Veröffentlicht: 04.01.2018
Der Tag fing heute sehr verhangen und wolkenreich an und so blieb er auch, nur unterbrochen von Starkregen. Die sonst wohl sehr schöne Golden Bay nördlich von Nelson zeigte sich eher grau in grau, was an dem Ort mit den angeblich meisten Sonnenstunden vielleicht auch eher selten sein mag.
Dennoch hatten wir das Glück trockenen Fußes die "Te Waikoropupū", oder auch die Pupū-Springs zu besuchen. Es sind die größten Frischwasserquellen Neuseelands und die größten Kaltwasserquellen der südl. Hemisphäre. Sie enthalten das bisher klarste gemessene Wasser neben dem des antarktischem Weddell-Meeres. Leider kommt das auf dem Bild bei grauem Himmel heute nicht ganz so zum Vorschein. Die Quellen produzieren 14.000 Liter Wasser pro Sekunde und weisen erstaunlicherweise zweimal täglich messbare Strömungsschwankungen auf, die den Tiden des nahegelegenen Meeres entsprechen, obwohl die Quellen 50 Meter über dem Meeresspiegel liegen und keine Verbindung zwischen den Quellen und dem Meerwasser bekannt ist. Lt. "National Institute of Water and Atmospheric Research" (NIWA) wird der Gezeiteneffekt sowohl durch die Gezeiten der Ozeane (die Bewegung der Erdkruste als Reaktion auf die Gezeiten des Ozeans) als auch durch die Gezeiten der Erde (die direkte Folge der Gravitationsanziehung zur Sonne) verursacht.
Māoris haben diese Quellen wahrscheinlich das erste Mal vor etwa 700 Jahren während ihrer Expansion von Nelson in Richtung der Tasmanischen Bucht besucht. Für sie sind die Te Waikoropupū Springs "taonga" ein Schatz und "wāhi tapu" ein Ort, der eine hohe kulturelle und spiritueller Bedeutung nach wie vor hat.
Ein grauer Tag hat auch manchmal den Vorteil, dass man Zeit findet, dies im Internet nachzulesen :-).