Veröffentlicht: 02.01.2018
Von Cafayate aus geht die nächste Fahrt nach Tucuman, wo wir in den Nachtbus nach Cordoba umsteigen. Nach sechsstündiger Fahrt müssen wir dort ein wenig auf den anschließenden Nachtbus warten. Kein Problem an einem so großen Busbahnhof mit zahlreichen Restaurants und Shopping Mall. Hier lernen wir Sandrine und Florian aus Paris kennen, irgendwie scheinen wir unsere Nachbarn magisch anzuziehen. Die beiden wollen ebenfalls nach Cordoba, allerdings mit einem früheren Nachtbus. Wir essen zusammen Pizza und trinken Bier, bis wir Richtung Platform laufen. Hier stellen wir fest, dass beide Busse Verspätung haben. Statt um Mitternacht wird unser Bus erst um 2 Uhr kommen - zu jetzigen Zeitpunkt sind es offiziell nur 30Minuten. Man könnte denken, dass das nach knappen 4 Monaten in Südamerika nicht mehr beeindruckt, aber in allen anderen Ländern waren die Busse meist pünktlich. Jetzt fühlen wir uns eher wieder an die DeutscheBahn erinnert.
Guten Morgen, Cordoba, geschafft. Wir nehmen ein Taxi und fahren Richtung AirBnB-Unterkunft. Das Haus, vor dem wir aussteigen, liegt in einer ruhigen Nachbarschaft, ist ein wenig in die Jahre gekommen, unser Zimmer klein aber ganz gemütlich mit Klappbett. Zu Fuß laufen wir gute 20 Minuten bis ins Zentrum und bekommen so einen guten ersten Eindruck von der Stadt. Am nächsten Morgen kaufen wir einige Vorräte in der riesigen Shopping Mall nahe unseres Hauses ein und erkunden das Stadtzentrum. An der Plaza San Martin bestaunen wir das Cabildo (Rathaus) und die eindrucksvolle Kathedrale.
Cordoba gefällt uns, denn es gilt neben Buenos Aires als großes kulturelles Zentrum. Zahlreiche Museen säumen die Avenida Yrigoyen, nebst schicken Cafés und Bars und nach all der Zeit in den Bergen Boliviens ist das mal wieder eine willkommene Abwechslung. Architektonisch gibt es hier einen tollen Mix zwischen modernen Hochhäusern, alte romanische Gebäuden, Jugendstil und einfachen Wohnsiedlungshäusern.
Unser Museumsbesuch im Bellas Artes Evita wird leider von starkem Regen und Donner abgerundet. So setzen wir uns in eine Ecke des Museums-Restaurants und warten und warten und warten... Am Abend sind wir mit Sandrine und Florian auf ein Bier verabredet und landen im (oder in der) Barbeer. Hier gibt's leckeres Craft Beer in den unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen, von Honig über Wein bis Ingwer.
Am nächsten Morgen fühlt sich Lisa nicht gut. Vielleicht das Softeis vom Vortag in einer berühmten Fastfoodkette? Jedenfalls ist außer Netflix und Bett nicht viel möglich und so zieht Sebastian noch alleine gen Stadt. Hier pflegt er seine studentische Kultur mit Besichtigung der Universität (die älteste in Argentinien) sowie deren hauseigenem Museum und dazugehöriger Kirche.
Das ist es auch schon. Cordoba hat eine angenehme Größe und alles, was eine mittelgroße Stadt so braucht. Hier kann man nach Bolivien und dem Norden Argentiniens erstmals wieder Großstadtluft schnuppern.