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Belgrad - Balkanreise 2019

Veröffentlicht: 08.05.2023

Le Corbusier, Architekt und Ästhet, war Anfang des letzten Jahrhunderts so geschockt über den Zustand Belgrads, dass er sie gar die „hässlichste Stadt der Welt am schönsten Ort der Welt“ nannte. Trotzdem freuten wir uns auf die „hässliche Stadt“ und ihre Facetten, da diese Stadt schon seit Jahren als Geheimtipp des Balkans gilt.

Unterkunft

Der Busbahnhof von Belgrad befindet sich unweit des Belgrader Bahnhof „Glavna“ der leider geschlossen wurde. Der Bahnhof muss einem neuen Luxus-Viertel weichen. Heute wird hier nur noch Café angeboten und die alten, verlassenen Gleise betrachten. Völlig gerädert von der Busfahrt, machten wir uns langsam auf den Weg zu unserer Unterkunft. Zu erwähnen ist, dass wir seit ca. 40 Stunden nicht richtig geschlafen haben und einfach nur auf ein Bett brauchten. Nach einem etwas beschwerlichen Fußmarsch erreichten wir rasch unser Hotel, das xx. Dank des netten Personals und mit ein wenig Glück war unser Zimmer bereits um 8 Uhr morgens frei, sodass wir uns bis mittags zur Ruhe legen konnten. Das Personal war sehr freundlich und im Garten des Hotels war es, trotz seiner zentralen Lage, sehr ruhig und naturbelassen.

Sehenswürdigkeiten

Nach einem kleinen Mittagsschlaf machten wir uns mit neuen Kräften auf den Weg in Richtung Bahnhof „Topcider“, um unsere Zugtickets für den Zug nach Montenegro zu kaufen. Direkt vor dem Bahnhof „Glavna“ fahren Straßenbahnen zum Bahnhof Topcider, der sich in einem großen Park befindet. Von hier aus starten Züge in alle Ecken des Balkans. Die Straßenbahnen Belgrads sind unter anderem ausgediente Bahnen der Basler Verkehrs-Betrieben, welch eine Nostalgie!

Bahnsteig am Bahnhof Topcider

Angekommen am Bahnhof Topcider kauften wir uns ein Zugticket Richtung Montenegro. Der Preis pro Person liegt bei 20 €, aber für diesen Preis fährt der Zug rund 600 km auf einer der langsamsten Bahnstrecken Europas mit atemberaubenden Landschaften inklusive. Nach unserer Rückfahrt vom Bahnhof führte unser Weg zur Kathedrale des heiligen Sava. 

Kathedrale der heiligen Sava

Die orthodoxe Kirche, die noch immer nicht fertiggestellt ist, verfügt über eine Krypta, die mit Fresken des orthodoxen Glaubens gesäumt sind. Welch ein imposanter Anblick!

Von hier aus machten wir uns auf den Weg zur Kirche des Erzengels Michaels, die für mich die größte Überraschung Belgrads war. In dieser orthodoxen Kirche ist es überraschend ruhig, wenn dieser magische Ort dich in seinen Bann zieht und die Mönch Gesänge auf dich einwirken, wirken die Strapazen der bisherigen Reise wie vergessen. Diese Kirche ist definitiv ein Besuch wert, wenn Belgrad auf der Liste steht.

Zum Abschluss unseres Tages verbrachten wir den späten Nachmittag auf dem Festungshügel „Kalemegdan“. 

Kalemegdan

Von der ehemaligen Festung Belgrads überragt ein schöner Panoramablick über Belgrad und den Zusammenfluss der Flüsse Donau und Save. Nach einem abschließenden Spaziergang durch die weitläufige Parkanlage machten wir uns durch die Innenstadt auf den Heimweg und suchten uns unterwegs noch ein kleines Restaurant unweit unserer Unterkunft aus.

Speiseplan

Im Imbiss „Cevapcici Dreams“ angekommen, wurden wir sehr freundlich vom Personal empfangen und mir wurde empfohlen, einen aus Teller Cevapcici, Raznijci, Zwiebeln und Brot zu probieren. Besonders das Raznijci, eine Art Würstchen, schmeckte mir besonders. Das Essen für 2 Personen und Getränke kostet insgesamt 990 Dinar (8,40 €), was sehr billig ist.

Fazit

Belgrad hat uns vom Hocker gehauen. Eine Stadt, die anfangs sehr trist und grau wirkt, weiß wie sie zu überzeugen hat. Mit ihren altehrwürdigen Sowjetbauten und den imposanten Orthodoxen-Kirchen, den freundlichen Menschen Belgrads, die teilweise sehr gut deutsch sprachen, entwickelt sich Belgrad zu einem absoluten Trendziel in den kommenden Jahren. Die Stadt, die in ihren Randbezirken ihren ganz eigenen Charme aufweist, aber im Zentrum bereits sehr modern ist. Abzuwarten ist, wann das Prestige-Projekt „Belgrad am Wasser“ fertig gestellt wird. Dann ist abzusehen, dass sich Belgrad zum Manhattan des Balkans entwickelt.


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