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Cairns und Airlie Beach

Veröffentlicht: 01.11.2017

Nach drei Stunden Flug und zwei kurzen Schläfchen bin ich gut in Cairns angekommen. Tropische Temperaturen und Luftfeuchtigkeit sorgten erstmal für eine kleine Klimaklatsche beim Verlassen des Flugzeuges. Der Transfer vom Flughafen nach Cairns kann „Nice and Easy” in Cairns am Flughafen gebucht werden und bringt einen direkt bis vor die Tür vom Hostel. Diesmal habe ich mich für die „Youth Hostel Accomondation” entschieden. In der guten alten Jugendherberge wird schon ein wenig mehr Zucht und Ordnung herrschen. So war es dann auch. Um 23 Uhr war Totentanz. In Cairns sind auch mehr Backpacker als Work and Traveler unterwegs. Was allerdings das Käsefußgeruchsproblem nicht wirklich besser macht. Hier wird es gelegentlich durch die Klimaanlage im Zimmer herumtergekühlt. Mir kommt da gerade beim Schreiben so eine Idee... Ich hab da ja noch das gute Tigerbalsam aus Peru... ab damit auf die Brust und dann gibt's erstmal herrlichen Eukalytusduft. Nice and Easy.
Da Cairns relativ nah am Great Barrier Reef liegt, steht auf jeden Fall tauchen auf dem Programm. Also habe ich mich vorher schon im Internet und bei Nathalie bezüglich verschiedener Tauchmöglichkeiten erkundigt. Vor Ort habe ich dann bei den Tauchschulen vorbei geschaut. Aus eigener Erfahrung weiß die Mutti ja, was eine gepflegte Tauchbasis und das dazugehörige Personal ausmacht. Pro Dive Cairns hat auf jeden Fall das Rennen gemacht. Die andere Basis war ein wenig ungepflegt, das Personal kurz angebunden und die Boote, laut Bewertungen in verschiedenen Internetportalen verranzt und die Bett verwanzt. Zur Auswahl stand eine drei Tages Tauchkreuzfahrt zum Außenriff. Start: Direkt am nächsten Morgen um 6:15 Uhr. Bingo! Also geschaut und gebucht. Nice and Easy!


Cairns und Great Barrier Reef

Die Mutti wurde direkt am Hostel abgeholt, hat den Check-In in der Basis gemacht und wurde dann mit 25 anderen Tauchern und Tauchschülern zum Hafen gefahren. Erstmal Boarding, Frühstück und die anderen Taucher ein wenig kennenlernen. Während des ersten Briefing, sprich Sicherheitseinweisung und Kabineneinteilung wurde das Gepäck an Bord verladen und von jedem Einzelnen das Tauchgerät für den ersten Tauchgang vorbereitet. Vollservice vom feinsten. Danach ging es drei Stunden zum Außenriff hinaus. Dem ein oder anderen war anzusehen, dass der Seegang ihr/ihm nicht ganz so gut bekommt. Das Frühstück blieb aber bei allen drin. Während der Fahrt kommt man mit den anderen gut ins Gespräch. Ein Amerikaner machte mich darauf Aufmerksam, dass die ganzen „Newbes” gerade unten bei ihrer ersten bei der ersten Freiwassertheoriestunde sitzen. Auf meine Frage wo er denn schon überall getaucht sei, kam heraus, dass auch er gerade einmal ein Frischling ist, aber direkt mit GoPro Ausrüstung ganz pro-mäßig tauchen gehen wird. Das was beim ersten Tauchgang bei dem Abgehen wird, konnte die Mutti schon vorhersagen.
Beim ersten Tauchgang wurde mir mein Buddy für die kommenden drei Tage zugewiesen. Colin, ein Australier aus Tasmanien. Generell immer sehr schnell unterwegs, bis ich ihn nach dem zweiten Tauchgang, bei welchem wir alleine unterwegs waren, erstmal ein wenig gebremst habe. Der wäre sonst immer über die Riffkante hinausgeschossen. Der Amerikaner hatte währenddessen ganz andere Probleme. Der hat seine Flasche nämlich beim ersten Tauchgang innerhalb von 20 Minuten leergezogen. Lag teilweise daran, dass er fast stehend durchs Wasser gewurschtelt ist, zum anderen daran, dass er Höhenangst hat. Er konnte, im Vergleich zu seiner Tauchausbildung, auf einmal den Grund 10 Meter unter sich sehen. Regel Nummer eins für Tauchanfänger: Komme erstmal mit dir selbst klar, bevor du die Klappe zu weit aufreißt. Ich habe mich auf jeden Fall köstlich amüsiert. War natürlich für ihn trotzdem alles awesome und so. Ein richtiger Mann eben! Zwischen den Tauchgängen gab es immer was zu essen, ein kleines Sonnenbad oder den ein oder anderen Schnack. Das Essen war fantastisch. Alles wurde frisch gekocht und als Buffet serviert. Nach dem Nachmittags- und Nachttauchgängen gab es immer frisch gebackenen Kuchen. Meine On-Board Buddies waren drei Stuttgarter und Muttern mit Tochter und Schwiegersohn in Spee aus Berlin, die die beiden während ihres Australienaufenthaltes besucht. Die Jungs waren entspannt und nett. Muttern hatte eine richtige berliner Kotterschnauze. Habe sie direkt in mein Herz geschlossen, genauso wie ihre Tochter und Schwiegersohn. Endlich mal wieder Leute mit denen ich Spaß haben konnte.
Unterwasserbilder gibt es an dieser Stelle leider keine. Dafür ein paar Impressionen vom Bordleben. 








Eins sage ich euch, so einen geilen und prächtigen Sternenhimmel, wie über dem Great Barrier Reef habe ich noch nie gesehen.
Und endlich hatte ich auch mal Haikontakt. Tagsüber wollen die Schwarzspitzenriffhaie eher in Ruhe gelassen werden. Beim Nachttauchen sind die allerdings sehr neugierig was so im Licht der Scheinwerfer vor sich geht. Also Einstieg mit Sprung mitten in die Haie rein und beim Austauchen unterm Boot Boot auf fünf Metern die Haie im Zwielicht ums Boot kreisen sehen. Beim zweiten Nachttauchgang, der ohne Guide war, ist Colin mal wieder zu schnell und dann auch noch in die falsche Richtung abgedüst und hatte natürlich keinen Peil wo er überhaupt war. Gut, dass ich mir den Tauchplatz nachmittags ein wenig eingeprägt und den Kompasskurs hatte. Einmal mit Profis arbeiten! War natürlich sofort Gesprächsstoff an Bord, dass zwei Lichter erstmal in eine komplett andere Richtung getaucht sind als der Rest.

Es gibt natürlich auch noch ganz viele andere bunte Fische, Schildkröten und Korallen. Die sterben teilweise leider oder sind schon tot. Mit den Korallen weicht auch das Unterwasserleben an sich.
Nach den drei Tagen auf See war ich erstmal ganz schön Landkrank. Da hilft nur eins, Bier. Abends gab es nochmal ein nettes Beisammensitzen mit der Crew und den anderen Tauchern im Bavarien Beerhouse. Das Bier war okay, die Stimmung super! Alles nice and easy!
Die anschließende Party habe ich dann aber ausgelassen, denn es ging am nächsten Tag nach Kuranda.

Ich finde übrigens, dass Cairns ein bisschen wie der Ballermann ist. Nur ohne Strand.


Kuranda

Um 9:30Uhr Uhr ging es morgens mit der Scenic Railway von Cairns aus mit durch den Regenwald nach Kuranda. Einer alten Hippiekomune und heilige Region der Aborigenie. 








Die Fahrt dauert zwei Stunden und ist atemberaubend schön. In Kuranda habe ich mich erstmal auf den Jungelrundweg begeben. Erstmal am Flussufer entlang und dann rein in den Regenwald.

 









Eigentlich sollte der Rundweg zwei Stunden dauern. Ich war nach einer Stunde wieder in Kuranda. Ich bin diesmal ganz gemütlich gegangen. Kein Stechschritt! Dafür war ich dann noch im Vogelhaus und im Koalakrankenhaus.











Nach der kurzen Koalakuscheleinheit, hatte ich erstmal Koalascheiße an der Hand. Ansonsten sind die aber sehr süß und weich. Ich sehe auf diesem Foto wieder einmal total fertig aus. Bin es zu diesem Zeitpunkt allerdings nicht. Macht wohl die Hitze, oder der schlechte Fotograf. Ist ja ab einem gewissen Alter auch immer die Frage des richtigen Winkels.

Zu Mittag gab es dann srilankanisches Curry mit Krokodil und später noch lecker Kaffee und Kuchen bei den Hippies mit Blick auf den Regenwald.







Zurück bin ich mit der Seilbahn über den Regenwald geschwebt. Ein wunderschönes Erlebnis.







Bis auf das deutsche Renterehepaar, dass nach der ersten Zwischenstation mit mir für 10 Minuten die Gondel teilte. Grauenhaft! Direktes Kreuzverhör von einem wahrscheinlich ehemaligengen Top-Manager und dessen Gattin, deren Ansichten sowas von aus dem letzten Jahrhundert gewesen sind. Und keine Möglichkeit zu entkommen. Bei der nächsten Zwischenstation habe ich mich dann ganz dezent aus dem Staub gemacht. Viel zu viele negative Schwingungen nach den positiven Vibes in Kuranda. 

Zurück im Hostel schlug dann mal wieder der spätpubertäre Wahnsinn zu. Als ich in mein Zimmer kam, lag da so ein Jüngelchen in meinem Bett. Mitten auf meinen Klamotten. Auf meine Frage hin, ob er wisse, dass das Bett von mir belegt sei, bekam ich nur die Antwort, dass er eine Nacht weggewesen wäre und dieses Bett vorher reserviert habe. Die Mutti ist ja generell sehr entspannt, aber das hat mich doch etwas auf die Palme gebracht. Er hatte natürlich nichts reserviert und ich habe eine Diskussion meinerseits auf nach etwas zu essen verschoben. Extrem angesäuert + hungrig = sehr unschöner Ausgang, wahrscheinlich für alle Beteiligten. Leider habe ich das Früchtchen danach nicht mehr erwischt.
Na ja, alles auch irgendwie halb so schlimm, wenn der spätpubertäre Wahnsinn in der Nacht nicht weiter gegangen wäre. Ich möchte hier nicht alles aufzählen, was da abging. Das Ganze nahm irgendwann seinen Höhepunkt, als um halb drei zwei deutsche vom Trinken wiederkamen und mich mit ihren anwährenden Weibergschichten geweckt haben. Als ich dann in deren Gespräch, bis dahin habe ich auch noch nichts zu der Lautstärke gesagt gehabt, als der böse Schwule tituliert wurde, war es dann endgültig für mich gelaufen. Wie gesagt, alles sehr abstrus. Meinem sehr starken Verlangen, beiden die Eier so zu lang zu ziehen, dass sich das mit den Frauen mindestens für deren Australienaufenthaltes erledigt hätte und im gleichen Atemzug das gesamte Hostel um 180 Grad auf links zu krempeln, habe ich gerade so wiederstehen können. Denn danach hätte ich freiwillig meine Sachen gepackt und hätte ein Schlachtfeld mit verbrannter Asche verlassen. Nachts ohne vernünftigen Ansprechpartner an der Rezeption absolut keine Option.
Am nächsten Morgen bin ich dann total zerstört mit der Gefriertruhe von Bus nach Airlie Beach gefahren. Es sollte endlich entspannter werden.


Airlie Beach

Nach zehn Stunden Busfahrt bin ich hundemüde in Airlie Beach angekommen. Die lange Fahrt hat sich gelohnt. Sonne und Strand! Auch, wenn an diesem kein Mensch liegt. Wenn man hier in der Sonne liegen möchte, liegt man an der Lagoon. Eine künstlich angelegte Lagune, die jeder kostenfrei nutzen kann. Denn aufgrund der Würfelquallen die hier im Wasser rumtreiben, geht hier niemand ohne Stinger Suite ins Meer. Und wenn, dann nur um Wassersport zu betreiben und nicht zum Schwimmen. Eine Vernesselung durch die süßen Tierchen ist lebensbedrohlich und verpasst einem mindestens zwei Wochen im Krankenhaus.
An diesem Abend bin ich erstmal totmüde ins Bett gefallen und habe am nächsten Tag erstmal fein ausgeschlafen. Die Mutti hatte da ja noch was nachzuholen. Den nächsten Tag hat die Mutti erstmal ganz entspannt angehen lassen. Erstmal in Ruhe frühstücken, ein wenig durch den Ort schlendern und den zwei tägigen Segeltörn nach Whiteheaven Beach organisieren. Der Törn sollte erst sonntags starten. So hatte ich einfach zwei Tage des süßen Nichtstuns vor mir. Nice and easy! Die Nacht war übrigens himmlisch ruhig. Endlich rücksichtsvolle Roommates und die Schlafmaske hat sich bezahlt gemacht! Am späten Vormittag bin ich dann an die Lagune gegangen und habe ein wenig mit meinen schwedischen Zimmernachbarn in der Sonne gelegen, gequatscht und gebadet. Herrlich!!! Wichtig: Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 50+ ist ein Muss. Ansonsten bekommt man ein nettes Lobsterkostüm verpasst. Habe da einige nette Kostüme gesehen. Zudem kann man hier „Männer" über die Straße laufen sehen, die außer Testosteron nichts anderes können und Frauen die so aufgebretzelt sind, als würden sie gleich zur nächsten Oscarverleihung gehen. Amüsant! Besonders, wenn beide Gruppen aufeinander treffen. Noch ein Glas Sekt bitte!
Abends habe ich dann Lisa aus Berlin und Marcel aus Münster kennengelernt. Zwei sehr nette Menschen. Zack stand eine Flasche Sauvingon Blanc auf den Tisch. Der Abend nahm einen lustigen und sehr schönen Verlauf. Besonders als wir uns bei Lisa im Hostel eingezeckt haben. Erstens sind nicht Gäste in den Hostels verboten, zweitens ist dort Alkohol außerhalb des Barbereiches ebenfalls verboten. Na ja, wir haben uns reingeschmuggelt und Marcel zwei Flaschen Wein, jeweils eine in jeder Hosentasche. Ein Bild für die Götter! Gewusst wie und auf welchem Weg. Nice and easy! Nach dem Wein gab es noch das ein und andere Bier, bis wir dann letztendlich wieder in der Bar von meinem Hostel für ein Gute Nacht Bier gelandet sind. 


Samstag war dann erstmal richtiges Ausschlafen und nachdem Frühstück gemütliches Kaffeetrinken mit Lisa angesagt. Nice and easy! Den Rest des Tages hat die Mutti ganz entspannt verbracht und ein paar Dinge für Indonesien geplant.
Ich habe übrigens noch nie so viele Menschen auf einem Haufen getroffen, die dermaßen auf den unterschiedlichsten Drogentripps unterwegs waren, wie in Airlie Beach. Teilweise lustig, teilweise armseelig und teilweise ganz schön anstrengend. Dabei sind die hier in Australien doch so streng mit allem!


Whiteheaven Beach

Dann war es soweit. Es ging für die Mutti wieder aufs Wasser. Pünktlich um 8:30 Uhr morgens hieß es Leinen los, raus aufs Meer und Segel gehisst in Richtung Whitesundayislands. Nun gut es war ein Motorsegler, aber die Leute an Bord spitze und vor allem keine Partytour. 



Das Boot hatte seine besten Jahre allerdings schon hinter sich. Unter Deck war es ganz schön stickig, was sich besonders in der Nacht bemerkbar gemacht hat. Man kann ja auch nicht immer alles haben. Duschen war da da auch nicht wirklich angesagt und wollte ich dank der Stehpinkler irgendwann auch nicht mehr. Dass mein Geist am zweiten Tag über meine Konfirmandenblase gesiegt hat, soll schon was bedeuten. Am ersten Tag stand Schnorcheln und Kayakfahren auf dem Programm. Nach dem ersten Schnorchelausflug habe ich mir den zweiten jedoch gespart. Durch einen sehr heftigen Zyklon im April diesen Jahres hat es die gesamte Unterwasserwelt zerstört. Das hat mich sehr traurig und wehmütig gemacht. Also lieber Sonne und gute Gespräche an Deck. 



Und dann gab es diesen wunderbaren Sonnenuntergang mit Snack:





Nach dem Abendessen haben wir alle noch bei einem erfrischenden Kaltgetränk beisammen gesessen und geplaudert. Jeder hat ja so seine Geschichten zu erzählen. Alt ist allerdings niemand von uns geworden. Denn am nächsten Morgen sollten wir schon um 6:00 Uhr geweckt werden, um frühzeitig am Whiteheaven Beach zu sein.

Da lasse ich jetzt einfach mal nur Bilder sprechen:















Ich sag nur: Megahammergeil!

Zurück in Airlie Beach haben sich die meisten von uns dann noch auf das ein oder andere Freibier getroffen. Lange durchgehalten hat die Mutti an diesem Abend nicht. Ich war vom Wasser und der Sonne ganz schön platt.

Die nächsten Tage heißt es reisen, reisen, reisen. Airlie Beach-Cairns-Sydney-Bangkok-Jakarta. Die Frisur hält! Und dann? Ich habe da so einen Plan für Indonesien. Den verrate ich aber noch nicht. Dementsprechend hatte ich noch einen Entspannungstag in Airlie Beach eingelegt.


In diesem Sinne: Immer alles „nice and easy!" angehen.


Have Fun and Be Proud!

Euer/e Jan/Mutti

Antworten (1)

Astrid
Traumhaft schön. Da hast du ein kleines Stück vom Paradies gesehen. Das sind Bilder und Eindrücke die du niemals vergessen wirst. Eine Landschaft die die einen demütig macht.

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