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Kapstadt, du hast mich in deinen Bann gezogen!

Veröffentlicht: 05.05.2018

Tag 1: 24h im Bus und meine Ankunft in Kapstadt

Mittwoch um 15 Uhr wurde ich abgeholt, um zur Busstation gebracht zu werden. So groß meine Freude auf meinen bevorstehenden Trip war, schwang auch ein bisschen Aufgeregtheit und Wehmut mit. Aufgeregt war ich, weil ich mich die nächsten Tage alleine in einer nicht ganz ungefährlichen Stadt herumtreiben würde und die Wehmut kam auf, weil ich mich von Julie schon komplett verabschieden musste und auch die meisten anderen nach meinem Trip nur noch 10 Tage da sind, bevor Sie nach Hause fliegen. So langsam wird einem das Ende dieses Abschnittes immer deutlicher. Aber nun steht erstmal mein letzter Trip an.

So kam ich um 15:15 pünktlich in der Innenstadt an und auch der Bus traf wenige Minuten später ein. In Deutschland muss man 15-30min vor geplanter Abfahrtszeit da sein. In Namibia sind es mindestens 60min - diese waren aber auch wirklich nötig, hier dauert einfach alles ein bisschen länger. Nachdem man sein Gepäck gewogen und “eingecheckt” hat bekam man einen Sitzplatz zugewiesen. Schon in der Schlange hatte ich gehofft, in die Nähe der drei deutschen Mädels gesetzt zu werden, die in der Reihe vor mir standen. So kam es zum Glück dann auch, was die 22h Fahrt wesentlich erträglicher gemacht hat. Im Endeffekt hat die Fahrt dann leider 23,5 Stunden gedauert, was mich ziemlich geärgert hat, da meine Zeit hier in Kapstadt mit 2,5 Tagen sowieso sehr begrenzt ist. Naja aufregen nützt ja nichts, also musste ich meine Pläne umwerfen. Immerhin empfing uns Kapstadt mit strahlendem Sonnenschein. Aus dem Bus ausgestiegen erfuhren wir, dass die öffentlichen Busse streiken. Für ein Taxi war ich allerdings zu geizig, sodass ich mich dazu entschied die 2km zu meinem Hostel zu laufen, in der Hoffnung nicht beklaut zu werden. Zum Glück ist alles gut gegangen und ich bin sicher angekommen. Mein eigentlicher Plan war es, den Lions Head zu besteigen und von dort aus den Sonnenuntergang zu schauen. Da die Zeit dafür aber nicht mehr reichte lief ich zur Waterfront, ging an der Promenade spazieren, genoss den Duft der Meeresluft, lauschte dem Meeresrauschen und hielt meine Nase in die Sonne ☀️ von dort aus schaute ich mir dann auch den Sonnenuntergang an, der mittlerweile schon um kurz nach 18 Uhr ist. - Ich freue mich so auf die langen Sommerabende in Deutschland - auch das begrenzt meine Tage hier, da es im Dunkeln natürlich noch gefährlicher wird. Also bin ich nur noch etwas durch das Einkaufszentrum geschlendert, einkaufen gegangen und dann zurück zum Hostel gelaufen. Nach leckeren Nudeln mit Pesto aus dem Glas und einer warmen Dusche bin ich um halb 9 müde ins Bett gefallen.

Tag 2: Tagesausflug auf die Kap Halbinsel

Für Freitag hatte ich bereits im Voraus einen Tagesausflug gebucht, um die Kap Halbinsel zu besichtigen. Um 8:30 Uhr wurde ich von dem Anbieter an meinem Hostel abgeholt und so ging es auch schon los mit einer völligen bunten Truppe von 20 Leuten und unterschiedlichsten Nationalitäten. Von Israel über Korea, Japan, Niederlande und Frankreich bis nach Brasilien. Um ausführlich von dem gesamten Tag zu berichten bräuchte ich mehr Zeit aber ich erzähle euch von den Highlights. Das größte aller Highlights war allerdings das grandiose Wetter, das nicht hätte besser sein können und in der aktuellen Regenzeit absolut keine Selbstverständlichkeit ist. Unser erster Stop am Morgen war „Hout Bay“ wo wir bei faszinierenden Licht- und Nebelschauspielen eine kleine Bootstour gemacht und eine Robben Kolonie besucht haben. Danach gab es bei spektakulärer Aussicht Muffins, Joghurts und Getränke. Als nächstes ging es zum Boulders Beach in Simon‘s Town zu den afrikanischen Pinguinen die momentan ganz viele flauschige Babys hatten. Anschließen machten wir eine 40 minütige

Fahrradtour durch das Naturreservat der Kap Halbinsel. Es hat total Spaß gemacht endlich nochmal Fahrrad zu fahren und hätte für mein Geschmack noch länger sein können. Nach einem super leckeren Mittagessen ging es dann noch zum Cape Point und zum Kap der guten Hoffnung, dem südwestlichsten Punkt Afrikas.

Tag 3 - Spektakuläre Ausblicke und müde Beine

Mein Wecker klingelte heute schon um 5:15 Uhr, da ich mir vorgenommen hatte den Lion’s Head zum Sonnenaufgang zu besteigen. Entgegen meinen Erwartungen war es kein Problem alleine in der Dunkelheit loszulaufen, weil ich natürlich nicht die einzige mit diesen Plänen war. Schon wären des Aufstiegs boten sich einzigartige Blicke über Kapstadt bei Nacht. Spätestens als ich die Spitze erreichte wusste ich, dass sich das frühe Aufstehen und die Anstrengung gelohnt hatten. Die Aussicht über Kapstadt lässt sich nicht in Worte fassen - einfach atemberaubend. Oben auf der Spitze habe ich beim gegenseitigen Fotos machen drei nette Mädels kennengelernt mit denen ich nach dem Sonnenaufgang gemeinsam wieder hinabgestiegen bin. Mein nächster Stopp war ein Food Market, der mir mit seiner Riesen Auswahl an Köstlichkeiten sehr recht kam, da ich noch nicht gefrühstückt hatte. Aufgrund des weiter andauernden Bus Streiks habe ich mir dann ein Ticket für die roten allbekannten Citysightseeing Hop on-hop off Busse gekauft, um meine Beine ein bisschen zu schonen. Auch wenn mir das eigentlich zu touristisch ist, war es eine gute Möglichkeit innerhalb kurzer Zeit viel von Kapstadt zu sehen. Um 15 Uhr hieß es dann für meine Beine: genug Pause! Ich hatte mich im Vorhinein über Facebook mit einer deutschen verabredet, um gemeinsam den Tafelberg zu besteigen. Das stand nun also auf dem Programm. Wie entschieden uns aufgrund fehlender Zeit meinerseits für einen kürzeren dafür aber sehr steilen Weg. Ca 1:45h haben wir gebraucht, bis wir beide stolz aber mit müden und sehr schweren Beinen die Spitze des Tafelberges erreichten. Erneut eine tolle (natürlich sehr ähnliche) Aussicht über Kapstadt. Die Atmosphäre von morgens konnte allerdings bei weitem nicht übertroffen werden. Eigentlich wollten wir den Sonnenuntergang vom Tafelberg aus genießen aber einerseits war es oben einfach viiiel zu windig und die Kälte kaum auszuhalten und andererseits ging die letzte Seilbahnabfahrt vor Sonnenuntergang und wir wollten keinesfalls im Dunkeln hinabsteigen.

So gingen 2,5 beeindruckende Tage in Kapstadt mit einer heißen Dusche am Abend zu Ende und eins ist klar: ich werde wieder kommen, keine Frage!  😊 

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