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Meine Kollegen und ich..

Veröffentlicht: 29.05.2017

Hallo ihr Lieben,

wie versprochen schreibe ich euch heute von meiner letzten Woche. Ich bin ja davon ausgegangen, dass es so unspektakulär wird, dass ich noch was von letzter Woche aufgehoben habe um es diesmal zu berichten, aber so unspektakulär war meine Woche gar nicht.

Auf der Arbeit hatte ich einen schönen entspannten Tag am Montag, da habe ich nämlich die wichtige Aufgabe des Spotters bekommen. Wenn wir an einem Kreisel arbeiten müssen, soll immer eine Person zwischen unserem Truck und dem Kreisel auf der Verkehrsinsel stehen und den Verkehr beobachten, damit die anderen nicht überfahren werden. Bedeutet im Prinzip rumstehen und den anderen beim Arbeiten zu gucken. Toll. Mein Rücken hat sich auf jeden Fall gefreut. Habe diese Aufgabe aber nur bekommen weil Rob unser Supervisor überraschend nach Dunedin geflogen ist um dort ein Projekt zu leiten. Dann haben wir auch noch angefangen Blumen zu pflanzen, was gar nicht so leicht ist mit so einem riesigen Spaten. Aber ich finde unsere Beete sehen sehr schön aus.

Am Dienstag war Tony dann leider krank, sodass Psycho und ich quasi alleine waren. Sind dann aber schnell von Dave und Ben adoptiert worden, die dann mit uns nach New Brighton gefahren sind um dort weiter an unseren Aufgaben zu arbeiten. Dave ist kurz vor seiner Rente, aber immer noch super fit, und hat sowohl beim Blumen pflanzen, als auch beim mulchen und Beete ausbuddeln ein super Tempo vorgelegt. Ben ist so etwa in meinem Alter aber nicht sehr gesprächig. Die beiden nehmen das auch mit den 4 inches nicht so genau und buddeln meistens nur ein bisschen weg und ziehen die Kante schön nach damit der Mulch dort gehalten wird. Kein Wunder, dass die so viel schneller sind als wir. Schön ist auch, dass wir jetzt immer zum Mittagessen auf den Parkplatz am Pier fahren und am Meer essen.

Mittwochabend bin ich mit ein paar Mädels die ich hier über eine gemeinsame Bekannte kennen gelernt habe bei uns in die Bar gegangen. Eigentlich wollten wir bowlen gehen, aber die Bahn war leider schon komplett ausgebucht. Aber Oskar und die Stammgäste haben sich gefreut, dass mal ein paar junge Mädels in der Bar waren. Enttäuschen mussten wir sie nur beim Karaoke singen, da wir uns standhaft geweigert haben zu singen.

Freitag und Samstag war ich dann wieder in der Bar arbeiten und beide Abende waren relativ entspannt, was mir ganz recht war. Vor allem weil die Musik mal wieder richtig gut war und wir sie so besser genießen konnten. Samstagmittag bin ich auch noch mit einen von den Mädels zum Wohnungsbesichtigen gefahren, weil sie dort ungerne alleine hingehen wollte.

Sonntag bin ich relativ früh aufgestanden und habe einen Kuchen gebacken, da einer meiner Mitbewohner schwarze Bananen hatte und die sonst weggeworfen hätte. Das hat auch ganz gut gepasst, weil Gerrit, einer meiner ehemaligen Mitbewohner, diese Woche Geburtstag hatte und wir alle abends zum Billiard spielen verabredet waren. So hat er auch ein Stück Geburtstagskuchen bekommen und konnte sich freuen.

Kommen wir nun zu der Beschreibung meiner Kollegen. Rob, mein erster Supervisor, inzwischen in Dunedin. Rob ist schon älter und etwas kräftiger gebaut und nimmt Regeln und die Arbeit sehr ernst. Weswegen wir auch gerne mal ein Beet ausbuddeln, mit Mulch befüllen, und dann festgestellt wird, dass es nicht tief genug ausgebuddelt ist und wir den Mulch deswegen nochmal zur Seite schieben müssen, ohne ihn mit Erde zu beschmutzen, das Beet tiefer auszubuddeln, und dann wieder mit Mulch zu befüllen. Klingt genauso toll wie es war.

Tony, ist etwa um die 50 Jahre alt und erzählt gerne von seinen Erlebnissen und hat tolle Tipps für mich, was ich mir nicht alles angucken muss und wo man gut wandern kann. Arbeitet jetzt leider auch nicht mehr mit mir zusammen, da die seine Chef’s ihn nicht leider können und ihm deswegen einen neuen Scheißjob gegeben haben, seine Worte. Tony hat auch immer dafür gesorgt, dass Rücksicht darauf genommen wird, dass ich ein Mädchen bin und nicht ganz so viel Kraft habe wie die Männer.

Dave, mein neuer Supervisor, steht kurz vor der Rente und denkt sich, wer sich für den Job anmeldet kann ihn auch machen, egal ob Frau oder Mann. Oder er mag mich nur einfach lieber als Psycho und möchte deswegen lieber mit mir zusammen arbeiten und Truck fahren, auch ne Möglichkeit. Dave nimmt das mit den Regeln auch nicht so genau, oder wird halt einfach mehr gemocht von seinen Chefs, weil wir auf einmal nicht mehr 4 inches tief buddeln müssen. Ansonsten erzählt er auch gerne und lässt sich nicht auf der Nase rumtanzen, da er Psycho schon am zweiten Tag eine Warnung ausgesprochen hat.

Ben, ist ungefähr in meinem Alter, vielleicht ein bisschen älter, und scheint relativ kälteunempfindlich zu sein, da er öfter mal mit hochgerollten Ärmel rumläuft, während der Rest von uns friert. Ben ist auch nicht so gesprächig, entweder weil er nicht weiß worüber er mit mir reden soll oder weil er kein Morgenmensch ist und erstmal einen Kaffee braucht. Im Laufe des Tages scheint er nämlich gesprächiger zu werden.

Kommen wir zu Psycho.. Psycho ist 25 Jahre alt, war wie ich jetzt herausgefunden habe schon im Gefängnis, hat einen Stern auf seinen Wangenknochen tätowiert und wird immer zum Gangster wenn er sich beobachtet fühlt. Gerne redet er vor sich hin oder auf andere ein. Meistens über irgendetwas total bescheuertes, wie zum Beispiel wie lustig es doch ist einen Kuchen zu backen und diesen mit Gras und Pilzen zu verbessern und dann unwissenden Leuten zum Geburtstag mitzubringen. Er macht sich auch immer Sorgen darum, wie er beim Arbeiten aussieht. Deswegen läuft er meistens mit Gummistiefeln herum, weil er unsere Stahlkappenstiefel zu hässlich findet und sich dann nicht auf seine Arbeit konzentrieren kann. Ganz toll finde ich seine Einstellung gegenüber Frauen. Quasi jede Frau die vorbei kommt ist sein Typ und wird erstmal wie ein Stück Fleisch angeguckt. Seine Freundin, die er aber nicht wirklich leiden kann, die ihm aber ruhig alles bezahlen kann, kann so gut wie nichts richtig machen und wird wie Dreck behandelt. Ein toller Typ… Bevor ihr euch aber jetzt Sorgen macht, bin ja so gut wie nie alleine mit ihm und bisher war er friedlich. Sollte sich das ändern habe ich ja eigentlich immer irgendein Werkzeug in der Hand, dass ich ihm über den Kopf ziehen kann.

Das war es auch schon von dieser Woche. Meine neuste Erungenschaft, eine Wärmflasche, leistet mir nun immer Gesellschaft. Da es jetzt auch schon spät ist werden wir uns jetzt ins Bett verabschieden. Bis nächste Woche dann.

Jessi

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