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Yogyakarta

Veröffentlicht: 20.03.2023

Nach 8 Stunden Zugfahrt sind wir gut in Yogyakarta, der Kultur- und Universitätsstadt von Java, angekommen. Leider hatten wir etwas Pech mit unserer Unterkunft, die ziemlich in die Jahre gekommen zu sein schien und definitiv nicht mehr so aussah wie auf den Fotos bei der Buchung. Unsere Mitbewohnerin war diesmal keine Katze sondern eine kleine Kakerlake, die in der Klimaanlage lebte, uns aber nicht weiter in die Quere kam und die wir Paola nannten. Naja, wir machten irgendwie das beste daraus. Zudem hatte Jana weiter mit ihrem Magen zu kämpfen. Nach telefonischer Konsultation der Ärztin ihres Vertrauens, Dr. Scherer die Erste, stellten wir die Diagnose Gastritis nach Magen-Darm-Infekt und ihr wurde ein Magenschoner sowie Schonkost verordnet, was Gott sei Dank sehr gut und schnell zur Besserung beitrug! 

Yogyakarta selbst war deutlich schöner als Jakarta, es gab sogar breite Gehwege ! 😉 Insgesamt sind hier viele junge Leute und auch mehr Touristen, am Wochenende ist mords was los und es gibt überall Musik und Rambazamba. Leider auch viele Pferdekutschen, mit sehr klapprigen, traurig aussehenden Pferdis. Alles in allem also nicht außergewöhnlich schön aber ganz nett. Es gibt überall Batikkunst zu sehen und sobald es dunkel wird kann man am Alun-Alun Kidul in neonfarbenen Autos mit Pedalen à la Fred Feuerstein selbst herumgurken. Außerdem gab es einen Pop-Up-Stand von Indomie, einer Instant-Nudel-Marke, wo Philip sich zwei Portionen genehmigte und wir ständig gefilmt wurden (scheint so ein Ding in Indonesien zu sein … Datenschutz, was ist das 😜). 

Nachdem Jana wieder fitter wurde schaute wir uns das Taman Sari Wasserschloss an und machten uns nachmittags auf zu dem größten hinduistischen Tempel Indonesiens, dem Candi (= Tempel) Prambanan. Auf der Hinfahrt kamen wir im Bus mit Sarang ins Gespräch. Er lebt schon seit langer Zeit in Washington DC, kommt ursprünglich aus Mumbai, arbeitet aktuell in Jakarta und machte einen Wochenendausflug nach Yogyakarta. Wir unterhielten uns sehr gut mit ihm über seine Arbeit und außerdem hatten wir durch ihn quasi einen privaten Guide durch den Tempel, da er sich sehr gut mit dem Hinduismus (und auch sonst mit vielem) auskennt. Der Tempel selbst ist recht weitläufig, es gibt auch buddhistische Elemente, was uns etwas an Ayutthaya und Sukothai in Thailand erinnerte, leider konnten wir nicht alles vor Ende der Öffnungszeiten erkunden. Das lag auch mit Sicherheit daran, dass wir immer viel Zeit bei unseren Fotoshootings verlieren. 😄 Wir wurden mal wieder etwas belagert und grinsten in viele viele Handykameras der Schüler, die dort auf einem Ausflug waren. Da Sarang am nächsten Tag ebenfalls vorhatte den Candi Borobudur zu besichtigen, verabredeten wir uns und durften freundlicherweise in seinem Taxi mitfahren. Der Fahrer beantwortete uns drei viele Fragen zu Indonesien, den verschiedenen Religionen und Kulturen sowie zu der Gefährlichkeit des Vulkans Merapi, der erst vor 2 Wochen eine kleine Eruption hatte. Er erzählte, dass der Vulkan ca. alle 4 Jahre eine kleine und alle 30 Jahre eine große Eruption hat. Zuletzt war dies 2010 der Fall, als die Lava viele Dörfer zerstörte und Menschenleben kostete. Wir fuhren durch genau die Region, die damals zerstört wurde und wo vor 2 Wochen noch vieles mit Asche von dem kleinen Ausbruch bedeckt war. Er meinte aber, dass durch den starken Regen alles von selbst weggespült wurde, man konnte auch keine Auswirkungen mehr sehen. Trotzdem ein komisches Gefühl so nah an so etwas Gefährlichem entlang zu fahren. Er meinte, das nächstgelegene Dorf zum Krater ist nur 3km von diesem entfernt, aber die Leute würden immer wieder dorthin zurückkehren, was er selbst nicht immer verstehen kann. Man lernt wohl in Java mit den Vulkanen zu leben, auch wenn man sich niemals daran gewöhnen kann. Nach 1,5h Fahrt im dichten indonesischen Verkehr kamen wir am Borobudur an, der der größte buddhistische Tempel der Welt ist. Leider ist aktuell der Zugang zu dem eigentlichen Highlight, der obersten Ebene mit großen Buddhastatuen und glockenförmigen Steingebilden, gesperrt. Der Grund sei die Pandemie, was wir nicht wirklich nachvollziehen konnten, da alles im Freien liegt und unten auch keine Beschränkungen galten. Unser Fahrer meinte später, es wäre wohl vor einer Woche versucht worden das Ganze wieder für den Tourismus zu öffnen, das habe aber nicht geklappt und es sei eher aus Erhaltungsgründen geschlossen. So oder so sehr schade, aber auch von außen ein schöner Tempel. Da der Borobudur im Gegensatz zum Prambanan nur aus diesem einen großen Monument besteht, kehrten wir schon mittags mit Sarang zurück, der seinen Flieger zurück nach Jakarta erwischen musste. Wir verdullten uns den Tag im Starbucks, wo Philip einen Herzinfarkt-starken Kaffee trank und Jana endlich wieder ein Stück Kuchen schnäken konnte. Abends schauten wir eine traditionelle Tanzaufführung mit Masken und schönen Gewändern. Zum Tagesabschluss gab es Essen im Schneidersitz (ja, auch Philip, obwohl das für ihn eine akrobatische Meisterleistung ist) und morgen geht es mit dem Zug weiter nach Probolinggo, von wo aus wir eine Tour zum Bromo-Vulkan vorhaben.

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