lange gut, bis ein Hund ohne Leine vorbei kam und das Herrchen ihm zu spät von der Entenjagd abbringen konnte. Es ging alles gut, wir fragen uns jedoch, warum die Enten nicht einfach davon geflogen sind? Nach dem Frühstück hielten wir noch kurz am Spielplatz vor dem Camp. Spielplätze bieten sich ja toll zum Fitnesstraining an. Das haben wir jetzt auch nötig, denn wir haben uns im August für die Teilnahme am Tough Mudder angemeldet. Oh oh…
Unser nächster Halt war die Stadt Dunedin. Nachdem wir unsere Vorräte aufgestockt hatten, hielten wir kurz am Chinese Garden.
Der sah von außen toll aus, der Eintritt schreckte uns jedoch ab und wir fuhren weiter zum Unity Park Lookout. Wir konnten uns also noch einmal einen Überblick von oben auf Dunedin und den Fluss verschaffen.
Toll war im Anschluss unser Besuch des Tunnel Beach bei Dunedin. Über einen relativ steilen aber kurzen Pfad erreicht man die Klippen über dem Strand.
Man kann die beeindruckenden Gesteinsformationen aber nicht nur von oben, sondern auch vom Strand aus sehen. Durch einen Tunnel im Gestein kommt man von oben an den Strand. Daher wohl auch der Name Tunnel Beach. Der Tunnel war wohl fast das Highlight des Ortes, ist auf jeden Fall ein Alleinstellungsmerkmal.
Die folgende längere Autofahrt unterbrochen wir nur kurz zum Mittagessen. Wir fanden sogar ein ganz hübsches Plätzchen am See im Waihola Reserve. Wir beobachteten Kinder beim Kanu fahren und wie ein Jungvogel zahlreiche Touristen lautstark um Futter anbettelte.
Es war zwar schon Nachmittag, aber wir wollten gern noch das Nugget Point Lighthouse sehen. Über den Kaka Point (über dessen Namen sich vor allem Kenny prächtig amüsierte) fuhren wir zum Ausgangspunkt der kleinen Wanderung. Ein 900m langer Weg führt entlang der Klippen nach vorn zum Leuchtturm.
Das ganze hat uns ja ein wenig an die 12 Apostel in Australien an der Great Ocean Road erinnert. Bloß nicht so überlaufen, dafür aber mit Seelöwen. Diese hatten zwischen den Steinen sogar kleine Pools in denen sie entspannt und von Meeresströmungen unbeeinflusst umher schwimmen konnten. Auf dem Rückweg entdeckten wir im Meer noch einen seltsamen dunklen Fleck, welcher sich sogar zu bewegen schien und zahlreiche Vögel anzog. Leider hatten wir kein Fernglas dabei. Wir hofften ja eine Weile lang auf einen Wal, dazu bewegte es sich jedoch zu wenig. Mit anderen Leuten kamen wir dann darauf, dass es wohl eine Insel aus Seegras oder ein großer Fischschwarm sei. Wir werden es wohl nie herausfinden.
Die Nacht verbrachten wir mal wieder in einem bezahlten Camp, denn wir brauchten unbedingt eine Dusche. Im Kuramea Caravan Park fanden wir diese sowie eine schöne, sehr gut eingerichtete Küche für 24$.
Am Freitag ging es nach dem Morgensport am Spielplatz zur Lost Gypsy Gallery. Ein Bus voller Krimskrams und Spielereien. Wir hielten uns dort eine ganze Weile auf, es gab ja viel zu entdecken. Alles bewegte sich oder machte Geräusche. Faszinierend.
Über den Florence Hill Lookout fuhren wir zu den Koropuku Falls. Eine kurze Wanderung führte uns hier zu einem kleinen Wasserfall. Es ging durch dichten Wald und wortwörtlich über Stock und Stein. Auch eine kleine Bachüberquerung war dabei. Auf dem Rückweg schaffte Krissi es gerade so, sich vor einem bösen Sturz auf den Steiß zu retten. Es war alles ganz schön matschig und rutschig.
Muttis und Omas sollten jetzt vielleicht nicht weiter lesen. :D In der Porpoise Bay ging es für uns ab ins eiskalte Meer. Wir hatten bei WikiCamps gelesen, dass es möglich sei, in dieser Bucht mit wilden Delfinen zu schwimmen, genauer mit Hector Delfinen. Diese sind etwas kleiner als andere Delfine und kommen nur an der Küste von Neuseeland vor. Als wir dann am Strand standen und wirklich Delfine sahen, sprangen wir in längere Klamotten als Wetsuit-Ersatz und mit der GoPro bewaffnet, ging es ab ins Wasser. Es war soooo kalt. Hinter der Brandung angekommen, wurde es Krissi etwas mulmig. Die Delfine waren ungefähr noch einmal soweit entfernt, wie der Strand. Aber wir schwammen noch ein ganzes Stück weiter hinaus, nach links, nach rechts, immer in Richtung der Delfine. Einige Male waren sie auch wirklich sehr nah. Es war toll sie um sich herum schwimmen zu sehen und sogar das Atmen der Tiere zu hören. Aufgrund nachlassender Kräfte und der Kälte kämpften wir uns durch die Brandung zurück zum Strand. Dieser Teil machte dann wirklich keinen Spaß mehr. Wir froren so sehr, als wir wieder aus dem Wasser kamen. Verständlich, wir waren ca. 30 Minuten im kalten Meer gewesen. Direkt in der Nähe lag die Curio Bay, hier wärmten wir uns in der Sonne auf und aßen zu Mittag. Wir saßen noch lange in langen Klamotten da, während um uns herum alle in kurzer Kleidung umher liefen.
Gestärkt ging es zu den Waipahatu Wasserfällen. In 3h wanderten wir einen 6.5 km langen Rundweg entlang und kamen an zwei Wasserfällen vorbei. Nach zahlreichen Treppen war der Erste leider etwas enttäuschend.
Der zweite Wasserfall war dann aber die Wanderung wert. Nach unserer Schwimmaktion am Morgen war die Wanderung dann aber doch ganz schön anstrengend und wir waren froh, als wir wieder am Auto angekommen waren.
Bevor es ins Camp für die Nacht ging, stand jedoch noch der Besuch eines Leuchtturmes auf dem Plan. Am Waipapa Point Lighthouse beobachteten wir dann auch ziemlich lange einen riesigen Seelöwen bei seinem abendlichen Spaziergang durch die Wiesen.
Übernachtet haben wir dann in Fortrose im Moray Terrace Reserve. Ein Camp direkt am Ufer eines Sees. Als wir ankamen, war es schon super voll. Einer der Camper rollte extra für uns sein Sonnendach ein und so konnten wir auch noch einen Platz direkt am Strand ergattern. Tolles Camp, wenn nicht mitten in der Nacht ein Bus mit rund 10 Leuten Halt gemacht hätte und laut Musik gespielt hätte. Über Leute, welche sich beschwert haben, wurde sich lustig gemacht. Zum Glück ist die Gruppe nach ca. einer halben Stunde wieder abgefahren. Unglaublich respektlos.
Am Samstag starteten wir erstmal mit einer Suche nach Wasser. Das erwies sich in Invercargill als gar nicht so einfach. Mit ein paar Einkäufen und der Suche nach Taschenlampen vertrödelten wir so den ganzen Vormittag. Endlich schafften wir es dann zu unserem nächsten Ziel, der Monkey Island. Dort waren viele Leute am Strand und im Wasser. Die Insel selbst konnte man leider auch nur durch Schwimmen erreichen. Wir begnügten uns auf Grund der Wassertemperatur mit einem Foto der Insel und aßen Mittag mit Blick auf die Selbige. Wir dachten ja, dass es auf der Insel Affen gäbe. Erst vor Ort merkten wir, dass die Insel wegen ihrer Form so heißt.
Weiter ging es nun wieder Richtung Norden. Im Fjordland National Park wollten wir uns einen Blick von Oben verschaffen und wählten daher eine Wanderung auf einen Berg. Bis zum Startpunkt der Wanderung mussten wir erstmal 20 km Schotterpiste hinter uns lassen. Am Parkplatz angekommen, sahen wir bereits, wie sich die Leute überall am Körper schlugen und kratzten. Es gab Unmengen an Sandflies. Auch wir kämpften also mit den beißenden Tierchen beim Packen des Rucksacks. Nun aber fix los, denn es war bereits 16 Uhr und die Wanderung zum Lake Hauroko Lookout und zurück sollte 3h dauern. Zum Glück ließen die Sandflies kurz nach dem Parkplatz von uns ab. Es folgte 15 Minuten Wandern am See und anschließend 1h steiler Aufstieg.
Wir überquerten kleine Bäche, kletterten über umgefallene Baumstämme und liefen hoch, hoch hinauf. Die Anstrengungen lohnten sich. Der Ausblick war unglaublich schön. Wir sahen Lake Hauroko und die umgebenden Berge. Nach einer Pause mit Apfel, Keksen und vielen Fotos ging es wieder hinab. Auf dem Rückweg trafen wir einen anderen deutschen Backpacker, er aß fröhlich hellblaue Beeren, von welchen er wohl mal gehört hat, dass man sie essen kann. Er war sich relativ sicher... Wir haben dann aber trotzdem nicht probiert.
Doch etwas ko fuhren wir dann in unser Camp für die nächste Nacht. Dieses war direkt an der Clifden Suspension Bridge gelegen. Im Fluss gab es für uns dann auch noch eine „Dusche“. Diese hatten wir nach unserer Wanderung dann doch nötig. Der Fluss war super kalt und umso kürzer unser Badeausflug.
Sonntag, der 24.03. startete mit einem Spaziergang über die Brücke. Diese hatten wir uns am Vorabend dann nicht mehr angesehen.
Das Highlight des Tages war der Besuch der Clifden Cave. Zwei Stunden lang liefen, krochen und kletterten wir durch die Höhle. Wir sahen grüne Glühwürmchen, tasteten uns um Teiche und kleine Flüsse herum, bekamen natürlich nasse Füße und stiegen am Ende über eine klapprige Leiter ans Tageslicht.
Nach einer langen Autofahrt kamen wir dann am wunderschönen, ruhigen Frasersbeach in Manapouri an. Hier aßen wir Mittag mit Blick auf den See.
Wir trauten uns sogar beide noch ins kühle Nass und probierten ein bisschen die Unterwassertauglichkeit unserer GoPro aus.
Nächster halt war die Touristenstadt Te Anau. Diese liegt direkt an einem See und wir beobachteten, wie ein Wasserflugzeug durch die Gegend schwamm. Leider startete es nicht.
Nach den letzten Besorgungen fuhren wir los in Richtung Milford Sound. Kennys absolutes must do für Neuseeland. Man gelangt übrigens nur über Te Anau und im Anschluss über eine einzige 120km lange Landstraße zu dem berühmten Fjordland. Auf dem Weg zu unserem Camp wurde es schon langsam dunkel und wir mussten im Auto dem ein oder anderen Hasen ausweichen. Leider fing es auch noch an zu regnen. Das sollte die nächsten 1.5 Tage anhalten. Auch die Nacht über im Cascade Creek Camp (26$) hielt uns der Regen und Wind ganz schön wach, alles wackelte und war laut. Wir vermissen ja oft unser Auto aus Australien, vor allem das ewige Bett aufbauen am Abend nervt ganz schön. Bei Regen ist es jedoch super praktisch. Wir könnten einfach bei uns hinten im Auto auf der Bank sitzen und zu Abend essen.
Am Montag regnete es weiter und es wurde eher mehr als weniger. Und das zu Krissis Geburtstag. Wir konnten uns ja aber schon am Vortag darauf vorbereiten und ließen uns die Stimmung nicht verderben. Wir machten uns daran, die restlichen Kilometer bis nach Milford Sound zurück zu legen. Der starke Regen hatte immerhin den Vorteil, dass zahlreiche Wasserfälle die Berge hinunterliefen. Viele mehr als es normalerweise bei schönem Wetter gewesen wären. Die Straße nach MS führt ab einem bestimmten Punkt nur noch durch ein Tal - links und rechts von hohen Bergen umgeben.
Wir hatten am späten Nachmittag die typische Bootstour gebucht. Man fährt durch den Meeresarm und bewundert rechts und links von sich die hohen Felsen, bis zur Meeresmündung und wieder zurück. Zwei Stunden lang wird parallel noch etwas zur Natur und den Wasserfällen an den Felsen erzählt. Wir waren jetzt aber schon früh am Morgen angekommen. Ehrlich gesagt, dachten wir, man könnte sich vielleicht in ein Café oder Restaurant setzen und die Zeit überbrücken. Aber MF besteht lediglich aus einem Terminal für die Abfahrten der Boote, einem kleinen Flughafen und einem Campingplatz. Es schüttete übrigens immer noch wie aus Eimern. Also entschieden wir uns kurz vor 11 Uhr in das Camp zu fahren und schon einmal für die kommende Nacht einzuchecken. Wir hatten bei WikiCamps gelesen, dass man im Camp Dank der Aufenthaltsräume super einen regnerischen Tag verbringen kann. Wir hatten Glück und ergatterten den letzten Stellplatz. Und das früh 11 Uhr. Verrückt, aber es war eben der einzige Campingplatz in der Umgebung. Wir saßen also bis zum Nachmittag im Aufenthaltsraum, schrieben Blog, aßen Eierkuchen zum Mittag und staunten über das verrückte Wetter vor dem Fenster.
Dann ging es endlich zum Boot. Wir waren ca. 10 Leute und auf das Boot hätten locker 50 Personen gepasst. Trotz des Regens war die Fahrt unglaublich beeindruckend und schön. Bei Sonne wäre alles sicherlich hübscher gewesen, aber so war es irgendwie mystisch und spannender. Und alle Felswände waren von zahlreichen kleinen und großen Wasserfällen geziert. Die meisten sind einige Stunden nachdem der Regen aufgehört hat, direkt wieder weg. Ein weiteres Highlight war, dass das Wasser der Wasserfälle teilweise den Boden gar nicht berührte, sondern vom Wind direkt wieder nach oben getragen wurde. Es sah alles so spektakulär aus.
Einmal sind wir auf einen Wasserfall zugefahren und der Kapitän warnte noch davor, dass das gesamte Boot vom Wasser bedeckt sein würde. Wir standen neben ein paar Anderen noch oben an Deck und nahmen die Warnung irgendwie nicht ganz so ernst, bis wir direkt im Wasserfall standen. Man musste sich ganz schön festhalten. Nach der Fahrt waren wir beide pitschnass, aber glücklich. Sogar Kenny hat es gefallen. Er war zu Beginn etwas traurig, da er sich wirklich auf Milford Sound gefreut hatte und sich nur für diesen einen Tag Sonnenschein gewünscht hatte.
Zurück im Camp ging es direkt unter die warme Dusche und die nassen Klamotten kamen in den Trockner. Den Abend ließen wir gemütlich mit Wein im Aufenthaltsraum ausklingen. Hier lernten wir ein super nettes Paar aus den USA kennen, welche uns gleich noch mit Tipps für die weitere Reise versorgten.
Leider war die Nacht ziemlich schlaflos. Der Regen war so laut und bei jeder Windböe fürchteten wir, unser Auto würde direkt umfallen, so sehr wackelte alles. Wir waren am nächsten Morgen also ziemlich ko.