Veröffentlicht: 15.09.2023
Nach einem kleinen Zwischenstop am Flughafen von San Salvador landeten wir wohlbehalten in Las Vegas. Von der Stadt sahen wir (noch) nicht so viel, denn wir holten hier nur unseren Mietwagen ab und machten uns direkt auf den Weg nach Salt Lake City. Hier trafen wir uns nämlich mit Sascha, der uns wieder besuchte 🥳! Er war bereits nachmittags gelandet und machte Sightseeing in der Stadt, die der Hauptsitz der Mormonen ist. Für uns beide ging es erstmal 670km über die sehr gut ausgebaute Autobahn, an der man alle paar Kilometer sämtliche Fast Food Ketten findet, die das Herz begehrt. Die Landschaft war super schön, alles sehr weitläufig und gefühlt noch größer als in Australien. Willkommen im Amiland! Abends kamen wir ziemlich platt in unserem sehr schönen Hostel an und nach einer kurzen Begrüßung fielen wir alle todmüde ins Bettchen.
Am nächsten Morgen ging es dann nach einem vorzüglichen Frühstück, bei dem wir zum ersten Mal mit den saftigen amerikanischen Preisen konfrontiert wurden, los auf unseren Roadtrip! Zwischendurch machten wir noch einen Zwischenstop im Walmart, wo es wirklich große Großpackungen gibt, und kauften uns u.a. eine Gallone Eistee 😄. Unser erstes Ziel war der Yellowstone Nationalpark in Wyoming, wo wir 3 Nächte gebucht hatten. Wir düsten direkt durch zum Parkeingang und kauften einen Jahrespass, der für die meisten großen Nationalparks gilt. Obwohl wir erst so spät ankamen, sahen wir viele tolle Sachen. Die Natur war wunderschön und schon nach kurzer Fahrt sahen wir das erste riesige Bison, das durch die Landschaft streifte. Wir waren total aus dem Häuschen, hatten wir doch gedacht, dass es schwer werden würde diese Tiere zu finden. Doch die nächsten ließen nicht lange auf sich warten, sie liefen einfach ganz entspannt an der Straße direkt neben unserem Auto entlang! Nach einem weiteren Stück Fahrt fanden wir dann eine große Bisonherde, die wir mit dem Fernglas in einiger Entfernung beobachteten. Danach fuhren wir zu dem sogenannten „Lower Geysir Basin“. Im Yellowstone Nationalpark gibt es viele geothermale Stellen, an denen Geysire blubbern, rauchen oder Wasserfontänen ausspucken. Unter dem Nationalpark liegt ein sogenannter Supervulkan, der vor vielen Millionen Jahren bei mehreren großen Ausbrüchen diese eigenartige Landschaft hinterließ. Deshalb gibt es hier das größte Geysirfeld der Welt! Mit dem Licht der untergehenden Sonne sahen die Geysire wirklich toll aus! Als es so langsam dunkel wurde, machten wir uns auf den Heimweg und checkten in unserem Hotel ein.
Am nächsten Tag standen wir extra früh auf, um die Schlange am Eingang zu vermeiden und den ganzen Tag im Park verbringen zu können. Es war noch ganz schön kühl und der Nebel hing über der Landschaft. Zuerst liefen wir über einen kleinen Rundweg vorbei an heißen Quellen, die leider noch etwas verdeckt von dem Nebel waren. Der Nationalpark ist wirklich top ausgebaut, an jeder Sehenswürdigkeit gibt es große Parkplätze und einen rollstuhlgerechten flachen Rundweg. Unser nächstes Ziel war der große Geysir „Old Faithful“, der ziemlich zuverlässig alle 90 Minuten ausbricht. Als es Zeit für den nächsten Ausbruch war, versammelten sich hunderte von Menschen auf der Aussichtsplattform. Man sah hauptsächlich eine hohe Rauchsäule, leider wenig von der Wasserfontäne. Nebenan fing aber zeitgleich ein weiterer Geysir an und so wurde es einem nie langweilig 😉. Nach dem Spektakel liehen wir uns ein sogenanntes Bärenspray, ein sehr starkes Pfefferspray, das bei Wanderungen im Yellowstone empfohlen wird, da hier einige Braun- und Schwarzbären leben. Wir hatten nämlich unsere erste kleine Wanderung geplant, es ging zum Yellowstone Lake, den wir von oben bestaunen konnten. Er ist so groß, dass er sogar ein eigenes Klima hat. Auf dem Weg sahen wir dann von weitem einen Coyoten! Nach einem kleinen Rundweg vorbei an weiteren heißen Quellen, die direkt neben dem See lagen, fuhren wir zu einer Stelle, an der wir selbst kurz die Füße in den See streckten. Hier beobachteten wir ein süßes Eichhörnchen beim Verspeisen seines Tannenzapfens. Danach stand die nächste Wanderung auf dem Plan und nach einem kurzen Abstecher zu weiteren blubbernden und rauchenden Geysiren ließen wir den Tag im wunderschönen „Hayden Valley“ ausklingen. Zum Abschluss sahen wir wieder viele Bisons, diesmal sogar mitten auf der Straße, weshalb alle Autos immer wieder anhalten mussten.
Den dritten Tag begannen wir wieder früh und mit einem weiteren Geysirfeld. Danach fuhren wir zu einem Berg, der überall rauchte und voller weißer Ablagerungen war, sodass es aussah, als liege dort Schnee. Nach unserem Frühstück an einem der vielen Picknickplätze inmitten des Tannenwaldes, machten wir uns auf eine längere Wanderung zum „Bunsen Peak“. Von hier oben hatten wir einen schönen Ausblick auf die umliegende Landschaft und ihre unendlichen Weiten. Danach fuhren wir zu den berühmten Mammoth Hot Springs. Hier sah es aus, als wäre man mitten auf einem Gletscher. Die Landschaft war überall so verschieden und abwechslungsreich! Wir machten anschließend einen kurzen Zwischenstop im gleichnamigen Örtchen und saßen den ersten kleinen Regenschauer im Besuchercenter aus. An mehreren Stellen mitten im Ort sahen wir große Hirsche, die in der aktuellen Paarungszeit zeigten, was sie mit ihrem großen Geweih alles können. Einer buddelte den Vorgarten um und zwei andere attackierten ein Auto, das zu nah an ihrem Territorium anhielt. Die Ranger pfiffen die ganze Zeit schaulustige Touris per Megafon zurück 🙈. Auf dem weiteren Weg sahen wir dann noch Gabelböcke und süße Großohrhirsche. Zum Beginn der Dämmerung fuhren wir in das „Lamar Valley“, da man dort öfter Grizzlybären (Braunbären) und Wölfe beobachten kann. Wir hatten leider kein Glück, aber das Tal an sich war schon wunderschön. Mit einsetzender Dunkelheit machten wir uns auf den Heimweg und zum Abschluss machten die Bisonherden mal wieder eine Straßenblockade 😉.
Und dann kam unser letzter Tag in West Yellowstone, wir checkten früh morgens aus unserem Hotel aus und fuhren nochmal in den Park. Wir hatten eine längere Wanderung zum „Mount Washburn“ geplant, wo wieder Grizzlygebiet war, denn wir wollten so gern noch Bären sehen. Leider sahen wir keine Bären, dafür aber Pikas, die man auch Pfeifhasen nennt und die total niedlich sind. Gerade als wir uns an den Abstieg machten begann es dann zu hageln und zu gewittern. Das Wetter wurde gottseidank schnell wieder schöner und wir konnten bei Sonnenschein zu der wahrscheinlich berühmtesten Sehenswürdigkeit des Nationalparks fahren, den großen „Upper and Lower Falls“. An diesen beeindruckenden Wasserfällen fällt der Yellowstone River 30 bzw. 90 Meter in die Tiefe und bildet anschließend den großen Canyon. Das war ein super Abschluss der letzten tollen Tage!
Wir fuhren zurück nach West Yellowstone und shoppten noch im Souvenirladen bevor wir uns auf die Fahrt weiter Richtung Süden machten.
Der erste Nationalpark des Roadtrips hat uns direkt aus den Socken gehauen und ein Kindheitstraum von Philip wurde wahr: Bisons im Yellowstone sehen - und dann noch so viele! Insgesamt ist das Reisen hier ziemlich komfortabel und unkompliziert und die Landschaften sind atemberaubend!
Für uns geht es jetzt weiter in den Zion Nationalpark.