Veröffentlicht: 29.12.2020
Seit Beginn von Corona sind wir ja alle reisemäßig einigermaßen eingeschränkt, so auch ich. Berufsbedingt hatte ich während des ersten Lockdowns und auch nun wieder sehr viel Zeit für kleine Wanderungen und Radtouren in meiner näheren Umgebung. Sie sind also alle in der Umgebung von Berching zu finden.
Ein paar davon möchte ich mit euch teilen.
PS: Dieser Artikel kann gern als Werbung für meine wunderschöne Heimat verstanden werden ;)
Wanderung Gänsetal im Frühling
Zwischen den Orten Litterzhofen und Fribertshofen liegt versteckt ein kleines Tal, es heißt Gänsetal. Es ist sehr idyllisch: ein holpriger Weg führt zwischen recht steilen Felsen hindurch, begeitet von einem kleinen Bach, und erreicht schließlich das eigentliche Tal. Dort gibt es eine Feuerstelle und einen hölzernen Unterstand. Und einen See. Baden kann man dort nicht, dafür ist er zu dreckig. Der Bach fließt dann weiter, wo das Tal immer weiter wird. Zum Teil bewaldet. Es sieht ein bisschen aus wie im Märchen. Dieser Teil heißt "die roten Gräben". Dort spazierte ich also im warmen April-Sonnenschein entlang.
Dann ist dieses Tal zu Ende und man kommt auf eine Straße, die von Biberbach hinauf nach Litterzofen führt. Dieser bin ich dann eine Weile richtung Biberbach gefolgt, aber es war sehr heiß und ich sehnte mich nach etwas Schatten. Deswegen ging ich wieder in den Wald und fand einen alten Steinbruch. Der ist schon seit Jahren außer Betrieb, weswegen ich eigentlich keine Angst hatte, hinein zu gehen. Als jedoch völlig unerwartet ein Baum von oberhalb des Steinbruchs abbrach und herunterstürzte, zog ich wieder von Dannen.
Ich folgte einem steilen Weg hinauf, wo ich wieder im Wald unterwegs war, zwischen Plankstetten und Biberbach. Nach einiger Zeit kam ich an den Staudenhof. Das ist zwar ein eigener Ort, aber es gibt dort nur ein Haus, alles andere, die ganze Hofstelle mit den Kuhweiden gehört zum Kloster Plankstetten. Dahinter gibt es wieder einen stillgelegten alten Steinbruch. Ich setzte mich an meine Lieblingsstelle und entspannte, bevor ich schließlich auf Feldwegen wieder nach Hause ging.
Jura-Aktiv-Tour
Der Lockdown und das gute Wetter ließen gar nicht zu, den Frühling nicht draußen zu verbringen, weswegen mein Freund und ich uns mit unseren Fahrrädern auf den Weg machten zu einer kleinen Tagestour. Wir wollten die Jura-Aktiv-Tour fahren. Das ist eine schöne Runde, geht es doch durch die kleinen Städtchen Berching, Beilngries, Dietfurt und Breitenbrunn. Auch führt der Weg entlang an hübschen Flüsschen, wie der Laaber und der Sulz und wortwörtlich über Berg und Tal, durch Wiesen und Felder.
Wanderung Benediktus-Weg
Ich habe mir im Mai neue Wanderschuhe gekauft. Diese musste ich natürlich einlaufen. Und dafür habe ich mir den Benediktus-Weg ausgesucht, der von Plankstetten nach Berching führt. Oder auch umgekehrt. Jedenfalls bin ich erstmal nach Plankstetten gegangen und dabei am sogenannten Kruzerloch vorbei gekommen. Das ist eine Höhle aus - ich glaube - Sandstein. Als Kinder waren wir oft hier. Es gibt sogar einen Tunnel, wo man ein bisschen hineingehen kann. Der Sage nach ging dieser Tunnel einst bis nach Berching, aber spätestens im zweiten Weltkrieg muss der wohl eingestürzt sein, denn mein Großvater kann sich auch nicht mehr erinnern. Eine andere Sage besagt, hier habe vor einigen Jahrzehnten/ Jahrhunderten ein einsamer Einsiedler mit dem wundersamen Namen "Saugore Michl" gelebt. Fest steht jedoch, dass hier Fledermäuse leben.
Danach ging ich den Benediktus-Weg entlang, der durch den Wald verläuft. Hin und wieder kann man Blicke auf die Orte in den Tälern erhaschen: Plakstetten, Eglasmühle und Berching. Ich kam an einer Quelle vorbei und an vielen Infotafeln über das Leben des Heiligen Benediktus. Warum? Weil es in Plankstetten ein Benediktiner-Kloster gibt. Schließlich war ich in Berching, aber es reichte mir noch nicht. Deshalb marschierte ich kurzerhand querfeldein in den Wald hinauf richtung Wirbertshofen. Über Stock und Stein, über Wiesen und Felder und den Höllgraben ging es schließlich wieder nach Hause.
Wanderung Hoher Brunnen
In der Großgemeinde Berching gibt es noch weitere interessante Natursehenswürdigkeiten, die angeblich sogar Touristen anlocken, unter anderem den hohen Brunnen bei Sollngriesbach. Julius und ich waren noch nie dort, deshalb entschlossen wir uns, einmal hinzuwandern. Zuerst ging es für uns am Kanal entlang nach Berching. Dann kamen wir ganz schön ins Schwitzen: eine Siedlung ganz steil bergauf, bis zum Wasserwerk. Und dann durch grüne und bunte Gärten immer höher hinauf, mit einem wirklich wunderbaren Blick über Berching. Leider konnte ich das gar nicht auf Foto bannen. Nun waren wir auf der Jettingsdorfer Hochebene und wir folgten Wirtschaftswegen durch den Wald, bis wir endlich ein Hinweisschild auf den Hohen Brunnen fanden. Nun ging es bergab, immernoch durch Wälder. Der Brunnen selbst dann wäre tatsächlich von Weg aus leicht zu übersehen, weil er versteckt ins Tal abfällt. Es sind nämlich Kalkterrassen, die Wasser führen. Da geht es steil bergab. Zum Glück waren da noch mehr Leut unterwegs, sonst wäre uns dieses Highlight vielleicht entgangen. Nach einer angemessenen Rast brachen wir wieder auf, folgten dem Weg aber nach unten. Und nun veränderte sich der Wald: waren wir vorher immer nur durch Laubwälder gegangen, standen wir urplötzlich in Kiefernwäldern. Mit so Pflanzen auf dem Boden. Leider bin ich botanisch gar nicht bewandert.
Wanderung Steinerne Rinne
Ein weiteres Highlight in unserer Region ist die Steinerne Rinne bei Erasbach. Und weil zwar angeblich "immer schon alle Kinder am Wandertag dorthin wandern", wir wohl aber schon zu alt für "schon immer" sind, waren meine Freude und ich noch nie dort. Wir trafen uns also zu sechst in Sollngriesbach, um von dort zur steinernen Rinne und weiter nach Erasbach zu wandern.
Nach einem kurzen Abschnitt an der Straße, führte unser Weg in den Wald und bergauf. Manch unerfahrener Teilnehmer der Expedition kam ganz schön ins Schwitzen ;). Wieder mal durch den Wald führte unser Weg, der sehr gut ausgeschildert war und sehr stark frequentiert wurde. Die steinerne Rinne ist eine Kalkrinne, die sich durch das kalkhaltige Wasser gebildet hatte. Das Wasser verläuft in ihr hinab ins Tal. Dorthin wanderten wir dann auch. Wir hatten einen tollen Blick über Erasbach und hinüber zum Sulzbürg. Jede Menge Kühe in Weiden verfolgten unsere Wanderung interessiert. Eine Teilnehmerin der Expedition fütterte die Kühe dann. Wir merken uns fürs Protokoll: Kühen schmeckt kein Bier.
Der Rückweg auf der Teerstraße bis nach Sollngriesbach war dann sehr anstrengend.
Seminarwanderung bei Eichstätt
Eichstätt ist zwar gute 30 Kilometer von mir entfernt, aber beruflich bin ich dort regelmäßig. So kam es, dass wir mit dem Seminar im Sommer dort wandern gingen. Über das Buchtal ging es aus dem "Eichstätter Kessel" hinaus und am Altmühlpanoramaweg entlang. Weit gingen wir nicht, aber wir folgten schönen Pfaden, genossen schöne Ausblicke auf Eichstätt und erreichten ein "Gipfelkreuz".
Winterliche Radtour am 3-Bezirke-Radweg
Mal wieder vom Radl-Fieber gepackt brach ich im Dezember bei knapp über 0 Grad zu einer Tagestour durch meine Heimat auf. Dazu auserkoren hatte ich den 3-Bezirke-Radweg, der von Berching (Oberpfalz) am Kanal entlang erstmal nach Beilngries führt. Es war kalt, die Sonne schien auch noch hinter den Hügeln. Der geschotterte Radweg war sehr vereist und ein bisschen voll Schnee.
Nach Beilngries (Oberbayern) ging es an der Altmühl entlang erstmal zum Kratzmühlsee, einem Highlight in der Gegend. Lange verweilen konnte ich nicht, kroch mir doch die Kälte in die Glieder. Der Weg führte weiter durch das Altmühltal bis nach Kinding und ab hier folgte ich dem Schwarzachtal. Hier entschloss ich mich, nicht dem ausgeschilderten Weg im Tal entlang zu folgen, sondern auf einer normalen (aber kaum befahrenen) Straße ein bisschen im Hügel drin bis Greding (Mittelfranken) zu fahren. Zuvor in Kinding hatte ich bereits überlegt, ob ich nach Greding abbrechen und direkt wieder heim fahren sollte, weil es doch sehr kalt war. Beflügelt von der wunderbaren Aussicht neben dem Schwarzachtal beschloss ich allerdings, weiterzufahren.
Eine Weile nach Greding folgte ich noch dem Schwarzachtal, es ist wirklich wunderschön. Die alten Gebäude und Kirchen veränderten sich. Das ist faszinierend, wie schnell das innerhalb weniger Kilometer gehen kann!
Nach Obermäßig allerdings gesellte sich zur Kälte auch noch der Hunger - ich hatte natürlich nichts eingepackt. Nun wurde es hart. Wolken zogen auf und jetzt fuhr ich auch nicht mehr in einem ebenen Tal, sondern "Überland". Es war nicht direkt hügelig, aber trotzdem spürte ich jeden Höhenmeter.
In Sulzkirchen erreichte ich den Main-Donau-Kanal. An ihm wollte ich eigentlich ganz entspannt bis Berching radeln. Doch es ging schwer. War am Vormittag der Weg noch schneebedeckt, so war jetzt alles unter den kräftigen Strahlen der Mittagssonne geschmolzen und ich fuhr im Schlamm. Zwischenzeitlich stieg ich ab und schob mein Rad, weil es weniger Kraft kostete und ich auch nicht wesentlich langsamer war. Das allerdings war ein Fehler... mich frohr immer noch mehr. Bei Mühlhausen verließ ich den Kanal, auf der Straße ging es einfacher zu fahren. Aber ich frohr so unglaublich. Dann fasste ich einen Entschluss und rief meinen Freund an, damit er mich abholen würde. Kurz vor Pollanten wartete ich auf ihn.
Trotz warmem Tee und Kniebeugen frohr ich so, dass mir die Tränen kamen. Aber damit war ich nicht alleine: 3 kleine Jungs kamen ebenfalls angefahren. Der letzte schiebend und heulend. Ich konnte ihn verstehen. Mein Angebot, sie nach Hause zu fahren, lehnten sie ab.
Schlussendlich wurde ich geholt und ich war noch nie so froh, warm duschen und mich aufwärmen zu können.
Winterwanderung am Altmühlpanoramaweg
Weniger dramatisch, aber ähnlich kalt war die Wanderung mit einer Freundin entlang des Altmühlpanoramawegs zwischen Kinding, Irlahüll und Unteremmendorf. Wir waren deutlich besser angezogen und hatten sehr viel Tee dabei. So gingen wir in Kinding los, über die Altmühl und den Hang hinauf. Der Weg war einigermaßen steil und durch den Wald. Eigentlich wären Hügelgräber angeschrieben gewesen, die wir gerne gesehen hätten. Aber wir sahen sie nicht. Entweder, weil wir zu viel ratschten, oder weil alles schneebedeckt war.
Schließlich kamen wir raus aus dem Holz und befanden uns auf einer "Hochebene" bei Irlahüll. Viele Kinder mit Schlitten waren unterwegs. Zunächst auf der Teerstraße machten wir uns im schönsten Sonnenschein wieder auf den Weg nach unten, also nach Unteremmendorf.
Da kann man mal rechts in einen Feldweg abbiegen und hat dann einen super Blick auf das Altmühltal. Nach einem angemessenen Genuss dieses Ausblicks führte unser Weg weiter zum Felsentor. Das ist - wie der Name schon sagt - ein sehr imposantes Tor im Felsen. Allerdings schien es dahinter sehr steil bergab zu gehen ... und der Weg war oben sowieso wegen Glätte gesperrt gewesen ... da kam ein Wanderer von unten durchs Tor und meinte, das könne man schon gehen. Es sei halt ein bisschen rutschig. Genauso war es dann auch. Unten waren dann noch kleine Höhlen. Und schwupps, waren wir in Unteremmendorf.
Nun gingen wir immer im Altmühltal entlang die ca. 5km bis Kinding zurück. Die Sonne war bereits verschwunden und es wurde sehr kalt. Zum Glück hatten wir noch Tee dabei, der so heiß war, dass ich mir immer noch die Zunge daran verbrannte. Und wir hatten schöne, lustige Gespräche, die uns die Kälte vergessen ließen. Nach 2,5 Stunden waren wir wieder am Ausgangspunkt unserer Wanderung.